Titel: Sternenstaub Originaltitel: Stone (2002) Autor: Adam Roberts Übersetzung: Usch Kiausch Verlag: Heyne Verlag, ISBN: 3-453-53072-1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Tausende von Jahren in der Zukunft sind Gewaltverbrechen zu einer Seltenheit geworden. Wenn nun so ein entarteter Geist beispielsweise einen Mord begeht, so weiß die Gesellschaft nicht recht, wohin mit ihm. Und da ist Ae, eine mehrfache Mörderin, die alleine mit Aufsichtspersonal auf einem eigens für sie gestalteten Gefängnisplaneten gehalten wird. Ae langweilt sich zu Tod, und als eine unbekannte Macht mit ihr Kontakt aufnimmt, ist sie sofort bereit, einen satanischen Handel einzugehen. Der Preis für ihre Freiheit: die Auslöschung der Bevölkerung eines ganzen Planeten.
Adam Roberts Roman wird als Meilenstein der SF angepriesen, aber dies ist eine hoffnungslose Übertreibung. Zwar enthält der Roman interessante Aspekte, aber weder wird das Genre neu definiert noch findet man nur ansatzweise Neues - weder in Inhalt, Stil oder Erzählstruktur. Tatsächlich muss man in dieser Hinsicht von Schwächen sprechen, denn bis zum Ende gelingt es dem Autoren nicht, dem Leser seine Protagonistin nahe zu bringen. Man wird sich einfach nicht über ihre Beweggründe klar, und trotz eines Kapitels über ihre Jugend versteht man bis zum Schluss nicht, warum nun Ae dieses unstillbare Bedürfnis hat zu töten.
Ein interessanter Aspekt des Romans ist, dass der Leser die Geschichte in Form von Briefen erfährt, die Ae an einen Stein (gemeint ist das Gestein und keine Person dieses Namens) schreibt. Deshalb lautet der Titel im Original auch Stone. Mir ist nicht ganz klar, was dagegen gesprochen hat, den Titel wortwörtlich zu übertragen. Alles wäre besser gewesen als der absolut nichts sagende Titel Sternenstaub. Doch zurück zu diesen Briefen: Ae schreibt selbst, dass sie dies begonnen hat, um ihr Leben aufzuarbeiten, und dass es Teil einer Psychoanalyse ist, die ihr helfen soll, geistig zu gesunden; doch davon merkt man eigentlich nicht viel - ein weiterer Kritikpunkt am Roman.
Doch es gibt auch Positives anzumerken: Der Teil über Aes Kindheit war schön geschrieben (wenngleich es besser gewesen wäre, diesen Teil früher zu bringen), und auch die Passagen über die DotTechs, jene kleinen Nanoroboter, die dem Menschen unendliche Freiheit geben, und den Gravitationsgraben, ein galaktisches Mysterium, das keine Erklärung zulässt, waren durchaus gelungen. Insgesamt reicht dies aber nicht, um dem Roman über ein Mittelmaß hinaus zu heben. 6 von 10 Punkten.
Adam Roberts Roman wird als Meilenstein der SF angepriesen, aber dies ist eine hoffnungslose Übertreibung. Zwar enthält der Roman interessante Aspekte, aber weder wird das Genre neu definiert noch findet man nur ansatzweise Neues - weder in Inhalt, Stil oder Erzählstruktur. Tatsächlich muss man in dieser Hinsicht von Schwächen sprechen, denn bis zum Ende gelingt es dem Autoren nicht, dem Leser seine Protagonistin nahe zu bringen. Man wird sich einfach nicht über ihre Beweggründe klar, und trotz eines Kapitels über ihre Jugend versteht man bis zum Schluss nicht, warum nun Ae dieses unstillbare Bedürfnis hat zu töten.
Ein interessanter Aspekt des Romans ist, dass der Leser die Geschichte in Form von Briefen erfährt, die Ae an einen Stein (gemeint ist das Gestein und keine Person dieses Namens) schreibt. Deshalb lautet der Titel im Original auch Stone. Mir ist nicht ganz klar, was dagegen gesprochen hat, den Titel wortwörtlich zu übertragen. Alles wäre besser gewesen als der absolut nichts sagende Titel Sternenstaub. Doch zurück zu diesen Briefen: Ae schreibt selbst, dass sie dies begonnen hat, um ihr Leben aufzuarbeiten, und dass es Teil einer Psychoanalyse ist, die ihr helfen soll, geistig zu gesunden; doch davon merkt man eigentlich nicht viel - ein weiterer Kritikpunkt am Roman.
Doch es gibt auch Positives anzumerken: Der Teil über Aes Kindheit war schön geschrieben (wenngleich es besser gewesen wäre, diesen Teil früher zu bringen), und auch die Passagen über die DotTechs, jene kleinen Nanoroboter, die dem Menschen unendliche Freiheit geben, und den Gravitationsgraben, ein galaktisches Mysterium, das keine Erklärung zulässt, waren durchaus gelungen. Insgesamt reicht dies aber nicht, um dem Roman über ein Mittelmaß hinaus zu heben. 6 von 10 Punkten.