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Reihe: Star Trek - New Frontier, Band 4
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Föderationsraumschiff U.S.S. Excalibur fliegt unter dem Kommando von Mackenzie Calhoun weiterhin durch den vom Bürgerkrieg geprägten tholianischen Sektor. Nach dem Zusammenbruch des Imperiums brach das Chaos aus, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hat. Das Schiff der Föderation soll die Zivilisten unterstützen, ein gutes neues Leben anzufangen. Oder aber ihnen bei der Flucht helfen, weil sie auf der Welt, Station etc. nicht überleben können. Im Gegenzug sammelt die Mannschaft der Excalibur Informationen über die Völker (wie facebook) und kartografiert den Sektor (wie Google Streetview). Ein Raumschiff, das sich überall herumtreibt, meist auch noch zwischen den Fronten, kann sich nicht immer an die Erste Direktive halten. Das kommt Captain Calhoun, selbst Vertreter einer kriegerischen Rasse, sehr zustatten, denn er ist niemand, der sich lange mit Diplomatie aufhält, wenn man die Phaser sprechen lassen kann. Allerdings hat er nicht nur Probleme außerhalb des Schiffes zu lösen. Im Schiff befindet sich seine Wissenschaftsoffizierin Selar in einer Art Liebesrausch mit dem Willen zur Fortpflanzung. War er erst ein Auserwählter, hat ihn sein „Glück" verlassen und Selar hat einen anderen gefunden.
Zur gleichen Zeit befinden sich in den Ruinen von Zondar einige Mitglieder der Crew bei Untersuchungen. Allen voran die Halb-Vulkanierin Soleta versucht die Teilmannschaft ein Rätsel nach dem anderen zu lösen, doch mit jeder Antwort scheinen zehn neue Fragen aufzutreten.
Auf dem Planeten Ahmista - so bekommt die Mannschaft von Mackenzie zu hören - soll eine einsame Frau leben. Die menschliche Frau klammert sich dabei an eine unbekannte Waffe und löschte mit dieser das Leben auf dem Planeten aus. Lediglich sie lebt noch, bereit, jedes Lebewesen, das sich ihr nähert, umzubringen. Lieutenant Robin Lefler erfährt von dieser Frau. Sie ist der Meinung, es sei ihre Mutter, die bei einem Shuttleunfall starb. Aus diesem Grund möchte sie dem Gerücht nachgehen und die Frage klären.
Der vorliegende Band löst langsam Rätsel und Handlungsstränge der vorhergehenden Romane auf, öffnet gleichzeitig neue Handlungsfäden. Dadurch bleibt genug Spannung vorhanden, um ein gleichbleibendes Interesse der Leser zu gewährleisten. Peter David stellt in seinem Roman diesmal weniger Botschafter Si Cwan und Mackenzie Calhoun in den Vordergrund. Ihren großen Auftritt hat die liebenswerte Robin Lefler. Zwar ist es wenig logisch, eine Frau, die bei einem Unfall ums Leben kam, auf einem Planeten zu finden, den diese gleichsam vom Leben befreite. Wie üblich bei amerikanischen Romanen, sind immer die Menschen bzw. die Föderation die Guten. Sie müssen sich zudem mit den Resten der Bevölkerung auseinandersetzen, die in den ankommenden Menschen Erfüllungsgehilfen der fremden Frau sehen. Dennoch, gerade die Reihe Die neue Grenze bietet weit mehr interessante Handlung, weil Peter David darauf verzichtet, seine Handlungsträger am Ende des Romans unbeschadet davonkommezu lassen. Somit ist die Reihe in sich abgeschlossen.