Reihe: Star Wars, Sonderband 63 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Knight Errand - In Flammen ist ein Start in ein neues Abenteuer der Jedi und der Sith. Es ist der solide Auftakt zu einer neuen Ära im Universum der beiden Kräfte. Die Geschichte spielt eintausend Jahre vor der Rache der Sith und eine Generation vor Darth Bane. Die Sith Lords herrschen mit Gewalt und Zwang über weite Teile der Galaxis. Unter den Sith droht ein Bürgerkrieg, weil die rivalisierenden Lords sich nicht einigen können. Die Macht-Philosophien der Sith Lords Odion (ein alles zu vernichten suchender Nihilist) und Daiman (ein Weltenschöpfer in Ausbildung) bemerkt man leider kaum. Eigentlich die beste Voraussetzung für die Jedi, ihren Feinden den Garaus zu machen. Jedi-Ritter wie Vannar Treece führen eine Politik der kleinen Nadelstiche gegen das Reich des Bösen. Es gelingt Vannar Treece immer wieder, Galaktiker von der Herrschaft der Sith zu befreien. Gleichzeitig ist die Kanzlerin, selbst Jedi, dazu verdonnert, die Republik von einer Krise in die andere zu steuern und diese sodann verzweifelt zu beheben.
Der Auftakt zu John Jackson Millers Nachfolgeprojekt zu Knights of the Old Republic beginnt mit einer Mission von Vannar Treece und seiner ehemaligen Schülerin - jetzt Jedi - Kerra Holt. Inmitten eines Korps Freiwilliger brechen sie auf, weitere Sklaven der Sith zu befreien, doch die Mission steht unter einem sinkenden Stern. Die achtzehnjährige Jedi-Ritterin Kerra war eine Musterschülerin Vannars, der sie vor Jahren auf einer gerade von den Sith überrannten Welt rettete. Als er ihr Potential erkannte und sie als Schülerin annahm, nahm sie seinen Schutz und seine Ausbildung dankbar an, um letztlich als gleichberechtigte Jedi mit ihm in den Kampf zu ziehen. Die privaten Feldzüge gegen die Sith, die Vannar ständig organsiert, könnten Kerra allerdings mit ihrer eigenen dunklen Seite konfrontieren. Ansätze dafür sind bereits vorhanden. Bei den Sith sieht die Sache etwas anders aus. Der jüngere Daiman, in den Farben Weiß und Gold gekleidet, wirkt schon fast wie das Gute des Comics. Als weiteres äußerliches Kennzeichnen besitzt er zwei verschiedenfarbige Augen. Das normale Auge und das Sith-reptilienfarbige Auge zeigen bald: Es schlagen, ach, zwei Herzen in seiner Brust. Der ältere Sith, der glatzköpfige Odion mit seinem Hightech-Monokel, wirkt dagegen eher wie ein Bösewicht, will er doch nicht weniger als die Galaxis zu vernichten.
Zeichnerisch sind die Bildder Federico Dallocchios und Ivan Rodriguez’ sehr wirklichkeitsnah. Der Inhalt ist sehr klar und einfach strukturiert, der Hintergrund geht oft über eine einheitliche Fläche hinaus und wirkt damit besser als bei manch anderem Comic. So heben sich viele ihrer Personen deutlich von andern Star-Wars-Produkten ab. Ihre Sturmtruppen sind nicht in strahlend hellem Weiß gehalten, sondern in Dunkelgrau. Das könnte aber auch darauf hindeuten, dass dort noch Bewegung in der ethischen Ausrichtung zu finden ist.