Serie: Star Wars Omnibus, Band 17 Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Nach dem innerhalb der Omnibus-Sammelbandreihe bereits die X-Wing, Tales of the Jedi, sowie ein Großteil der Republic-Comics und bereits mehreren A long time-Sammelbände neu aufgelegt wurden wagt sich Dark Horse mit AT WAR WITH THE EMPIRE erstmals auch an eine Wiederveröffentlichung der erst wenige Jahre alten Comics der EMPIRE Reihe.
- Was ist drin? -
Den Beginn macht dabei heute wie damals der Vierteiler BETRAYAL (Empire 1-4) über einen Putschversuch hochrangiger Imperialer, die der Theokratie der Sith überdrüssig geworden sind. Hinzu gesellen sich die zeitlich ebenso wenige Wochen vor der Schlacht um Yavin 4 angesetzten Empire Comic 5-6 (Princes... Warrior) und 10-11 (The Short, Happy Life of Roons Sewell), ehe in Empire 13 (What Sin Loyality?) der Todesstern selbst zum Handlungsort wird und in Empire 14 (The Savage Heart) Darth Vader nach dem Untergang der Kampfstation auf einem Hinterwäldlerplaneten um sein Leben kämpfen muss. In Empire 19 (Target: Vader) eröffnet der dunkle Lord schließlich die Jagd nach dem Rebellenpiloten der den Todesstern zerstört hat und sucht dazu einen unzuverlässig gewordenen Informanten auf, während Prinzession Leia in Empire 20-21 (A Little Peace of Home) nach einem neuen Standort für die Rebellenbasis sucht. In Empire 22 (Alone Together) treffen Han, Leia und Luke schließlich zum ersten Mal auf die Rebellin Deena Shan, die in Empire und Rebellion schließlich noch eine tragende Rolle spielen wird. In Empire 24-25 erklärt sich Han Solo schließlich bereit Ersatzteile für die Rebellenflotte zu beschaffen gerät aber ins Visier eines Schergen Darth Vaders, während Vader in Empire 31 (The Price of Power) im Auftrag des Imperiums Verhandlungen übernimmt, während die Rebellen an mehreren Fronten gegen das Imperium vorrücken.
- Die einzelnen Comics -
BETRAYAL (Empire 1-4)
Einen passenderen Beginn für den Empire Omnibus-Sammelband könnte es kaum geben, denn nur wenige der "Empire" Comics nach BETRAYAL fühlten sich noch der Intention der Reihe verpflichtet die imperiale Perspektive vorzustellen. Mit einem Skript Scott Allies (Empire 31 The Price of Power, Republic 50 The Battle of Kamino und Jedi - The Dark Side) und Zeichnungen Ryan Benjamins (Infinities: Return of the Jedi) erzählt BETRAYAL die Geschichte eines Putschversuchs hochrangiger Imperialer gegen die theokratische Herrschaft der Sith Lords Darth Vader und Imperator Palpatine.
Bei einer Inspektion der neuen Klonsturmtruppen bewähren sich diese so gut dass Darth Vader deren Zuteilung zur Garnison Coruscants rückgängig macht und kurzerhand auf den Todesstern Grand Moff Tarkins einschiffen lässt. Der junge Moff Kadir hat jedoch wie schon seine unglücklichen Vorgänger Bedenken was diese Anweisung Lord Vaders betrifft. Kadirs Unwohlsein mit Vaders Befehlen mag den dunklen Lord zwar nicht stören, ist jedoch vehementen Gegnern des Sith Lords nicht verborgen geblieben und so tritt schon bald Grand Moff Trachte in Kontakt zu Kadir, um ihn einen exklusiven Zirkel einzuführen.
Der Unberechenbarkeit ihrer Sith Herren überdrüssig haben sich einige verbitterte Moffs und Offiziere verschworen, um Vader und den Imperator zu stürzen und dabei das Imperium beizubehalten. Anstatt eines Bürgerkriegs wollen sie mit einem Putsch an die Macht gelangen und die galaktische Ordnung aufrecht erhalten, welche durch irrlichterne Projekte und Taten der Sith immer wieder gefährdet wird. Der Imperator beordert Vader unterdessen nach Kether, wo eine Einheit Sturmtruppen von einem mysteriösen Krieger mit einem Lichtschwert erschlagen wurde. Vaders dadurch bedingte Abwesenheit von Coruscant wollen die Verschwörer sogleich nutzen, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. In die Quere könnte ihnen dabei nur ihr gegenseitiges Misstrauen und die über den Putsch hinausgehenden Ambitionen einzelner werden...
Wer sich lange gefragt hat wie es Palpatine gelingen konnte seine Herrschaft über Jahrzehnte aufrecht zu erhalten bekommt in BETRAYAL eine schlüssige Antwort geliefert, denn die Praxis der Sith kompromisslose ambitionsgetriebe Charaktere in hohe Positionen zu berufen sorgt auch dafür dass sich diese beim Kampf um die absolute Macht in der Galaxis höchstens kurzfristig zusammenschließen wollen. So nimmt Scott Allies BETRAYAL bereits die Ära der auf Palpatines folgenden Kriegsherren vorweg und zeichnet ein bisher einzigartiges Bild der verheerenden Verlockungen einer Usurpation des imperialen Throns, in einer Zeit als dieser noch gesichert und die Wiederherstellung der Republik ein ferner Traum war.
Rein zeichnerisch erinnern die sich in BETRAYAL tummelnden Gestalten vielleicht nicht von ungefähr an manch obskure Figuren der Dark Empire Comics Tom Veitchs und seines Zeichners Cam Kennedys. So wirkt der Hardliner Trachte mit seinen künstlichen Augen, dem Beatmungsgerät und kybernetischen Implantaten selbst wie ein Darth Vader nachempfundener Sith und ist von allen Beteiligten noch der der sich am meisten auf eine Abschaffung der Sith Theokratie versteift hat. Anderen wie Grand Moff Bartam, dessen aufgequollene Figur seine Dekadenz veranschaulichen soll, geht es mehr um den eigenen Vorteil und weniger ein ideologisches Ziel.
PRINCESS... WARRIOR (Empire 5-6)
Für Empire 5 und 6 hat schließlich sogar Dark Horse Mitbegründer und Vizepräsident Randy Stradley (Acts of War, Crimson Empire) zur Feder gegriffen und das Skript zu den Zeichnungen Davidé Fabbris (Infinities: The Empire Strikes Back, The Stark Hyperpsace War, To the Last Man, The Wrong Side of the War, Acts of War, The Hunt for Aurra Sing) vorgelegt.
Drei Wochen vor der Schlacht um Yavin 4 führt eine humanitäre Hilfsmission Senatorin Leia Organa nach Ralltiir, wo die imperialen Streitkräfte gerade einen Aufstand niedergeschlagen haben. Leia und ihre Lieferung Hilfsgüter kommen jedoch zu später, unter dem Kommando Lord Tions und Darth Vaders wurde die unabhängige Regierung bereits gestürzt und ein Großteil der Bevölkerung interniert. Die Rebellen von Ralltiir mögen zwar auf verlorenem Posten kämpfen, doch sie haben Informationen die Leia unbedingt erhalten muss...
PRINCESS... WARRIOR zeigt Prinzessin Leia von ihrer bekanntesten Seite, als Diplomatin und Vorkämpferin der Rebellion, die auf einem schmalen Grat zwischen Hochverrat am Imperium und politischen Idealismus balanciert. Als Angehörige des Hauses Organa ist dabei für imperiale Aristokraten wie Lord Tion ungeachtet ihrer politischen Ansichten dennoch eine interessante Partie. Doch wie man sieht kann sie selbst ihre Stellung als Senatorin und das Buhlen eines Lord Tions nicht davor bewahren als Agentin der Rebellen beinahe aufzufliegen. Scott Allie zeichnet die junge Leia, die ihren Heimatplaneten noch nicht verloren hat und sich daher auch nicht als Vollzeitbotschafterin der Rebellen beschäftigt sieht, noch als "unschuldig" und angesichts realer Kampfhandlungen weniger gefestigt. Allies Leia muss erst noch zur Heldin werden, doch dafür muss sie als Symbol zunächst einmal überleben.
THE SHORT, HAPPY LIFE OF ROONS SEWELL (Empire 10-11)
In der ursprünglich als Zusatzstory zum Darklighter-Sammelband gedachten Lebensgeschichte des Rebellengenerals Roons Sewell erforschen Paul Chadwick (Darklighter) und Zeichner Tomás Giorello (Rogue Leader, In the Shadows of their Fathers, The Battle of Jabiim) im Rahmen einer Trauerrede General Jan Dodonnas, anlässlich der Beerdigung seines Vorgängers als Kommandeur der Rebellenbasis auf Yavin 4, wie aus einem jungen Mann der nur sein Leben leben wollte durch das Zutun des Imperiums ein kompromissloser Anführer des Widerstands werden konnte.
Roons Sewells Geschichte beginnt in der Gosse, wo er als Jugendlicher beinahe totgeprügelt wurde und sich nach seiner knappen Rettung blutig an seinen Peinigern rächte. Gewalt und Rache sollten sich fortan wie ein roter Faden durch Sewells Leben ziehen und auch den wichtigsten Einschnitt in seinem Leben prägen. Denn das Theater eröffnete dem einstigen Straßenkind eine neue Perspektive und brachte ihn auch seiner großen Liebe näher. Eine Seligkeit die ein jähes Ende fand als eine der Vorstellungen Sewells wegen subversiver Inhalte von Sturmtruppen gesprengt wurde und Sewells geliebten Masla während der Flucht vor der Verhaftung durch die Imperialen ihr Leben lassen musste. Einmal mehr fühlt sich Sewell schuldig, hätte er es doch auch schaffen können sich aus der Sache herauszureden, doch nun kommt diese Erkenntnis zu spät und Sewell wendet sich dem Widerstand zu. Mit seinem schauspielerischen Talent und einer kleinen Gruppe Anhänger gelingt es ihm den Imperialen immer wieder schmerzhaften Nadelstiche zu versetzen, so dass schließlich auch die Rebellen-Allianz auf ihn aufmerksam wird...
Bereits an der Rede Jan Dodonnas, die einiges zu beschönigen versucht, erkennt man dass Roons Sewell und mit ihm wohl auch einige der frühen Rebellen nicht so recht ins Bild der moralischen Saubermänner zu passen scheint. Ähnlich wie die BoShek und Rasha Bex jagenden Rebellen in Empire 23: The Bravery of Being Out of Range oder die einen Sturmtruppler beinahe zu Tode schleifenden Widerstandskämpfer in Empire 13: What Sin Loyality entspringen Roons Sewells Taten den Umständen. In einer gewalttätigen Umgebung aufgewachsen wollte er nichts weiter als dieses Leben hinter sich zu lassen und konnte dank eines Sozialprogramms den Weg zum Theater finden (vielleicht eine Anspielung auf den X-Wing Piloten Garik "Face" Loran). Doch diesmal waren es keine mordlüsternen Schläger sondern imperiale Truppen die ihn zurück in eine Welt aus Gewalt beförderten. Es verwundert daher auch nicht dass Sewell beim Aufeinandertreffen mit Dodonna so seine Schwierigkeiten haben sollte, mit dem Offizier der alten Schule gut auszukommen.
WHAT SIN LOYALITY? (Empire 13)
Auf die Demontage eines Helden der Rebellion folgt in At War with the Empire ein weiterer Comic aus der imperialen Perspektive nach einem Skript
Jeremy Barlows (In the Shadows of their Fathers und unter dem Pseudonym Thomas Andrews Small Victories) und mit Zeichnungen Patrick Blaines, wobei sich der Sammelband wie mancher vielleicht bereits bemerkt hat zeitlich immer mehr an die Schlacht von Yavin 4 annähert.
Vier Tage vor Yavin 4 ist Ralltiir (das in Empire 5-6 nach einer imperialen Invasion kurzfristig als gesichert galt) noch immer Schauplatz verheerender Kämpfe. Die immer verzweifelter aufbegehrenden Rebellen haben unterdessen die Einheit Sergeant TK-622s aufgerieben und das droht nun auch das Ende des Sturmtrupplers zu sein. Doch der schlägt den jugendlichen Widerstandskämpfern ein Schnippchen und sieht sich wenig später mit seinem guten Freund Commander Akobi auf den Todesstern versetzt. Doch schon auf der Reise wird Akobi beinahe Opfer eines hinterhältigen Anschlags und auch auf dem Todesstern mehren sich die Anzeichen dafür dass es ein Saboteur auf den Commander abgesehen hat...
Der ganz aus der Perspektive TK-622s erzählte Comic ist eine Perle in Sachen imperiale Perspektive, denn für den Klonsoldaten TK-622 ist klar dass ohne das Imperium nur Anarchie regieren würde, wie er sie auf Ralltiir zu erleben glaubt. Wenn dann noch kaltblütige Mörder und Gewalttäter wie Roons Sewell als Helden der Rebellion gefeiert werden fühlt sich der einfache Stormtrooper in seinen Aversionen gegen die Rebellen mehr als bestätigt und von Gutmütigkeit oder Gnade der Rebellen hat der Trooper auch noch nichts zu sehen bekommen. Sein Commander allerdings hegt schon mehr Zweifel daran dass das Handeln des Imperiums immer richtig ist und weiß auch um imperiale Kriegsverbrechen, wie sich noch herausstellen wird. Gegen die Selbstzweifel des Offiziers ist TK-622 allerdings völlig immun, für ihn sind und bleiben die Rebellen gefährliche Anarchisten, während das Imperium der Inbegriff von Ordnung und Gerechtigkeit ist.
THE SAVAGE HEART (Empire 14)
Die Geschichte TK-622s endet mit der Zerstörung des Todessterns und direkt daran knüpft Paul Aldens und Raul Trevinos (Zeichner) Geschichte um Darth Vaders Bruchlandung auf Vaal.
Der Zerstörung des Todessterns entkommen hat es Vader auf den Hinterwäldlerplaneten Vaal verschlagen. Doch sein Schiff ist zu sehr angeschlagen um in Verbindung mit irgendjemandem zu treten, also bleibt ihm nichts anderes übrig als sich zum nächsten imperialen Außenposten allein durch die Wildnis durchzuschlagen...
Als Follow up zu Episode IV zeichnet sich Empire 14 durch keine besondere Story aus. Vader kämpft sich durch die Wildnis, freundet sich mit einem Rudel Raubtieren an und stärkt seinen Willen eines Tages den Bezwinger des Todessterns zu finden. Die dreiköpfige Besatzung des imperialen Außenpostens versieht derweil wenig motiviert ihren Dienst und lässt die Pflichten schleifen, so dass man sich erst gar nicht auf die Suche nach dem abgestürzten Vader begibt, der ja genauso gut ein Meteorit gewesen sein könnte.
TARGET: VADER (Empire 19)
Der zeitlich auf Empire 14 folgende Comic TARGET: VADER weiß im Vergleich zumindest mit einer hochklassigen Besetzung aus Ron Marz (Darth Maul, diverse Empire Comics) und Zeichner Brian Ching (Knights of the old Republic) und hochwertigen Zeichnungen aufzuwarten.
Die Zerstörung des Todessterns erfordert eine härtere Gangart des Imperiums, doch mehr als das militärische Potential der Rebellen sorgt sich Darth Vader um den Rebellenpiloten der die Kampfstation mit Hilfe der Macht vernichten konnte. Um herauszufinden wer dieser mysteriöse Schütze war wendet sich Vader an den Informationsbroker Jib Kopatha, der als Informant in letzter Zeit sehr unzuverlässig geworden ist was Informationen über die Rebellen betrifft. Durch seine persönliche Anwesenheit glaubt Vader Kopatha zu einer besseren Leistung anspornen zu können. Vaders Anwesenheit in Kopathas Asteroidenversteckt weckt jedoch auch bei Falleen Aufmerksamkeit, die den Sith Lord für die Verwüstung ihres Heimatplaneten zur Rechenschaft ziehen wollen...
Target: Vader ist schön gezeichnet, die eigenständige Handlung um den Anschlag auf Vader durch rachsüchtige Falleen besticht allerdings gerade einmal durch eine kurze Reaktion Vaders auf die Erwähnung Naboos und dass man die Idee einer Rache durch die Falleen überhaupt einmal außerhalb von Shadows of the Empire aufgegriffen hat. Vielleicht hätte ein Mehrteiler Ron Marz mehr Möglichkeiten eingeräumt diesem Plot etwas mehr Spannung und auch Action abzugewinnen. Tatsächlich dient Empire 19 vor allem dazu die Grundlage für spätere Empire Comics zu legen.
A LITTLE PEACE OF HOME (Empire 20-21)
Der von Ron Marz (Darth Maul) und Zeichner Tomás Giorello (Rogue Leader, In the Shadows of their Fathers, The Battle of Jabiim) Zweiteiler A Little Peace of Home ist wieder einer der wenigen Comics die sich vor allem auf Prinzessin konzentrieren und zugleich weit weg vom Thementitel "Empire" führen.
Mit C3PO bricht Leia um alte Freunde der Familie zu besuchen, die den Untergang Alderaans überlebt haben, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt auf ihrem privaten Planeten aufgehalten haben. Auf diesem Mond haben Raal und Heeth Panteer sich und der Galaxis ein Stück des heimatlichen Alderaans bewahrt und nun hofft Leia die beiden überzeugen zu können die Rebellen dort Unterschlupf finden zu lassen. Doch die Brüder sind keineswegs einer Meinung und vor allem Heeth meint dass man sich auch noch riskieren könnte alles was von Alderaan geblieben ist für die Rebellion zu opfern. In der Hoffnung dass sich Heeth mit der Zeit schon beruhigen würde, schlägt Raal Leia einen Ausflug in die ausgedehnte Wildnis des Mondes vor, doch lauern tödliche Gefahren...
Vor allem in den Romanen wurde es häufig erwähnt, die verbliebenen Alderaaner der Galaxis haben sich nicht nur für den Aufstand gegen das Imperium entschlossen sondern teils auch aus Furcht vor dem Imperium resigniert. Die Panteers haben allerdings guten Grund dazu, zögerlich zu sein, hätten sie doch sogar weit mehr zu verlieren als nur ihr Vermögen oder Leben, sondern das letzte Stück Heimat das nicht nur ihnen sondern allen Alderaanern in der Galaxis geblieben ist. Für Leia bedeutet die Reise zu den Panteers allerdings nicht nur eine diplomatische "Bettelmission" um Vorräte oder Unterschlupf, sondern dieses letzten Stücks Heimat noch einmal teilhaftig zu werden. Im Gegensatz zu ihren alten Jugendfreunden ist Leia jedoch über den Verlust Alderaans hinweg gekommen und hat in ihrer Aufgabe als Führerin der Rebellion und Rächerin Alderaans Erfüllung gefunden, während Heeth noch der verlorenen Heimat nachtrauert und umso vehementer darauf bedacht ist alles was ihnen noch geblieben ist zu bewahren.
ALONE TOGETHER (Empire 22)
Wie schon Target: Vader (Empire 19) ist auch der One-shot Alone Together nur ein erstes Puzzlestück in einem weit größeren Bild und führt mit Deena Shan eine Persönlichkeit ein, die sogar noch in REBELLION eine wichtige Rolle spielen wird. Dafür garantierten schon Autor Welles Hartley (To the Last Man, The Wrong Side of the War) und Zeichnerin Adriana Melo (In the Shadows of their Fathers), die drei der prominentesten EMPIRE-REBELLION-Story arcs geschaffen haben.
Als Wartungstechnikerin ist Deena Shan erst seit 3 Monaten bei den Rebellen und hat sich die ganze Sache eigentlich ganz anders vorgestellt. doch nun bietet sich ihr die einzigartige Chance die Helden der Allianz kennen zu lernen, als sie den Millenium Falcon inspizieren soll. Als die Flotte allerdings in Alarambereitschaft versetzt wird, nimmt sie Han samt Leia kurzerhand auf einen "Ausflug" mit. Während die Flotte einen Not-Hyperraumsprung durchführt folgt der Falcon einem Notsignal vom Planeten Kallas Stanchion. Dort angekommen finden sie den abgestürzten Raumer allerdings nur noch rankenüberwuchert vor, die Gefahr, die dessen Crew allerdings das Leben gekostet hat lauter noch auf neue Beute...
Aus der Perspektive Deena Shans geschrieben ist Alone Together vorwiegend darauf konzentriert Deena vorzustellen und wäre sie nicht später noch zu einem gewissen Ruhm gelangt, es wäre ein belangloses Abenteuer Hans, Chewies und Leias mit einer Wartungstechnikerin geblieben.
IDIOT'S ARRAY (Empire 24-25)
Mit dem auf Han Solo, Chewie und deren alte Bekannte Sheel Odala ausgerichteten Zweiteiler knüpft Ron Marz dort an wo er Empire 19 Target: Vader enden ließ. Durch Vaders Drohung angespornt bemüht sich Jib Kopatha nun umso mehr an brauchbare Informationen über die Rebellenflotte zu gelangen. Als Zeichner stehen Marz dafür zunächst Jeff Johnson und anschließend der schätzenswerte Joe Corroney zur Seite.
Um dem tristen Alltag in der Rebellenflotte zu entkommen erklärt Han freiwillig bereit eine Mission zur Beschaffung von Ersatzteilen anzunehmen und weiß dafür genau die richtige Adresse, Jib Kopathas Asteroidenversteck. Dort trifft Han überraschend auf seine alte Flamme und Schmugglerkollegin Sheel Odala, die ihrerseits offen Schulden bei Jib hat und diesem nun Han ausliefern soll, damit er Vader endlich geben kann was dieser wünscht...
Als etwas längerer Abschluss der in Target: Vader begonnenen Handlung überzeugt Idiot's Array vor allem durch interessante Zeichnungen, wenn schon der Plot den man in anderer Form schon öfter erlebt, nicht mehr überrascht. Eine Schmugglerin muss ihre wahren Loyalitäten erkennen und ein Agent Darth Vaders muss seinen Wert beweisen, um sein Leben zu retten.
THE PRICE OF POWER (Empire 31)
Im abschließenden Comic At War with the Empires arbeiten nun Scott Allie und Joe Corroney zusammen und schaffen vor allem einen Link zu zwei anderen Empire-Comics (Empire 29-30 und 32-34: In the Shadows of their Fathers und Empire 26-27: General Skywalker). Dass sich Empire 31 in den Fünfteiler In the Shadows of their Fathers geschummelt hat ist nicht bloß ein Zufall oder eine Laune der Verlagsplanung sondern liegt zum Teil auch daran dass die Ereignisse auf Jabiim in etwa zeitgleich ablaufen.
Um die militärische Vormachtstellung der Imperiums weiterhin sicherstellen zu können wurde Darth Vader mit Commander Demmings zu Preisverhandlung über Blasterkartuschen abkommandiert und sieht sich einem Präsidenten eines Planetens gegenüber auf dem es zu den üblichen Umgangsformen gehört sich seinen Karriereweg durch Mord zu ebnen. Doch Präsident Si-Di-Ri könnte sich ein Ausweg anbieten, als sich auch noch Besuch von einem Botschafter der Rebellenallianz ankündigt...
Bei The Price of Power hat man der üblichen Tendenz den Omnibus chronologisch aufzubauen und eine eigene Kontinuität zu verleihen zum Trotz einfach das Gefühl der Comic wäre im falschen Sammelband gelandet und würde besser als Bindeglied zwischen den bereits erwähnten Geschichten General Skywalker und In the Shadows of their Fathers passen. Dann würde auch nicht so auffallen dass sich die Handlung eher bescheiden spannend ausnimmt und das Ende durch Vaders Gegenwart auf ein paar Varianten des unvermeidlichen beschränkt ist. Nur der Auftritt des Mon Cal Senators Rotramel, der nun da der Senat aufgelöst ist keine diplomatische Immunität mehr genießt und sich offen zur Rebellion bekennt, bringt noch kurz etwas Spannung in den sonst tristen Plot. Erwähnenswert ist an diesem Comic nur dass Vader über den Versuch der Rebellen informiert wird einen Spionagestütztpunkt einzurichten und beim Angriff der Imperialen jemand in einer alten Klonsoldatenrüstung sowie ein Lichtschwertträger gesichtet wurden. Und am Ende erhält Vader noch die Mitteilung dass die von ihm verfolgte Rebellengruppe im Jabiim System gesichtet wurde.
- Zusammenfassende Betrachtungen -
At War with the Empire beginnt stärker als der Sammelband endet, was auch daran liegen mag dass sich wie ursprünglich auch, die Idee hinter Empire, nämlich Geschichten aus der imperialen Perspektive zu zeichnen, sich zunehmend verlief und an Substanz bis auf wenige Ausnahmen bestenfalls noch eben unter dem Empire Label geführte Darth Vader-Comics übrig blieben. Davon einmal abgesehen ist es interessant die Rebellen und manche ihrer Helden und Märtyrer wie Roons Sewell oder die Aufständischen von Ralltiir aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, nämlich der imperialen Perspektive. Und man versteht warum die Rebellen auch für viele "normale" Bürger des Imperiums zu Zeiten Palpatines durchaus den Eindruck erweckten Terroristen, Aufwiegler oder kaltblütige Mörder zu sein. Vor allem The Short and Happy Life of Roons Sewell erweist sich als prägend was diesen Revisionismus anbelangt und durch den gewählten Narrativ, die beschönigte Trauerrede Jan Dodonnas deutlich wird. Und dazu wird sich mit der Geschichte Lieutenant Janek "Tank" Sunbers noch die Suche nach den Gerechten unter den Imperialen gesellen, was die Ära des Galaktischen Bürgerkriegs umso bunter erscheinen lässt und auch sehr gut an die Tradition der alten Tales of-Kurzgeschichtensammelbände anknüpft, in denen auch abseits der großen Massenromane neue Konzepte und Ideen erprobt wurden.
Einer der relativ neuen Ansätze Empires war es auch Darth Vader durch die Prequels in einem Licht erscheinen zu lassen, so dass seine wenigen Emotionen und Erinnerungen an das Leben Anakin Skywalkers zu einem sich wiederholenden Thema der Comics geworden sind. Während er sich in Betrayal im Kurzdurchlauf des Lebens Anakins erinnert, bleibt es in Target: Vader dann doch nur bei einer für Außenstehende wohl undefinierbaren Reaktion auf Wein von Naboo. Doch Vader ist eben auch nur einer der Charaktere die in Empire näher ins Rampenlicht gerückt wurden und steht daher auch nur zeitweise im Zentrum der Ereignisse.
Durchaus als gelungen lässt sich an At War with the Empire die Auswahl der einzelnen Geschichten bezeichnen, da diese sehr gut aufeinander abgestimmt wurden und so eben zusammengehörende Handlungsbögen umfassen, die begonnen und auch wieder erfolgreich abgeschlossen werden können. Eine handvoll Comics dient jedoch auch als "Einführungen" für Geschichten die erst in späteren Empire-Omnibus Ausgaben Eingang finden dürften, denn vor allem die Geschichte Deena Shans wird sich bis zum Ende von Rebellion fortsetzen und die in The Price of Power vorgestellten Entwicklungen warten nur darauf im nächsten Omnibus aufgegriffen zu werden. Vorerst lässt sich also festhalten der erste Empire Omnibus meistert den Spagat zwischen einer Einführung in die Reihe und Zusammenfassungen einiger erster größerer Handlungsbögen sehr gut.
Fazit:
Ein guter Start für die systematische Neuauflage der Empire Comics, dem es bereits erfolgreich gelingt einen Eindruck der imperialen Perspektive zu vermitteln