| Serie / Zyklus: Seafort-Saga, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der junge Nikolas Seaford ist Kadett an Bord der UNS Hibernia, einem Schiff, das 300 Kolonisten zu einer Kolonie bringen soll. Als nun durch einen Unfall der Kapitän und alle Führungsoffiziere ums Leben kommen, wird Nick Seaford als ranghöchster verbliebener Offizier automatisch Kapitän und so mit einer Aufgabe konfrontiert, die ihm alles abverlangt. Er muss sich nicht nur gegenüber Unteroffizieren durchsetzen, die meist doppelt so alt wie er selbst sind, sondern er muss auch Stärke gegenüber den anderen Fähnrichen zeigen. So muss er das Schiff sicher ans Ziel bringen, doch dort angekommen muss er sich neuen Überraschungen stellen.
Dieser Roman ist eine wunderbare Verquickung von Seefahrer-Romanen à la Horatio Hornblower und Military-SF. Dabei überträgt er die Zustände auf den Segelschiffen des 17. und 18. Jahrhunderts eins zu eins in das Weltall. Das Geschehen ist von bedingungslosem Gehorsam geprägt und schwerste Strafen, ja sogar Todesurteile, sind die Regel. Dies macht den Reiz der Bücher aus, kann einem aber auch den Spaß am Lesen verderben, wenn man sich mit diesem Konzept nicht anfreunden kann. Deshalb sollte man sich genau überlegen, ob man zu diesem Buch greift. Entweder es ist ein großes Lesevergnügen oder eine Qual.
Der Autor versteht durchaus sein Handwerk. Er baut nach einer kurzen Einführung einen Spannungsbogen auf, der bis zum Ende des Buchs reicht. Ein fesselndes Buch, das einen nicht loslässt und einem nach dem Lesen noch in den Gedanken bleibt. Der gesamte Ansatz ist erfrischend anders als die üblichen Space-Opera-Geschichten. Deswegen erhält der Roman von mir 10 von 10 Punkten.
Demjenigen, dem dieser Roman gefällt, kann ich auch die nächsten drei Romane ohne Vorbehalt empfehlen. Danach lässt der Autor qualitativ nach, liefert aber immer noch solide Arbeit ab.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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