Reihe: Star Wars Sonderband 64 |
Weder der Zorn Cade Skywalkers, das Opfer der antiken Jedi-Ritterin Celeste Morne, noch der Verrat seiner rechten Hand Darth Wyyrlok konnten Darth Krayt vernichten. Und so ist der dunkle Lord in seiner Grabkammer einfach wiederauferstanden und hat sich mittlerweile von einem Jahrhundert Gefangenschaft in einem Voduum Krabben-Panzer, kräftezehrenden Gebrauch der dunklen Seite und natürlichem Altern bestens erholt. Darth Krayt ist wieder da und was wäre ein wiedergeborener Sith-Imperator ohne eine Geheimwaffe, in diesem Fall einer Armee bedingungslos loyaler Sith-Soldaten mit der die abtrünnigen Anhänger Darth Wyyrloks in ihre Schranken zu weisen weiß. Doch Krayt will nicht nur seinen Thron zurückerobern, er will auch die Rebellion der Fel-Loyalisten, der Reste der Galaktischen Allianz und des Jedi Ordens ein für allemal zerschlagen. Wäre da nicht Cade Skywalker, der es nach langem Hin und Her auf die Sith abgesehen hat und als einziger Jedi (weil er der dunklen Seite fast verfallen war) auch an Krayts Wiederauferstehung glaubt, weil er wie alle Sith dessen Ruf in der Macht wahrnehmen konnte. Es kommt wie es kommen muss und die Fronten klären sich ein für allemal, wer bisher Zweifel an seinen Loyalitäten hatte entscheidet sich und wechselt für das letzte Gefecht vielleicht noch einmal die Seiten...
Man sollte annehmen das große Finale Legacys wäre kein Comic für zwischendurch, kein Stück Dutzendware aus dem daran nicht armen Erweiterten Universum. Und doch hat John Ostrander es soweit kommen lassen, dass der Abschluss seiner kultigen und populären (sonst wäre sie nie solange gelaufen und hätte diese Wirkung entfalten können) Reihe derart tief fallen konnte. Nur die Zeichnungen Jan Duursemas beweisen einmal mehr, dass die Künstlerin nicht nur zum besten gehört was das Star Wars-Universum vorzuweisen hat, sondern dass sie auch mit den Größen Marvels oder DCs mithalten kann.
Die Kritik an KRIEG speist sich aus zweierlei Faktoren, dem unzufriedenstellenden Verlauf der Reihe selbst, mit der Wandlung im Finale und dem was John Ostrander und Co-Autorin Jan Duursema für Darth Krayts letztes Gefecht mit Cade Skywalker noch so aus dem Hut gezaubert haben. Grundsätzlich muss man sagen, dass vieles so kommt wie es in KRIEG geschieht war absehbar und doch ist das Finale Legacys insofern unvollständig weil der ganze Mandalorianer-Handlungsbogen welcher in sehr wenigen Heften etabliert wurde völlig unter den Tisch fällt. Das von Ostrander und Duursema geschaffene Universum im Jahrhundert nach Luke Skywalker ist schlichtweg zu groß geraten, um es nach 50 Ausgaben in einer nur 6 Hefte umfassenden Miniserie mit einem großen Endspiel abzuschließen.
- Klischees und vergebene Chancen -
Was auch ins Auge sticht ist, dass sich ein im SW Universum tätiges Kreativteam zum dritten Mal innerhalb der letzten Jahre einer Anleihe bei Stargate bedient hat, nach Replikatoren im The Old Republic-Roman Sean Williams und Symbionten in der zweiten Staffel von The Clone Wars nun also Supersoldaten in Legacy - Krieg. Und Klischee folgt auf Klischee. Der wiedergeborene Krayt erinnert nun auch nicht mehr an "Die Mumie" bevor sie ihre menschliche Form zurückerhalten konnte (wie noch im letzten Legacy-Sonderband) sondern sieht erschreckend verjüngt aus, auch ohne sich wie einst Imperator Palpatine eines jüngeren Klonkörpers bedient zu haben. Auch die Rückkehr von Sith Lords hat 2011 Hochkonjunktur, auch wenn Darth Bane 2010 in Drew Karpyshyn beim Versuch es anderen großen Vertretern seiner Zunft gleichzutun noch gescheitert ist. Warum man Krayt ausgerechnet zurückholen musste lässt sich wohl nur noch dadurch erklären dass man eben doch keine bessere Alternative gefunden hat bzw. aufzubauen vermochte. Zwar bewegt man sich mit diesem Klischee durchaus in der Star Wars-Tradition (Palpatine, Simus, Marka Ragnos, Naga Sadow, Freedon Nadd, Exar Kun, Karness Muur, beinahe Darth Bane, Darth Andeddu und Darth Maul) aber ohne Klontechnologie ist Krayts verjüngtes Auftreten kaum erklärbar und bisher war es ja auch immer so dass die Überwindung des Todes nicht selten zu einem Auftreten als Geist oder wenigstens an die Mumie Krayt erinnernde (oder man denke an Simus Kopf in den Jedi-Chroniken) zombieähnliche Gestalt gebunden war. Wie Krayt allerdings vom fast 200-jährigen zum durchtrainierten Mittfünfziger avancieren konnte darf man sich selbst zusammenreimen, Ostrander lässt einen in Krayts Flashbacks nur damit spekulieren dass ihm die Lehren Darth Andeddus und Karness Muurs Geist ein wertvolles Geheimnis mit auf den Weg ins Grab gegeben haben dürften.
- Cade und die ewige Sinnsuche -
Mal abgesehen vom unsterblichen Oberschurken der mal so nebenbei eine Legion des Bösen aus dem Hut zaubert und plötzlich auch die Verräterin im Moff-Rat enttarnen kann, auch an Cade Skywalker hat sich John Ostrander am Ende noch einmal versündigt. Steht doch der letzte Spross des Skywalker-Geschlechts zu Beginn wieder einmal deutlich auf Seiten der Jedi, kehrt diesen wieder den Rücken zu, kämpft doch wieder an ihrer Seite bei der Verteidigung des geheimen Tempels und setzt ungeachtet aller bisherigen persönlichen Fortschritte immer wieder mal auf die dunkle Seite. Cade ist ein Beispiel dafür wie man einen Satz höchst interessant konstruierter Charaktere im Verlauf dieser Reihe durch inkonsequente Weiterentwicklung (und das obwohl nur Ostrander die Feder führen durfte) praktisch ruiniert hat. Das ganze "Ich will kein Skywalker sein! Ich bin kein Jedi! Ich will die Sith tot sehen!" wurde schlussendlich katastrophal überstrapaziert. Jedes mal wenn sich Cade vom Davonlaufen, dem Gebrauch der dunklen Seite ab- und seinem Erbe zuwandte sah es ein Heft später schon wieder anders aus. Dabei verkam Cade immer wieder zu einem Abbild von Ostranders und Duursemas Eigenkreation Quinlan Vos, der auch einen langen Weg hinter sich bringen musste, um sein Gedächtnis zurückzuerlangen und sich von der dunklen Seite abzuwenden. So wie Vos mehrmals der dunklen Seite verfiel, sich Count Dookus dunklen Jedi anschloß und in seinen Loyalitäten zeitweise undurchschaubar wurde, so musste Cade immer wieder von sich als Pirat Reden machen (eine zunehmend lächerlich hohle Phrase wie sie von Syn und Blue in KRIEG auch aufs Korn genommen wird), seine Affinität für die dunkle Seite betonen und sogar kurz auf die Seite der Sith wechseln.
- Die Dimension hinter den Bildern -
Dabei war Cade durchaus als interessanter Charakter geschaffen worden, nur vielleicht etwas zu "amerikanisch". Was für europäisches Publikum zeitweilig etwas irritierend, in den USA aber längst Teil der Populärkultur (man braucht sich nur Kriminalserien wie CSI Miama ansehen) und eben durch Ostrander und Duursema auch Teil des EU ist das Spiel mit dem Konzept von Gangs und Gangkriminalität. Wenn Darth Krayts Sith also als tätowierte meistens rotlackierte und in schwarz gekleidete Bande auftreten sind sie durchaus Vorbildern der realen Welt nachempfunden, eben halbwegs unkultivierte, auf Gewalt getrimmte, doch in einem sozialen Umfeld (der Sith-Gesellschaft) wenigstens integrierte und geschätzte Mitglieder. Vor diesem Hintergrund erhält auch Krayts Ideologie von der Einheit der Sith ein wenig Tiefe, geht es darin ja auch um die Schaffung einer Gemeinschaft, die sich über 100 Jahre gut gehalten hat, aber im darin enthaltenen Führungsanspruch des einen dunklen Lords (der ja auch ein rituell tätowierter ehemaliger Stammeskrieger von Tatooine ist) lässt sich auch ableiten wie Krayts Sith von diesem Vorbild (einem Ex-Tusken-Räuber, verratenen Jedi und Kopfgeldjäger) geprägt zu dem werden konnten was sie sind. Cade hingegen ist der Sohn aus gutem Hause, dessen Familie von dieser Bande ermordet und er zum Sterben zurückgelassen wurde. Um zu überleben blieb dem Teenager nur seine Herkunft und alles was damit verbunden war zu verleugnen, um selbst zu einem jener Piraten zu werden, die ihm das Leben retteten und so verwundert es nicht wenn er sich der Position Krayts und seiner Sith über die Jahre durchaus angenähert hat.
Freilich man kann jene Dimension die hinter den Bildern steckt mit beliebigen Argumenten relativieren, etwa dass ein Comicautor wie John Ostrander und eine Zeichnerin wie Jan Duursema nie in eine solche Richtung denken würden, weil solche Überlegungen ja viel zu sehr in die Tiefe gehen würden. Aber dass Legacy eine trotz aller Schwächen durchaus von solchen Überlegungen und ihren erzählerischen Konsequenzen geprägte Ära war lässt sich wohl dennoch nicht verschweigen. Man mag die Reihe im Nachhinein auf Schlagwörter wie "Ein Krieg der Sterne in Grauzonen" oder "Raue Helden, bekehrbare Imperiale und immer noch tumbe Böse" reduzieren, die Ideen hinter diesen ausgedehnten Grauzonen, der verrohten Darstellung der letzten Helden oder einem reformierten Imperium waren etwas höchst interessantes, weil sie eben mutig und innovativ waren. Wer die Reihe genau aus diesen Gründen bewunderte wird daher vielleicht bei ihrem Ausklang einige Verbitterung empfinden, wenn sie genau wegen dieser Ambitionen pauschal in die Tonne getreten wird. Der Mut Ostranders bei der Gestaltung seiner Geschichte wurde jedoch immer wieder von anderen Dingen überschattet, wie im Finale eben von sehr klischeehaften Wendungen. Man hoffte ja doch "Legacy ist anders, also sollte auch das Finale neue Wege beschreiten".
- Die Fel-Dynastie -
Legacy etablierte ja nicht wenige hochinteressante Elemente, mit denen Ostrander & Co. Spielen konnten, allerdings wurden diese oftmals nur eingeführt und zu selten weiterentwickelt, so dass Erwartungen an das Reihenfinale kaum erfüllbar sind, geht es hier doch schon wieder um das Abschließen und in manchen gar Abwürgen von Entwicklungsprozessen. So kommt es etwa nicht bzw. nur sehr verkürzt zum Bruderkrieg unter den Sith oder einem Zerwürfnis zwischen Imperator Roan Fel und den imperialen Rittern. Was sich als überraschend erweist ist schon dass KRIEG gerade der bestenfalls als Nebencharakter auftretenden Prinzessin Sia durchaus einigen Raum zugesteht, hätte man sie bisher jedoch besser entwickelt, denn allzu oft stand sie ja bisher nicht im Rampenlicht und wenn dann nur als holde Maid in Gefahr. Gerade bei den Trauerfeierlichkeiten für die gefallenen imperialen Ritter lässt sie Jan Duursema jedoch in weißer Tracht auftreten, was wohl Anklänge zu Prinzessin Leia beschwören soll, nur dass sich daraus nicht wirklich viel entwickelt, sie trauert um den auf Korriban zurückgelassenen Antares Draco und stellt sich doch der schweren Pflicht. Unterstrichen wird übrigens durch die Erwähnung hapanischer Verwandter die familiäre Bindung der Fels an Han und Leia, ist deren Enkelin Amelia Solo alias Allana doch die Kronprinzessin des Hapes Konsortiums.
- Die imperialen Ritter -
Wenn die Trauerzeremonie als Indikator für die Mannschaftsstärke und Zusammensetzung der imperialen Ritter dienen kann, darf man überrascht feststellen dass Fels Ersatz für Palpatines rote Garde und Jedi Orden gerade einmal aus einer zweistelligen Zahl Menschen besteht. Dass es gerade Menschen scheint zwar Erinnerungen an das klassische Imperium mit seiner Ablehnung von Nicht-Menschen zu wecken, könnte aber auch daran liegen dass imperialen Ritter von den Erben des Außergalaktischen Flugprojekts bzw. den ursprünglich nur menschlichen Bewohnern des Rest-Imperiums abstammen. So anregend das Konzept imperialer Jedi anfangs auch gewirkt haben mag, das Finale mag dieser Idee nicht mehr wirklich etwas abzugewinnen. Die Imperialen Ritter sind im wahrsten Sinne grau geblieben und das auf doppelte Weis. Weder haben sie bisher wirklich moralische Sternstunden erlebt, außer durch Meister Treis Sinde, noch sind sie dabei einigermaßen interessant geworden. Man kann es auch so formulieren, Fel zu dienen und gelegentlich darüber zu debattieren was sie zu tun haben wenn der sich der dunklen Seite zuwendet ist nicht gerade sehr aufregend und selbst Treis Sindes großer Auftritt bezog sich darauf dass er als Quasi-Jedi den Widerstand auf Dac organisierte. Selbst Antares Dracos "Sternstunden" spielten sich im Rahmen seines Loyalitätskonflikts ab, die Prinzessin zu lieben, doch ihrem Vater verpflichtet zu sein. Dafür war Draco auch bereit sein Leben auf Korriban zu lassen, doch der nicht fehlerlose "erste Ritter" Fels muss sich in KRIEG nun entscheiden auf wessen Seite er wirklich steht. Allzu episch ist dieser Moment John Ostrander aber leider wie so vieles am Finale nicht gelungen.
- Morrigan Corde und die Yages -
Und wieder ist es ein Yage der den Jedi Orden samt seines geheimen Tempels auslöschen soll, doch bis zu diesem Punkt wurde die Loyalität des Moffs und Schlächters von Ossus, sowie seiner Tochter (die erfahren musste die Halbschwester Cade Skywalkers zu sein) schwere und immer wiederkehrende Prüfungen erdulden. Mittlerweile haben beide einige Zeit unter Sith-Vorgesetzten gedient und erlebt dass diese neuen Herren des Imperiums sogar die moralischen Grenzen eines von einem Fel-Imperator in den Krieg getriebenen Imperium unterbieten. So wie Corde müssen auch Ex und ihre Tochter sich endgültig für eine Seite entscheiden. Für Corde gestaltet sich die Sache allerdings noch etwas schwieriger, während Krayt nämlich plötzlich durch die Macht von ihrem Umtreiben als Verräter im Moff-Rat weiß ist es Morlish Veed, der als erster ihr Doppelleben als Nyna Calixte aufdeckt. Zum Verräter zu werden fällt ihr zwar leichter, doch im großen Finale geht es für sie darum das Vertrauen ihres "verstoßenen" Sohns wiederzuerlangen.
- Und was wurde aus... ? -
Vielleicht erinnert man sich noch daran als Cade schon zu Akademiezeiten Anakin Skywalkers Weigerung geliebte Menschen sterben zu lassen durch seine Machtkräfte zur Perfektion gebracht hat und sogar seinen eigenen Meister von der Schwelle des Todes zurückholen konnte. Doch dieses Element, dass Wolf Sazen, immerhin selbst einst Kol Skywalkers Schüler und damit eine direkte Verbindung zwischen Cade und dessen Vergangenheit, nach dem "Willen der Macht" eigentlich tot sein müsste und für Cades schwieriges Verhältnis zu seinem Skywalker-Erbe steht, ist bisher gerade einmal nebenbei behandelt worden. Dass er nun in Verbindung mit Cades finaler Hinwendung oder Abkehr zu seiner Herkunft eine größere Bedeutung einnimmt wird dem Jedi Meister auch verweigert. Selbst Shado Vao, dessen Schwester schon seit einiger Zeit bedeutungslos ist, existiert einfach nur noch als Platzhalter. Mehr hätte sich auch aus "Onkel Bantha" alias Nat Skywalker machen lassen, der seinem Neffen selbst in dunkelsten Stunden beigestanden und nun erneut zu einem aktiven Jedi Ritter geworden ist. Ähnlich wie Cade ist Bantha auch vor Jahren von seinem Jedi Erbe zurückgetreten und doch wollte man diese mögliche Vorbildwirkung auf den letzten Skywalker nicht ausspielen, selbst angesichts des Todes nicht.
- Ein Rückblick auf die Reihe -
Das Problem Legacys war stets dass die Reihe für die Möglichkeit eine Ära zu erschaffen und abzudecken zu kurz geraten ist. Dass das so gekommen ist lässt sich aber Autor John Ostrander ankreiden, der zu oft kritische Momente wieder hinausgezögert hat. Eine andere Star Wars Comicreihe mit der gleichen Laufzeit und nicht geringeren Erfolg, John Jackson Millers Knights of the Old Republic hat bewiesen dass man mit 50 Heften auch eine funktionierende und in sich geschlossene Geschichte erzählen kann. JJMs KotoR zeichnete sich im Vergleich durch mehrere Höhepunkte aus und am Ende sogar die Eröffnung eines zweiten wenn nur noch stark gekürzt zum Einsatz gekommenen Handlungsbogen aus. Bei Legacy hingegen steuerte alles von Anfang an bereits auf das große Finale zu und so sehr man John Ostrander noch dafür bewundern kann Cade Skywalker sich schon früh in den Klauen der Sith wiederzufinden lassen, anstatt sich das für ein mit Episode VI-Klischees überfrachtetes Finale aufzusparen, so sehr muss man ihn auch dafür kritisieren Cades Wandel statt eines singulären Epiphanie-Moments in eine etappenmäßig gegliederten Staffellauf verwandelt zu haben. Es hätte ja gut funktionieren können wenn sich dahinter wirklich eine konsistente Entwicklung verborgen hätte, stattdessen ist der letzte der Skywalker nach jedem Schritt in Richtung helle Seite wieder von seinem Familienschicksal davon gelaufen. Vielleicht war diese Ironie durchaus gewollt, stellte Ostrander Cade ja schon anfangs als jemanden dar der seinem großen Namen nur möglichst entfliehen wollte, doch leider ging dieser Scherz auf Kosten der Leser, die das Gefühl vermittelt bekamen Cade würde im Verlauf seiner großen Reise lange Zeit überhaupt keine wirklichen Fortschritte machen, außer sich ein Lichtschwert zuzulegen und mal kurz den Weg der Sith auszuprobieren.
- Aussichten für eine Fortsetzung? -
Schon kurz nach seinem Putsch gegen Krayt hat uns Darth Wyyrlok III. seine Tochter und Erbin Saarai vorgestellt. Nun da Krayt mit seinem Ruf durch die Macht Wyyrloks Pläne zerstört hat sich als Regenten ins Spiel zu bringen schickt der dunkle Lord seine Tochter sicherheitshalber fort von Coruscant und so könnte sich Wyyrloks Erbin eines Tages ebenfalls anschicken die Kontrolle über die Einen Sith an sich zu bringen oder einen eigenen Orden zu erschaffen. Denn eines der Probleme Legacys ist ja offensichtlich, Krayts Sith-Orden ist zu groß um innerhalb einer 6teiligen Miniserie vollständig vernichtet zu werden. Und Überlebende gibt es auch, womit die Krise noch nicht ganz ausgestanden sein dürfte. Offen bleibt vieles, die Zukunft des Jedi Ordens ebenso wie das Schicksal der imperialen Ritter. Eine Option das Ende von KRIEG als Happy End zu deklarieren bietet in Hinsicht auf die Überlebensfähigkeit der Sith nur das von den Hutts auf sie ausgesetzte Kopfgeld, welches einzutreiben sich ja auch Cade zeitweise angeboten hat. Nachdem 2012 auch die andere und zeitweise parallel zu Legacy laufende Erfolgsreihe Knights of the old Republic mit einem "Krieg" fortgesetzt wird stehen die Chancen nicht so schlecht dass sich früher oder später John Ostrander und Jan Duursema für ein ähnliches Legacy-spin off wieder zusammenfinden werden. Bis dahin werden sich die beiden jedoch noch mit einigen anderen Projekten beschäftigen, die ebenfalls erst einmal ins Deutsche übertragen werden müssen.
- Resümee -
Ein Finale das die noch hoch gebliebenen Erwartungen leider nicht erfüllen kann und doch irgendwie konsequent in der Fortentwicklung der Geschichte wirkt, schlicht weil es ohnehin schon lange nicht mehr allzu gut lief. Zu vieles wurde hinausgeschoben, zu oft persönliche Fortschritte wieder zurückgenommen und am Ende wurden sogar manch kleinere Handlungsbögen vergessen bzw. konnten nicht mehr befriedigend weiterentwickelt werden.