Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Christian Plötz |
Die meisten Kurzgeschichten dieser Sammlung sind parodistische Anspielungen auf Klischees der Science-Fiction. In seinen Reiseberichten erzählt Ijon Tichy, ein moderner Münchhausen, von seinen Reisen zu den absonderlichsten Sternen und durch äußerst paradoxe Zeitschleifen.
Die 18. Reise handelt beispielsweise von der Erschaffung des Universums durch Ijon Tichy, dergestalt, daß Wissenschaftler als Grund für die Existenz des Universums ein Anomalie des Nichts erkannten, das heisst: Ähnlich einem Elementarteilchen, das kurzzeitig anormales Verhalten aufweist, z. B. ohne Ursache entsteht und wieder verschwindet, stellt die Existenz von Raum und Zeit eine solche Anomalie dar. Daraus folgt, daß das Universum jederzeit aufhören könnte, zu existieren. Um den Weltuntergang zu verhindern und gleichzeitig die Vergangenheit zu korrigieren, schiessen Tichy und einige Wissenschaftler ein programmiertes Materieteilchen durch die Zeit, zu einem Punkt vor dem Urknall, um diesen zu verursachen. Durch die Programmierung sollte gleichzeitig die Entwicklung des Lebens dahingehend verändert werden, daß solche "hässlichen" Vorgänge wie Evolution nicht entstehen, sondern jede Lebensform entwickelt sich friedlich und kann Photosynthese betreiben (dadurch entfällt das Töten von Beute ebenso, wie der Kampf um Nahrung). Dummerweise brechen am Tag vor dem Start Studenten ein und pfuschen an der Programmierung herum. Klingt relativ ernsthaft, aber die intelligenten Kartoffeln in der Beschreibung der 25. Reise, die Raumschiffe anfallen, oder die Evolution von Waschmaschinen zu Androiden, die die Menschheit verdrängten, wirken wesentlich erheiternder.
Bewertung: 10 von 10 Punkte
Sterntagebücher - Rezensionsübersicht