Titel: Stitches - Böser Clown Eine Besprechung / Rezension von Sebastian Hallmann |
Inhaltszusammenfassung:
Clowns sind nicht lustig. Besonders Stitches nicht. Zumindest ist das die Meinung von Tommy und seinen Freunden, als der Spaßmacher die Feier zu seinem 10. Geburtstag auflockern soll. Mäßig erfolgreich. Als die Kids sich dann ihren Spaß selbst machen wollen, kommt es zu einem tragischen Unfall und Stitches stirbt. 6 Jahre später will Tommy seinen Geburtstag zum ersten Mal seit diesem Vorfall wieder feiern. Auf der Gästeliste steht neben seinen Freunden ein weiterer Gast: der untote Clown, der sich an ihnen rächen will.
Kritik:
Untote Clowns. Wow. Ich weiß schon, warum ich die Knilche noch nie leiden konnte. Sie sind nicht nur tatsächlich nicht lustig, sondern auch noch unheimlich. So! Und nach der Sichtung dieses Films kann ich das mit Fug und Recht auch behaupten. Wobei… den Teil mit dem “lustig” muss ich bei näherer Betrachtung vielleicht doch noch einmal überdenken…
Gleich zu Beginn sollte man wohl erwähnen, dass sich “Stitches” selbst nicht sonderlich ernst nimmt. Das wäre auch hinsichtlich der Tatsache, dass es sich hierbei um einen eher semi-professionellen Streifen handelt wahrscheinlich auch sehr vermessen. Einen echten Spannungsbogen versucht man erst gar nicht aufzubauen, sondern verlegt sich stattdessen gleich auf das Niedermetzeln der Teenage-Gören. Man hangelt sich von Mord zu Mord (welche vom Namensgeber immer mit mehr oder minder gut zündenden Onelinern kommentiert werden) und scheut dabei auch nicht, die Handlung selbst mitunter reichlich unlogisch abzuspulen. Anders als mit mangelnder Logik kann ich mir zumindest nicht erklären, wie es einem Clown gelingt, sich recht lange im Partyhaus zu bewegen, ohne von einem der über 30 Gäste entdeckt zu werden. Egal, Logik tut hier auch nicht unbedingt Not, denn in erster Linie ist “Stitches” eines: ein von Slapstick-Humor getragener B-Movie. Er hat seinen ganz eigenen Charme, auch wenn durch die Handlung selbst, die Hauptfigur und die Erzählweise natürlich in keinster Weise eine unheimliche oder bedrohliche Atmosphäre aufkommt.
Als ich eben von Teenage-Gören sprach, war das durchaus wörtlich zu nehmen. Es ist schon etwas beängstigend, wenn der durchgeknallte Killer-Clown-Zombie die Figur ist, die am sympathischsten rüber kommt. Man wünscht Stitches fast schon viel Erfolg dabei, die Horde von unsympathischen Hackfressen, die zudem mehr guten Willen als schauspielerisches Talent an den Tag legen, so gut es nur irgendwie geht zu dezimieren. Wirklich, von den eigentlichen “Helden” dieses Films war niemand dabei, der auf mich auch nur annäherend sympathisch wirkte. Das massive Overacting kann man in der Betrachtungsweise des Films dafür aber ganz gut außen vor lassen, denn das passt gut in den trashigen Gesamtcharakter.
“Stitches” setzt somit in erster Linie auf die Schauwerte – und die sind für eine Uncut-Freigabe ab 18 erstaunlich heftig ausgefallen. Zwar bemerkt man auch hier deutlich das limitierte Buget, aber der Film scheint mir auch nicht den Anspruch zu haben, “großes Horrorkino” zu sein. Und wenn man ihn als unterhaltsamen Party-Trash sieht, funktioniert er erstaunlich gut. Nein, man hat es hier nicht mit einem ernsthaften, hochprofessionellen Titel zu tun, sondern mit einer kleinen, in Hinsicht auf den Humor mitunter an Infantilität grenzenden, Fanproduktion.
Fazit:
“Stitches” fällt ganz eindeutig in die Rubrik “Partyfilm”, den man am besten mit einigen Kumpel, Chips und viel Bier genießt. Bei einer solchen Herangehensweise dürfte er gute Unterhaltung bieten, das eine oder andere blutige Highlight setzen und unterhalten. Wer einen ernsthaften, spannungsgeladenen und tiefstatmosphährischen Horrorfilm erwartet, den man sich zu Hause alleine im Dunkeln ansieht, wird jedoch in jedem Fall enttäuscht werden. Ich persönlich zähle mich zu den Trash-Freunden, weswegen man als “Normal”-Seher 3-4 Punkte von der Wertung abziehen sollte.
Bewertung: 7/10 Punkten