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Reihe: Georgina Kincaid, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Georgina Kincaid ist ein Succubus mit beeindruckenden Kräften, die jeden Normalbürger in Erstaunen versetzen würden, wenn er sie in Erfahrung brächte. Dazu gehört auch das Laufen in High-Heel-Schuhen, in denen sich jede andere Frau auf die Nase legen würde. Doch im Moment hat Georgina andere Sorgen. Ihr Ex-Freund Seth Mortensen ist dabei, sich mit Maddy zu verheiraten, und sie muss sich um Brautjungferkleidung kümmern, indem sie in Seattle von Geschäft zu Geschäft eilt. Allein diese Vorbereitungen könnten ein ganzes Buch füllen. Ihr Mitbewohner Roman, eher Schmarotzer, denn er trägt mit keinem Cent zur Haushaltsführung bei, ist ein weiteres Problem. Georginas Liebe zu ihrem Ex Seth entflammt neu, die Liebe von Roman zu Georgina wirkt etwas aufgesetzt.
Georgina wird gebannt und dadurch verliert Jerome, der Erzdämon, die Verbindung zu ihr. Er glaubt, sie sei tot. Georgina, die ihn und Ramon beobachten kann, erfährt so mehr über Jeromes Fähigkeiten. Aber auch der Leser erfährt mehr über Georgina.
Ein besonderer Hingucker bei den Büchern von Ubooks sind die hervorragend gestalteten Titelbilder von Agnieszka Szuba, die immer phänomenal aussehen. Tiefe Einblicke in die Vergangenheit der Heldin und ihrer literarischen Begleiter werden in zahlreichen Traumsequenzen erzählt. Der Leser erlebt Georginas Tiefpunkte der vergangenen Jahrhunderte, aus denen bitterster Schmerz spricht. Viele Einzelheiten ihrer Vergangenheit wurden bereits angedeutet. Doch trotz hoher Spannung und viel Gefühl besteht fortwährend das Gefühl, an einigen Stellen müsste noch einiges mehr kommen.
Die Nebencharaktere verlieren etwas an Substanz, weil sie zu kurz kommen. Seths und Romans Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar. Auch Maddy wirkt manchmal eher statistenhaft. Zum Ende hin wirkt aber alles wieder logisch und wird trotz aller Kritikpunkte zu einer runden Erzählung, die zwar keinen Cliffhanger hat, aber immer noch Handlungsstränge offen lässt. In Georginas Liebesleben ereignen sich immer wieder kleinere und größere Katastrophen. Aber die Handlungsstränge bieten jede Menge Abwechslung. Im vorliegenden fünften Band ist der Hintergrund eher traum- bis alptraumhaft. Georginas Welt fällt in sich zusammen, eine schlechte Nachricht jagt die nächste, bis es endlich zu einem Ende kommt, dass nicht unbedingt als Happyend zu bezeichnen ist, aber dennoch zufriedenstellend. Richelle Mead steuert ihre Geschichte recht geradlinig auf ein Ende zu, macht ein paar wenige Abstecher zur Seite. Hier kommen die eben von mir vernachlässigten Nebenfiguren wie die Vampire wieder in den Mittelpunkt.