Reihe: Perry Rhodan - Der Posbi-Krieg, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Nachdem der Angriff der Posbis auf Altera zurückgeschlagen ist, kehrt eine trügerische Pause ein. Perry Rhodan weiß, dass diese nicht von langer Dauer sein kann, denn nur den Posbis, die er mitgebracht hat, ist es zu verdanken, dass der Angriff der Roboter zum Erliegen kam. Dabei wurden zwei Raumschiffe erbeutet, die der Resident nun reparieren lassen will, um zu den Posbis von Ambriador vorzudringen. Doch die alteranischen Wissenschaftler wissen zu wenig über die mechanischen Wesen. Aber es gibt jemanden, der weiterhelfen könnte. Doch diese Person gehört zu dem Volk der Laren, mit denen die Alteraner keinen besonders guten Kontakt haben. Perry Rhodan und seine Gefährten brechen auf zur Hauptwelt der Laren, ohne zu ahnen, was diese mit Menschen machen.
Was auf dem Stern der Laren von Menschen erwartet wird, muss Tamra Cantu am eigenen Leib erfahren. Sie geriet als Kind in die Gefangenschaft der Laren, die nichts Besseres zu tun haben, als diejenigen, die in ihre Fänge geraten, zu versklaven. Nachdem ihre scheinbar sorglose Kindheit sich als Illusion entpuppt, wird sie als Leibsklavin an eine einflussreiche Familie übergeben. Mitrade-Parkk, ihre neue Herrin, sieht in dem Menschling eine Konkurrentin und lässt sie dies auch spüren. Es macht der Tochter des Bezirks Dekombor einen tierischen Spaß, ihre Zofe allen möglichen Schikanen auszusetzen. Dies gipfelt letztendlich in einer Situation, in der Tamra von Mitrade per Fernsteuerung zu Dingen gezwungen wird, die jenseits ihres eigenen Willens liegen.
Gleichzeitig stellen die Menschlinge für einige Laren noch etwas anderes dar: eine Möglichkeit, einen internen Machtkampf eskalieren zu lassen. Als Perry Rhodan im ihrem Einflussbereich eintrifft, ist der Machtkampf zwischen den gegnerischen Parteien im vollen Gange...
Nachdem Michael Marcus Thurner die Handlungsebene dem Leser näher gebracht hat, setzt der ebenfalls österreichische Autor Leo Lukas konsequent die Handlung fort. Dabei entwirft er ein sehr düsteres Bild der larischen Gesellschaft, die auf Täuschung und Sklaverei aufgebaut ist. Fast jedes Volk, auf das die Laren treffen, wird für die eigenen Zwecke missbraucht. Unter den eigenen Rassengenossen herrscht eine Atmosphäre von Missgunst, die von zahlreichen Intrigen gestützt wird. Wer nicht in das System der Mächtigen passt, findet sich schnell mit einem Messer oder Schlimmerem im Rücken wieder. Vor diesem Hintergrund erzählt Lukas, neben der Haupthandlung um Perry Rhodan, die Geschichte von Tamra Cantu, die allen Widrigkeiten zum Trotz versucht ihren Platz zu finden. Dabei gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages der Großadministrator auftaucht, um alle zu befreien.
Aber auch bei Perry läuft nicht alles so, wie man es erwartet. Zwar ist der Ruf des Terraners unter den Alteraner fast gottgleich, aber als er ein Raumschiff verlangt, um zu den Laren zu kommen, wird ihm nur eine Crew aus Verbrechern zu Verfügung gestellt. Diese jedoch erweisen sich als sehr loyal und erfindungsreich.
Beide Handlungen lässt Lukas zu einer düsteren Melange vermischen, die eigentlich für einen PR-Roman sehr untypisch ist. Er zeigt nicht eine heile Welt, sondern eine, die durchaus Parallelen zu der heutigen, realen Welt aufweist. Nicht nur bei den Laren gehören Täuschung und Illusion zum guten Ton, wie beispielsweise ein Blick in diverse Fernsehprogramme beweist. So gelingt es Leo Lukas, dem Leser einen PR-Roman mit Anspruch und Spannung zu bieten. Was will man mehr?