Reihe: Reihe: Star Wars: The Old Republic, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Abgesandte der Republik und des Imperiums bemühen sich, auf dem zentralen Planeten Alderaan ein Friedensabkommen unter Dach und Fach zu bringen. Dieser fromme Wunsch wird indessen zerstört, als eine Streitmacht der Sith unter Darth Malgus über Coruscant herfällt. Malgus folgt der Idee des als Darth Caedus zum Sith avancierten Jacen Solo, dass die Macht Konflikte braucht, um im Gleichgewicht zu bleiben. Seine Philosophie geht davon aus, nur die Starken könnten überleben und ein besseres Verständnis der Macht erlangen. Der Jedi-Tempel auf Coruscant wird in Schutt und Asche gelegt, während gleichzeitig der Oberste Kanzler sein Leben verliert. Darth Malgus erfährt jedoch von Ereignissen, die seine Loyalität schwanken lassen - während die Sklavin Eleena als Gewissen ihres geliebten Veradun (alias Darth Malgus) handelt und diesen mehr oder weniger einfach und durchschaubar zu bestimmten Handlungen veranlasst. Lord Angral und Adraas nutzen Malgus’ scheinbare Schwäche schamlos aus.
Etwa zur selben Zeit an anderer Stelle, schwört die Jediritterin Aryn Leneer Rache, als von dem Überfall Kenntnis erlangt. Als Macht-Empathin ist Leneer direkt dabei, als Malgus ihren Meister niederstreckt und Dutzende Jedi ermordet. Ihr Ziel ist es, den Tod ihres Meisters und all der Gefallenen des heimtückischen Überfalls zu rächen, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Ihr ungestümes Handeln - einen persönlichen Kreuzzug gegen die Sith, allen voran Darth Malgus, zu entfesseln - sorgt für Komplikationen. Aryn Leneer bringt ihre Karriere, ihr Leben und das vieler tausend Lebewesen in Gefahr. Sie bedroht mit ihrem Racheverlangen den Friedensvertrag von Alderaan, bevor er überhaupt zustande kam. Um ihre Rachegelüste umzusetzen, muss sie jedoch erst einmal auf den Planeten Coruscant. Die Absicht lässt sich nicht sehr einfach umsetzen, herrscht doch um ihn herum eine Blockade. Hilfe findet die Jedi in dem ehemaligen republikanischen Elitesoldaten Zeerid Korr, der seine Zeit als Schmuggler gekommen sieht. Um seine immensen Schulden zu begleichen, will er die Blockade brechen und seine Ladung auf dem Planeten abliefern. Seinen Schuldenberg hat er aufgetürmt, weil er die Behandlungskosten für seine Tochter aufbringen musste. Sollte ihm gelingen, die Blockade zu brechen, könnte er seine Schulden begleichen und wäre im wahrsten Sinn des Wortes frei und niemandem mehr verpflichtet. Der Haken an der Sache findet sich in Form des Kopfgeldjägers Vrath Xizor, der sich eigentlich zur Ruhe setzen will. Sein von den Hutts erteilter Auftrag: Zeerid Korr mit allen Mitteln aufhalten.
Paul S. Kemp arbeitet mit einem überaus eng gesteckten Zeitrahmen, der nur wenige Tage umfasst. Betrogen ist die Geschichte von Darth Malgus und seinem Wandel vom Eroberer Coruscants zu einer ins selbstgewählte Exil gegangenen Legende. Mit Darth Malgus, Zeerid Korr, Vrath Xizor und nicht zuletzt Aryn Leneer bietet der Autor gelungene Charakterzeichnungen und ebensolche Entwicklungen, mit starken, glaubwürdigen Beweggründen. Die Hintergrundgeschichte um Darth Malgus wurde glaubhaft und überzeugend ausgearbeitet. Damit zeigt Paul S. Kemp, dass auch andere Wesen in dem Star Wars-Universum die Möglichkeit haben zu handeln, ohne jedoch den großen Erzählstrang zu gefährden.
Betrogen - die Rezension von Mario Pfanzagl