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Zyklus: Riesen-Zyklus (3. Band)
Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Nachdem die Shapieron, das Schiff der im solaren Sonnensystem angekommenen Ganymeder, die Erde und Jupiter wieder verlassen hat, gelingt es den Menschen, Kontakt mit der Welt aufzunehmen, auf die die Ureinwohner von Minerva vor Millionen von Jahren ausgewandert sind. Die Besatzung der Shapieron ahnt davon nichts, da man keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen kann.
Inzwischen zeigt sich, dass die Ganymeder von Thurien über viele Vorgänge auf der Erde Bescheid wissen, aber ein sehr verzerrtes Bild von vielen Ereignissen haben. Es stellt sich heraus, dass in die ganymedische Gesellschaft auch Menschen integriert sind, die über ein eigenes Hoheitsgebiet verfügen. Sie beobachten die Erde seit langem und liefern die falschen Informationen. Dabei passt die Shapieron absolut nicht ins Bild. Die Menschen der Erde gehen davon aus, dass das alte Raumschiff vernichtet werden soll. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem nicht nur das Schicksal der Shapieron auf dem Spiel steht, sondern auch das der Erde und der Nachkommen der Auswanderer von Minerva, die auf ihr leben...
Im dritten Band des Ganymeder-Zyklus setzt James P. Hogan seine Storyline konsequent fort. Allerdings erreicht er nicht ganz die Spannung der beiden Vorgänger. Was vielversprechend beginnt, wird im weiteren Romanverlauf recht vorhersehbar und wirkt in einigen Passagen sehr bemüht. So kann die Handlungsebene, die die fremden Aktivitäten auf der Erde zum Thema hat, nicht richtig begeistern.
Ein weiterer wunder Punkt ist die Charakterisierung der letztendlichen Gegner, die oft sehr eindimensional geraten sind. Das ist sehr schade, denn die Geschichte selbst hat ein großes Potential. Hogan bringt die Handlung dann auch zu einem zufrieden stellenden Abschluß, der allerdings noch genug Hintertürchen für mögliche Fortsetzungen lässt.
Genau das hat James P. Hogan im Jahr 1991 auch gemacht, als mit seinem Roman Entoverse der vierte Teil des Zyklus erschien (bisher in Deutschland nicht erhältlich). Mit Mission to Minerva legte er im Frühjahr 2005 eine weitere Fortsetzung vor.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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