Titel: Der Tag, an dem die Erde stillstand Eine Rezension von Simon Haffner |
Der Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ aus dem Jahr 2008 von Scott Derrickson ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Filmes aus dem Jahr 1951.
Die Mikrobiologin Helen Benson (Jennifer Connelly) arbeitet in der Abteilung für extraterrestrisches Leben. Eines Abends wird sie von Leuten aus der Regierung samt Polizeieskorte zu einem geheimen Krisentreffen gebracht. Dort angekommen trifft sie auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern, die alle aus einem Grund geholt worden sind: ein un bekanntes Objekt nähert sich äußerst schnell der Erde und droht in Manhattan einzuschlagen. Der Versuch, das Objekt mit einer Rakete abzufangen scheitert; statt jedoch Manhattan zu zerstören, landet das Objekt – eine außerirdische Sphäre – im Central Park. Aus ihr tritt neben einem Androiden auch Klaatu (Keanu Reaves), der – von einem Soldaten angeschossen – in eine Militärbasis gebracht. Dort verhilft ihm Helen zur Flucht, auf der sie ihn begleitet.
Der Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ überzeugt durch seinen zielorientierten, aber dennoch abwechslungsreichen Haupthandlungsstrang, und besticht mit einer guten Besetzung. Keanu Reaves erweist sich als idealer Schauspieler für die Rolle des Klaatu, einem Außerirdischen, der den Auftrag hat, die Vernichtung der Menschheit einzuleiten. Allerdings erkennt er, nach einem Gespräch mit einem als Mensch getarnten Beobachter seines Volkes, dass Menschen auch positive Eigenschaften haben, die lebenswert sind, und nicht nur eine zerstörerische Natur, und wird im Verlauf des Films überzeugt, dass die Menschheit noch eine Chance verdient habe. Damit steht die Figur Klaatu vor einem Problem: Entweder lässt er der Vernichtung der Menschen (weiterhin) freien Lauf oder er setzt sich für das Überleben der Menschen ein.
Zudem enthält der Film mehrere Botschaften: Menschen können sich ändern – wenn es die Situation erfordert - und sie haben neben ihrem zerstörerischen Wesen auch ein anderes. Diese „Botschaften“ haben vor allem für uns heute eine wichtige Bedeutung: Im Zeitalter der Krisen sind diese Worte ein Trost und lassen optimistischer in die Zukunft blicken, hätten die Menschen doch zumindest die Fähigkeit, sich zu ändern.
Auch das Zusammenspiel der Bilder und der Filmmusik ist gelungen, sodass weder das eine noch das andere im Allgemeinen als störend betrachtet werden kann. Besonders die Specialeffects der außerirdischen Spähren und der Nanoroboterinsekten verdienen ein Lob.
Auch die deutsche Synchronisation ist im Wesentlichen gut gelungen; in einer Szene aber betont die deutsche Stimme von dem Jungen Jacob Benson falsch. Es geht darum, dass Helen Benson mit Klaatu und Jacob in einem Auto zu von Klaatu angegeben Orten fährt. Jacob sagt, als er mit Helen alleine ist: „Warum fährst du ihn durch die GEGEND?“
Es hätte aber besser heißen sollen: „WARUM fährst du ihn durch die Gegend?“
Jacob ist es eigentlich egal, wohin Helen mit dem Fremden (Klaatu) fährt, nur sieht er darin keinen Sinn. Folglich interessiert ihn, was Helen veranlasst, Klaatu herumzufahren, nicht der Ort, wo dies geschieht.
Der Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ biete auch bei wiederholtem Schauen gute Unterhaltung und enthält für den Zuschauer die Botschaft: Ja, wir können uns ändern. Insgesamt gut gelungen.