Titel: Sternenstaub, Band 1 |
Es geht um Miyu, ein reiches Mädchen aus gutem Hause, das nur eines will: Raumschiffingenieurin werden und mit ihren Maschinen ins Weltall fliegen. Doch das alles gestaltet sich schwieriger als gedacht. Am Tag ihrer Prüfung lässt ihr Kindermädchen Nona sie absichtlich verschlafen und vor lauter Aufregung versemmelt Miyu dann ihre Prüfung. Deprimiert sitzt sie dann zuhause und weint sich bei ihrem Freund Jiro aus, der ein vorbestrafter Hacker ist. Als es an der Tür klingelt, kann Miyu nicht fassen, was dort liegt. Ein verletzter und am Auge gebrandmarkter Terraner. Gegen die Anweisung ihrer Nanny rettet Miyu diesen und gerät so in ein gefährliches Abenteuer, in dem Menschen schnell ihre wahre Natur zeigen und Miyu beweisen muss, dass sie mehr ist als nur ein naives, reiches kleines Mädchen.
Eine Storyline, die mich sehr an Aschenputtel erinnert, aber trotzdem sehr niedlich erzählt wird. Miyu ist glaube ich ein Beispiel für jedes kleine Mädchen in der Pubertät, das ihre Träume leben will, aber nicht darf. Durch die Geschichte hindurch legt sie schwer ihre naive und kindliche Art ab, was ich etwas schade finde, jedoch verliert sie dadurch nicht an Liebenswürdigkeit. Jedoch ist die Geschichte etwas überstürzt. Kaum gesehen ist die Kleine rettungslos in den Terraner verknallt und würde alles für ihn tun. Nun gut, es ist ihre erste Liebe, aber...naja überzeugt hat mich das nicht wirklich. Als sie dann einen Gegenspieler bekommt, wird diese Sache etwas interessanter für den Leser, was die Mangaka dann aber wieder kaputt machte mit einer überstürzten Liebeserklärung des Terraners. Er schien ja vorher überhaupt keine Neigungen in ihrer Richtung gehabt zu haben. Sprach sie auch nicht mit ihrem Namen an, sondern mit Prinzessin, und auf einmal ist sie die süße, kleine Miyu? Ja...das ist der Punkt, wo ich mich fragte, wie sehr es Fantasy sein musste und wo da das Quäntchen Realität war. Dann kommen ihre Herrscher und der erste Band wurde mit einem sehr unbefriedigenden und schnellen Ende abgeschlossen. Schade wie ich finde, denn diese Geschichte hat viel Potenzial zu mehr, wenn sich die Mangaka mehr Zeit und Geduld mit ihren Figuren nehmen würde.
Sternestaub ist ein deutscher Manga, den man, denke ich, nicht leicht einordnen kann. An japanischen Maßstäben gerechnet kommt er vielleicht nicht ganz an die Großen heran, aber schlecht ist er bei weitem auch nicht. Man merkt, dass die Mangaka sehr an dieser Geschichte hängt und sie sich besonders viel Mühe gibt. Jedoch sieht man doch ab und zu unsaubere Hintergründe und hier und da wird ab und zu mal mit den Figuren etwas herum gepfuscht. Besonders zu beachten sind dabei die Nasen jedes Charakters. Es zeigt wieder etwas Ungeduld der Zeichnerin, wie ich finde, was mir allerdings sehr gefällt, ist dieser kleine Ki, der im Buch die Form eines süßen, kleinen Hasen hat. Übermäßig süß dargestellt eroberte das kleine Tier sofort mein Herz. Ich könnte ihn mir gut als Plüschhasen vorstellen, der nicht nur das Herz von kleinen Mädchen erobern würde.
Das Cover, sowie die ersten und letzen farbigen Seiten gefallen mir an dem Manga am besten. Mit Farben, ich tippe auf Tusche und Mangastifte, kann die Zeichnerin sehr gut umgehen. Das Bild, wo Miyu am Anfang schläft, ist sehr verträumt und niedlich. Poster-Qualität sozusagen. Sehr schön. Die letzten Seiten sind von ihren Assistentinnen gestaltet und haben viel Humor, hat mir wirklich sehr gut gefallen und mich zum Schmunzeln gebracht. Alles in allem würde ich ihr vorschlagen, sogar darüber nachzudenken entgegen der Norm vielleicht ganz auf Farbe umzusteigen. Es würde, denke ich, der Geschichte einen guten Reiz geben. Auch wenn es mehr Arbeit ist als Schwarz-Weiß.
Mein Fazit: Sternenstaub ist ein Manga mit großem Potenzial, was aber erst noch ausgeschöpft werden muss. Die Zeichnerin sollte sich mehr Zeit mit ihrem Manga nehmen und vielleicht lieber drei Seiten mehr zeichnen als die Story Hoppla Hopp beenden zu wollen. Geduld ist, denke ich, hier das Zauberwort. Nichtsdestotrotz kann ich den Manga ruhig empfehlen für all die, die Mangas lieben. Dieser braucht sich nicht zu verstecken und ist eine gelungene Abwechslung für langweilige Nachmittage. Also wandert es auf einen guten Platz in meinem Bücherregal.