Serie: Dresden Files, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Es war kein gutes Jahr für Harry Dresden. Seit seine Freundin Susan von Vampiren fast vollständig zu einem jener blutsaugenden Nachtwesen gemacht worden ist, versucht er fieberhaft eine Heilung zu finden - bislang jedoch ohne Erfolg. Schlimmer ist jedoch, dass sich das "White Council" der Zauberer trifft, um über Harrys Zukunft zu beraten, denn der Zauberer hatte, indem er die Vampirin Bianca erledigte, einen Krieg zwischen den Zauberern und den "Red Court"-Vampiren verursacht. Dabei spielt es für den Weißen Rat keine Rolle, ob die Vampire es auf diesen Krieg angelegt hatten oder nicht. Doch dann taucht eine größere Bedrohung auf: Das Gleichgewicht der Sidhe (Feen) wurde gestört, als der Ritter des Sommers getötet wurde. Mab, die Königin des Winters, weist die Schuld von sich und erzwingt von Harry Dresden einen alten Gefallen. Er soll ihre Unschuld beweisen und die Feen davon abhalten, dass es zum offenen Krieg kommt und sich das Gleichgewicht zwischen Winter und Sommer in eine Richtung verlagert. Die Konsequenzen daraus wären für die Menschen und alle anderen Wesen auf der Erde ein nicht endender Winter oder ein nicht endender Sommer. Dem Weißen Rat ist dies bewusst, und so erhält Harry eine Chance, seine Schuld zu tilgen. Doch wie verhindert man diesen Krieg, den scheinbar alle wollen?
Die Geschichte um den Zauberer Harry Dresden gewinnt immer mehr an Fahrt. Längst hat sich der Autor von dem ursprünglichen Konzept verabschiedet, bei dem der Held zusammen mit der Polizei übersinnliche Kriminalfälle löste. Mehr und mehr erfährt man mehr über die Zauberer, die Vampire und natürlich über die Feen. Harry muss sich für eine Seite entscheiden, und er weiß, dass dies der Weiße Rat ist - auch wenn er immer noch unter Generalverdacht steht und ein Todesurteil gegen ihn schnell vollstreckt werden kann.
Mit viel Humor erzählt Autor Jim Butcher seine Geschichten und schmückt sie mit vielen Andeutungen. So hieß z. B. der Ritter des Sommers "Ronald Reul". Dies sind die ersten beiden Vornamen von Tolkien. Amüsant ist es auch, wenn Harry Dresden, der den Roman aus der ersten Person erzählt, immer wieder Anleihen bei Star Wars macht, um das Wirken seiner Kräfte zu beschreiben. Insgesamt ist das Buch besser als seine Vorgänger, weil der Autor nun seine Geschichten geradliniger erzählt und nicht mehr ständig seinen Helden wiederholt dem Tod ein Schnippchen schlagen lässt. Dies tut der Erzählung gut. Hier und da übertreibt der Autor dennoch, aber dies ist der bislang stärkste Harry-Dresden-Roman.
8 von 10 Punkten.
Feenzorn - die Rezension von Erik Schreiber