Reihe: Star Trek Destiny, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Borg fallen in ihrem unerbittlichen Vernichtungsfeldzug gegen die Föderation über alle Völker des Alpha- und Betaquadranten her. Immer wieder fallen ihrem Expansions- und Rachefeldzug nicht nur Raumschiffe, sondern Planeten zum Opfer. Zurück bleibt verbrannte Erde. Niemand überlebt den Zusammenstoß mit den Angreifern, denn die Borg machen keine Gefangenen. Eine Schneise durch das All zielt auf die Erde. Den Gegner der Borg überhaupt. Alles, was die Föderation den Aggressoren entgegenstellt, scheint nutzlos. Selbst die ehemalige Geheimwaffe, die von der Sternenflotte entwickelten Transphasentorpedos, erweisen sich als nutzlos.
Präsidentin Nanietta Bacco, die Gallionsfigur der Föderation, glaubt in ihrem Pariser Büro nicht mehr an eine Lösung. Tagtäglich erreichen sie die Berichte von unbewohnbaren und zerstörten Welten mit Milliarden von unschuldigen Opfern. Langsam, aber sicher nähern sich die Borg den inneren, wichtigen Welten der Föderation und vor allem der klingonischen Heimatwelt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Borg vor den Kernwelten, der Erde, Vulkan, Qo'noS stehen. Selbst eine Kapitulation scheint nicht Erfolg versprechend zu sein, denn verhandelt wird nicht.
Captain William Riker an Bord der Titan musste ein Außenteam zurücklassen, weil er den Caeliar mit Hilfe von Captain Hernandez zu entkommen trachtete. Es ist ihm nicht ganz wohl dabei, das Team zurückzulassen. Vor allem weil auch seine schwangere Frau Deanna Troi dazu gehört. Im Alphaquadranten die Titan, die Aventine unter dem Befehl von Captain Dax und die Enterprise unter Captain Picard, dem ehemaligen Vorgesetzten von William Riker: Die drei Schiffe der Föderation stellen die letzte Bastion gegen die Borg dar. Aber diese Bastion hat ihre Lücken. Begründet in den sozialen und persönlichen Konflikten, die die Captains der drei Raumschiffe mit sich selbst austragen müssen.
Der wichtigste Handlungsort ist jedoch eine andere Zeit: 4527 vor unserer Zeitrechnung. Das Caeliar-Stadtschiff Mantilis verschlug es mitsamt den Mitgliedern der Columbia in diese Zeitepoche. Obwohl die Menschen die Zerstörung der Caeliar-Heimatwelt Erigol verursachten, sind sie und die Caeliar aufeinander angewiesen. Die Besatzung der Columbia verweigert jedoch die Zusammenarbeit.
David Mack flicht seine verschiedenen Erzählstränge zu einem großen Ende zusammen und überrascht den Leser einmal mehr. Was immer David Mack schreibt, es hat Hand und Fuß. Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Seine Science-Fiction-Abenteuer sind nicht langweilig, sondern ein heftiger Nervenkitzel. Eine außergewöhnliche Trilogie mit einem neuen Bild, das sich der Leser von der Föderation macht.
Verlorene Seelen ist nicht einfach nur eine weitere Geschichte über die Borg. Durch die wichtige Information, die Herkunft der Borg, wird das Buch zum wichtigsten Borgroman der Star Trek Serien. Der Kampf gegen die Borg wird extrem spannend beschrieben. Von Kapitel zu Kapitel wechselt die Handlung, wechseln die Orte und die dazugehörigen Figuren. Ein großer Bogen spannt sich durch alle Facetten des Star-Trek-Universums.
Im Vordergrund steht die Zerstörungswut der unnachgiebigen Borg. Kalt und berechnend sind sie beim Angriff auf Andor, Vulkan, Deneva oder Qo'noS. Allerdings ist es letztlich nicht sehr schön, wenn für die Spannung so viele Lebewesen (auch wenn es nur literarische Figuren sind) sterben müssen. Diese Dramatik stört mich immer, auch bei Warhammer-40K-Romanen. Dieser Wermutstropfen fällt aber nicht sehr stark ins Gewicht.
Der Roman ist ein bombastischer Abschluss. David Mack steigert sich von Seite zu Seite und lässt die Leser nicht mehr los. Rasante Actionszenen wechseln mit ruhigeren Szenen ab. Manch ein Handlungsträger muss schmerzliche Verluste hinnehmen, die auch den Leser nicht völlig kalt lassen.
Die Fortsetzungen zu Destiny finden sich in:
Star Trek - Einzelschicksale
Star Trek Titan - Stürmische See
Star Trek The Next Generation - Den Frieden verlieren