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Titel: Strindbergs Stern Eine Besprechung / Rezension von Melissa Osterburg |
Eva Strand ist eine aufstrebene schwedische Rechtsanwältin, die zu einem Fall hinzugezogen wird. Es geht um zwei Leichen. Zum einen um die in Falun, neben der sich ein geheimnisvolles Kreuz befindet und zum anderen um Erik Hall, der die erste Leiche gefunden hat und wenig später selbst unter merkwürdigen Umständen verstirbt. Don Titelman ist der einzige Verdächtige und Zeuge. Doch schon kurz darauf werden er und Eva Strand aus dem Polizeigebäude verschleppt und in eine Art Villa gebracht. Dort erfahren sie dann, dass es wohl noch einen Stern gibt, mit dem Man eine Art Schlund öffnen kann, der direkt in die Hölle führen und Chaos verbreiten soll. Die beiden Hauptpersonen versuchen eben diesen Stern zu finden und zu verhindern, dass irgendwer den Höllenschlund öffnet und der gesamten Menschheit die Verdammnis droht. Ob es den beiden gelingt? Das erfährt man beim lesen.
Die beiden Hauptcharaktere sind an sich ziemlich realistisch ausgearbeitet und durchdacht. Leider sind mir die beiden etwas zu realistisch dargestellt und werden ziemlich schnell langweilig. Ich weiß auch nicht, es kommt mir eher vor als würden die beiden eine wahnsinnig lange, wissenschaftliche Arbeit debattieren als wirklich ein Abenteuer bestehen. Dem Leser vergeht bald die Lust daran die Dialoge zu lesen und man fühlt sich eigentlich nur noch wie in der Schule, wenn man etwas anhört, das einen überhaupt nicht in seinen Bann zieht.
Wie oben schon erwähnt kommt in der Geschichte keine Spannung auf. Alles wird in die Länge gezogen und so komplex dargestellt, dass der Leser sich irgendwann keine Mühe mehr machen will zu begreifen, um was es eigentlich geht. Jan Wallentin hat an sich eine nette Storyline gehabt und hätte sicher einen anständigen Fantasythriller zustande gebracht, wenn er nicht wie an eine wissenschaftliche Abhandlung herangegangen wäre. Positiv muss man dazu sagen, dass er sich bis zum Schluss treu geblieben ist und nicht abgewichen ist von seiner Idee zur Geschichte. Er hat es durchgezogen und das rechne ich ihm hoch an. Wie oft hat man es, dass ein Autor sich beeinflussen lässt und zum Schluss etwas ganz anderes dasteht, als es anfangs gedacht war. Des weiteren positiv ist die intensive Recherche von Wallentin. Er hat sich wirklich mit der Europäischen Geschichte auseinander gesetzt und sie in seinem Buch eingebaut. Dadurch wirkt es wahrscheinlich so wissenschaftlich abgehandelt. Aber gut man kann ihm keinen Vorwurf daraus machen, darüber nachgedacht zu haben.
Das Cover ist einfach gehalten, nur die Schrift sticht durch das Rot sehr heraus. Man kann einen Riss oder Spalt sehen, der wohl den Höllenschlund darstellen soll. Es wird alles in grau- weiß gehalten, was der Sache viel Ernsthaftigkeit verleiht und deswegen das Buch ziemlich gut getroffen hat. Es gibt demjenigen eine Ahnung davon, wie bedrohlich es werden kann, wenn Stern und Kreuz vereint werden. Keine herausragende aber solide Arbeit, an der ich nichts weiter zu beanstanden habe.
Mein Fazit: Alles in allem ist das Buch von Jan Wallentin nicht wirklich dass was ich erwartet habe und für mich persönlich war es ziemlich langweilig. Wobei der Klapptext einen auch nicht gerade dazu anregt, das Buch lesen zu wollen. Vielleicht sollte noch einmal darüber nachgedacht werden und eventuell Änderungen vorgenommen werden. Ewig in die Länge gezogen und mit Fakten vollgestopft, ist es sehr anstrengend das Buch zu lesen und man möchte es nur noch weit weg in irgendeinen Winkel des Regals verschwinden lassen. Die Charaktere sind passend zur Storyline und ich hab zu ihnen eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ich hab mir mehr von diesen Buch erhofft und bin ziemlich enttäuscht. Zumal das Buch einen stolzen Preis hat. Meine Empfehlung bekommt es nicht und ich werde es wohl auch nicht mehr so schnell in der Hand nehmen, aber für alle, die Interesse an Europäischer Geschichte haben und einen langen Atem besitzen, ist dies sicher ein interessanter Zeitfüller. Aber auch ein Begleiter für lange Zugrreisen, wenn man so etwas mag.