Reihe: Star Wars Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Zeiten sind dunkel sowohl für Dark Horse Comics als auch für etliche Star-Wars-Fans. Wir schreiben das Jahr 2001 und es sind noch einige Monate, bis Episode II in die Kinos kommt - wie die Star-Wars-lose Zeit überbrücken? Das dachte sich auch Kevin Rubino und nutzte die Gunst der Stunde, die Verantwortlichen von DHC zu überreden, einen Comic zu genehmigen, der zwar im teuer lizensierten Star-Wars-Universum spielt, jedoch sich weit weg vom Ernst aller Dinge befindet. Tag & Binky waren geboren, zwei total bescheuerte Mitglieder der Rebellen-Allianz, die im Grunde für alles verantwortlich zu machen sind, was in den Filmen schief geht. Das zeigt uns zumindest die zweibändige Reihe "Tag & Binky are Dead". Die heißt nicht so, weil tatsächlich einer der Protagonisten ins Gras beißen müsste, sondern weil die beiden sich alle möglichen Feinde schaffen, die von ihren Handlungen nicht sonderlich begeistert sind. Herausragend hier jemand Bekanntes in einer mandorlanischen Rüstung ...
Tag & Binky beginnen ihr Abenteuer auf der Tantive IV, als diese von einem imperialen Sternzerstörer angegriffen wird. Während im Hintergrund die Verteidigungsmaßnahmen anlaufen, beschließen die beiden Helden, eher das Weite zu suchen und sich aus dem Kampf rauszuhalten, ist ja eh ziemlich aussichtslos. Als zwei Sturmtruppler sie gefangen nehmen, können sie diese überwältigen und sich in deren Uniformen zwängen. Jetzt erst bemerken sie die Nachteile eines Sturmtrupplers, denn mit diesem Helm sieht man eigentlich gar nicht viel und rennt ständig gegen aus den Wänden ragende Bauteile ... Sie schaffen es, auf den Sternzerstörer und schließlich auf den Todesstern zugelangen - immer in der Rolle eines imperialen Soldaten. Was sie nicht daran hindert, gewaltig bei den Ereignissen von Episode IV und V mitzumischen, denn auch Lando Carissian muss die Tolpatschigkeit der beiden mit großer Leidensmiene ertragen ...
Zeichnerisch manchmal etwas unter dem normalen Niveau der Dark Horse Produktionen, die Colorierung grundsätzlich mal ganz gut gelungen - doch das steht nicht im Vordergrund. Die Story selbst ist genial lustig und nimmt die Star-Wars-Saga buchstäblich von innen heraus auseinander. Selten soviel Spaß mit einem Produkt des Erweiterten Universums gehabt!
Bei Panini ist auf deutsch ein Sammelband mit allen verfügbaren Tag-&-Binky-Comics erschienen.