| Titel: Suicide Girls Must Die! Regie: Sawa Suicide Drehbuch: Brian Fagan Darsteller: Amina Munster, Bailey, Bully, Daven, Evan, Fractal, James, Sawa u. a. FSK: USA R-Rated Laufzeit: ca. 97 min USA, 2010
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
"Suicide Girls" ist eine recht beliebte Softporno-Webseite, auf der sich Mädchen, die den Stilen Goth, Punk oder Indi angehören, ausziehen und ihre Reize darbieten. Neben den Photos der Models findet man auf der Seite allerlei Community zu alternativen Lebensstilen und entsprechenden Artikeln. Aus diesem Milieu ist die Idee zu diesem Film geboren, den Sawa Suicide - Pseudonym, was sonst - in diesem Jahr umsetzte.
Die Story ist recht einfach erzählt: Amina Munster versammelt eine Schar Mädchen um sich, um in der Einsamkeit Kanadas imposante Photoshootings zu bewerkstelligen. Die Mädchen begleiten den gesamten Trip ausgestattet mit je einem Camcorder, um die ganze Tour bis ins Detail auf Speicherchip zu bannen. Jetzt kann sich jeder denken, wie denn der Stil des Filmes aussieht. Wackelkamera und teilweise schwarzweiße Überwachungsvideos mit plakativen Störeffekten wechseln die "normalen" Filmaufnahmen ab, so dass hier ganz ein Film nach dem schon so oft kopierten Original Blair Witch Project entsteht.
Die erste Hälfte des Streifens ist dem Aufbruch, der Reise und der Ankunft im Lager gewidmet, verbunden mit einigen Videoufzeichnungen der Girls, in denen sie uns mitteilen, wie aufgeregt sie seien und dass Frau A oder Frau B total zicke. Aufgelockert wird das Ganze durch die stattfindenden Photoshootings, in denen die Models all ihre weiblichen Reize zeigen können, samt Piercings und Tätowierungen eben, so wie es sich für ein richtiges Suicide Girl gehört.
Nach einem Photoshot auf einer nahe gelegenen Insel wird eines der Models vermisst, eine Suche bleibt ereignislos. Nach einigem Herumirren entschließt man sich, die Polizei zu rufen. Die erscheint auch nach kurzer Zeit per Wasserflugzeug, stöbert aber auf der Insel nur einen alten und psychisch gestörten Einsiedler auf, der dort seit 30 Jahren alleine lebt. Ich frage mich nur, von was - aber das ist nicht drehbuch-relevant, denn das vermisste Mädchen taucht später heulend wieder auf. Ab dem letzten Drittel des Filmes geht dann alles ziemlich Schlag auf Schlag. Recht unmotiviert wird ein Mädchen nach dem anderen ermordet, Blut spritzt auf Bildschirme und lautes Kreischen erfüllt die Wälder Kanadas. Als einige Mädchen zu Fuß fliehen wollen, tauchen seltsame Wesen in moderigen und blätterbehangenen Umhängen auf und jagen sie. Film aus.
Das soll ein Horrorfilm sein? Wann hätte der denn begonnen? Das soll ein Softporno sein? Naja, hierfür wird zuviel zum Objekt Frau abgelenkt. Der Film ist nicht Fisch und nicht Fleisch, eigentlich nur ein dilletantisches Stück Merchandising für die eigene Webseite, das auf dem eigenen Shop sicherlich oft verkauft wird. Jedoch keinesfalls zu empfehlen, wenn man denn einen Horrorstreifen oder einen Softporno sehen möchte. Da wird in diversen Krimis heutzutage schon mehr von beidem geboten.
Meine erbitterte Wertung: 2 von 10 Punkten (und das auch nur für die schönen Aufnahmen der Sonnenaufgänge)