Titel: The Dark Knight Rises Eine Rezension von Sonja Buddensiek |
"Du schuldest diesen Leuten nichts mehr, gar nichts. Du hast ihnen alles gegeben."
"Nicht alles. Noch nicht."
Story:
Acht Jahre sind vergangen, seitdem Batman als Dark Knight in den Untergrund abtauchen musste, um die Verbrechen Harvey Dents auf sich zu nehmen, die dieser ausübte, um den Tod seiner geliebten Rachel zu rächen. Denn Gotham brauchte einen strahlenden Helden mehr als einen dunklen Rächer. Doch Batmans Tage in der Versenkung sind gezählt, als der Koloss Bane die Stadt ins Chaos stürzen will. Er muss zurückkehren und Gotham retten, koste es, was es wolle...
Meine Meinung:
"The Dark Knight Rises". Abschluss der "The Dark Knight"-Trilogie. Der wohl meist erwartete Film des Jahres. Und er, der die höchsten Erwartungen zu erfüllen hat. Skeptiker sind sicherlich der Meinung, diese können gar nicht erreicht werden. Aber nun, nach diesem Erlebnis, bin ich noch immer so geflasht, dass ich nur sagen kann: Objektiv wird diese Kritik wahrscheinlich so gut wie gar nicht, eines jedoch ist sicher - meine Erwartungen haben sich erfüllt.
Von "Batman Begins" über "The Dark Knight" bis zum letzten Teil hat sich viel verändert. Bruce Waynes große Liebe wurde vom Joker getötet und er hat die Taten von Harvey Dent, der diesen Mord rächen wollte, auf sich genommen, sodass die Jagd auf ihn eröffnet wurde. Mittlerweile sind auch die Straßen von Gotham sauber, die Polizei fühlt sich in Sicherheit. Wayne hat sich zurückgezogen, lebt wie ein Einsiedler und kehrt erst zurück, als er bemerkt, dass die Menschen ihn wohl doch noch einmal brauchen. Dabei ist Nolans Film von Anfang an sehr viel düsterer als die Vorgänger. Der Humor wurde nicht gänzlich vernachlässigt, aber dennoch eindeutig zurückgefahren und es gibt lange nicht mehr so viele lichte Momente. Aber vielleicht ist es gerade das, was diesen Streifen ausmacht: Er ist eben etwas Eigenes, ein Action-Drama, ein Epos und schon lange keine einfache Comic-Verfilmung mehr.
Christian Bale ist dieses Mal hauptsächlich als Bruce Wayne zu sehen und muss dabei sein gesamtes Können zeigen, denn dieser ist schon lange nicht mehr er selbst. Nicht nur, dass er bei seinen früheren Kämpfen einiges an Körpergewalt durch Verletzungen argen Ausmaßes einbüßen musste, auch seine Seele hat Blessuren. Genau das bringt er aber so gut rüber, dass man keine Sekunde an ihm zweifelt. Tom Hardy als Bösewicht Bane ist kaum zu erkennen. Nicht nur, dass er sich 14 Kilo Muskelmasse antrainiert hat und daher doch sehr gewaltig aussieht, auch die Maske macht aus ihm einen anderen. Sein Schauspiel besteht einzig und allein aus Gesten, Stimme und Augen - und das mit einer Präsenz, die umwirft!
Joseph Gordon-Levitt als neu eingeführter Cop, der als einer der wenigen auf Batmans Seite ist, besitzt zwar einen etwas zu glatten Charakter, spielt diesen aber mit Hingabe und Überzeugung. Anne Hathaway überrascht durch äußerste Wendigkeit als Selena Kyle alias Catwoman und ist besonders bei ihren Raubzügen einfach klasse anzusehen, genauso wie Michael Caine als Alfred und Gary Oldman als Polizist Jim immer wieder für weise, ergreifende Worte sorgen. Besonders Ersterer schafft es immer und immer wieder, dass sich einem das Herz zusammenzieht und man sich nur noch in ein weinendes Häufchen Elend verwandeln möchte, weil man so gerührt ist.
Tatsächlich besitzt "The Dark Knight Rises" einige Elemente, die es so einfach in anderen Superhelden-Filmen nicht gibt. Nicht nur, dass Batman über keinerlei Superkräfte verfügt - sondern einfach nur sehr viel Geld besitzt - auch taucht dieser im Film über die Hälfte der Zeit gar nicht auf. Viel mehr geht es um Bruce Waynes Kampf mit sich, seiner Vergangenheit, seinem Leben. Untermalt mit dem wie immer großartigen Soundtrack von Hans Zimmer und der perfekten Regiearbeit von Nolan wird dies auch zu einem Kampf des Zuschauers. Die Gefühle kommen so gut rüber, die Geschehen sind so mitreißend und lassen einem nicht selten das Herz fast stehen bleiben - man kann nicht anders, als sich wie mittendrin zu fühlen.
Trotzdem lässt auch die Action nicht zu wünschen übrig. Bane stürzt Gotham gezielt und mit viel Verstand ins Chaos. Vielleicht ist er nicht von einer so lässigen Wahnsinnigkeit wie der Joker, dennoch kommt er mit seinen Aktionen und seinem Hintergrund sehr nah an ihn heran. Der Showdown ist spektakulär und fulminant wie erwartet und überrascht sogar zweimal im Bezug auf verschiedene Personen - vielleicht können wir uns bei einer davon irgendwann ja mal auf ein Wiedersehen freuen. Der Abschluss der Trilogie ist mit dem zugleich zu Tränen rührenden aber auch wunderschönen Ende auf jeden Fall absolut atemberaubend gelungen und lässt bestimmt auch so schnell nicht mehr los.
Fazit:
Mit "The Dark Knight Rises" hat Nolan einen grandiosen 3. Teil geschaffen, der nicht nur von der perfekten Schauspieler-Riege her überzeugt, sondern auch mit Tiefe, Story und Action. Es ist erst Juli, aber ich glaube nicht, dass das dieses Jahr noch einmal irgendein Film übertreffen kann. 5 Punkte und eine unbedingte Empfehlung!