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Reihe: Tagebuch der Apokalypse, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Welt ist dem Untergang geweiht. Die Menschheit wird längst von den Untoten beherrscht. Eine Welt der Zombies und ein Ort des Schreckens für die wenigen Überlebenden. Das Tagebuch der Apokalypse ist das Tagebuch eines ehemaligen Soldaten, der nichts anderes versucht, als von einem Tag auf den nächsten zu überleben. Das Buch dokumentiert den langsamen, aber sicheren Zerfall der Welt und der menschlichen Werte. Die Zivilisation ist auf sich selbst zurückgefallen, muss sich aus der Minderheit neu definieren und ist doch nichts anderes als dem dekadenten Zerfall anheim gefallen. Die ehemals (in der Theorie) hoch stehenden moralischen und ethischen Werte sind nicht mal mehr das Papier wert, auf dem sie stehen. Das zeigte sich in dem Angriff einer Banditenhorde, die den Unterschlupf von John, William, dessen Frau und Tochter sowie dem Ich-Erzähler überfiel. Nur knapp konnten sie gewinnen. Aber ist es tatsächlich so? Jetzt ist Hotel 23, wie sie die Militärbasis nennen, nicht nur Ziel der Zombies, sondern auch anderer Menschen, weil die Vorräte Begehrlichkeiten wecken.
Als die kleine Gemeinschaft einem Trupp Marineinfanteristen zu Hilfe eilt, muss sich der Tagebuschreiber als Offizier zu erkennen geben. Die Marines unterstellen sich seinem Befehl. Hotel 23 wird mit ihrer Hilfe weiter ausgebaut und befestigt. Dank Satellitenkommunikation gelingt es zudem, Kontakt mit einem Flugzeugträger aufzunehmen. Der stählerne Koloss im Meer scheint die letzte Basis der Marine zu sein. Die Besatzung zeigt sich hilfsbereit und stellt sogar einen Hubschrauber bereit.
Untote treiben sich in der letzten Zeit immer häufiger in der Literatur herum; man könnte fast meinen, dass nach den 1970er Filmen ein neues Revivel anstehe. Noch im letzten Monat hatte ich die Kurzgeschichtensammlung aus dem Haus Panini vorgestellt, und nun also dieser Roman. Es ist, wie der Titel schon ausdrückt, der zweite Teil - und durchaus ohne Teil eins lesbar. Der Autor J. L. Bourne, ein Marineoffizier, hat mit seinen Zombie-Szenarien überraschend großen Erfolg in den Vereinigten Staaten. Seinen persönlichen Hintergrund lässt er gekonnt in die Erzählung einfließen. Die nach Authentizität heischende Tagebuchform beginnt am 23. Mai und endet am 15. November. Die Bedrohung durch die Zombies ist immer präsent und als Leser erwartet man ständig einen Einbruch ins Hotel 23. Dass das Problem jedoch wieder anders angegangen wird, liegt am Hubschraubereinsatz und dem daraus folgenden Einzelkämpfereinsatz, um zum Ausgangsort zurückzukehren. Die dabei auftretenden Kampfszenen sind nicht für zart besaitete Leser gedacht. Wer sich aber auf das Buch einlässt, erwartet auch nichts anderes.
Tagebuch der Apokalypse 2 - die Rezension von Jürgen Eglseer
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