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Reihe: Stargate | |||
Titel: Stargate - Movie Adaption | |||
Story: Barry Blair | |||
Zeichnungen: Shelby Robertson & Raff Ienco | Zeichnungen: Delfin Barral | ||
Tusche: Abraham Madison & Raff Ienco | Tusche/Farben: Kathryn Bolinger | ||
Cover: Shelby Robertson & Abraham Madison | Cover: Barry Blair & Delfin Barral | ||
Album/Verlagsdaten:Enity Comics (Express Publications), Herbst 1996, je 28 Seiten |
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
(weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier)
Im Jahre 1928 findet der Archäologe Professor Langford bei Ausgrabungen in Ägypten ein seltsames Objekt: ein ringförmiges Konstrukt aus Metall, das sich keiner Funktion zuordnen lässt. Viele Jahre später - in der Jetzt-Zeit - erregt der junge Wissenschaftler Daniel Jackson die Aufmerksamkeit von Langfords Tochter. Mittlerweile alt und grau geworden, steht sie einem geheimen Forschungsprojekt der Air Force vor, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Hintegründe und Geheimnisse des Metallrings zu lüften. Dank der Hilfe Daniel Jacksons wird das Stargate aktiviert und entpuppt sich als eine Art Tor zu fernen Planeten. Durch ein künstlich geschaffenes Wurmloch werden Körper und Gegenstände nahezu in Nullzeit über riesige Entfernungen transportiert. Der durch Scheidung und den Unfalltod seines Sohnes gezeichnete Soldat Colonel Jack O'Neil soll einen ersten Expeditionstrupp anführen, dem auch Jackson angehört. Durch das Stargate geraten sie in ein ägyptisch anmutendes Ambiente - die Eingeborenen, die sie auf dem fernen Planeten namens Abydos treffen, stellen sich als vor langer Zeit entführte und als Sklaven missbrauchte Ägypter von der Erde dar. Urheber der Entführung ist der bösartige RA, der mit seinem pyramidenartigen Raumschiff eintrifft und die Früchte der Arbeit der Abydosianer einsammeln möchte. O'Neil und Jackson, der sich im Übrigen in eine der Eingeborenen verliebt, schaffen es, die Bevölkerung zu einem Aufstand gegen Ra zu bewegen und ihn von dem Planeten zu vertreiben. Durch eine ursprünglich als letzte Möglichkeit, um die Erde vor Gefahren zu schützen, gedachte Bombe, wird RAs Raumschiff gesprengt. O'Neils Team reist auf die Erde zurück, während Jackson auf Abydos bei seiner neuen Liebe bleibt.
Die Umsetzung eines Kinofilmes ist meist mit großen Grauen verbunden. Es gibt kaum Comics, die zeigen, dass die Künstler einerseits die jeweilige Materie verstanden haben oder sich auch nur im geringsten für das Projekt Mühe geben. Das zeigt hier vor allem der erste Band. Die ersten 13 Seiten - genannt "Kapitel 1" - wurden von Shelby Robertson und Abraham Madison gestaltet und präsentieren den Comic genau so, wie man es befürchtete. Gegenstände sind perspektivisch verdreht, Hintergründe kaum vorhanden und, als Hauptkritikpunkt, die Protagonisten komplett entstellt. Die Gesichter sind entweder glatt und konturenlos - oder im nächsten Panel verzerrt und überzeichnet. Finger erscheinen als übergroße Hexenkrallen und Köpfe und Körper passen kaum zueinander. Nur noch grausig.
Das scheinen auch die Verantwortlichen des Comics gemerkt zu haben, denn ab Seite 14 übernimmt plötzlich in "Kapitel 2" sowohl Zeichnung als auch Tusche Raff Ienco und liefert ein durchaus brauchbares Produkt ab. Die Bände 2 bis 4 wurden dann von Delfin Barral gezeichnet, wobei ihm hier das Kunststück gelang, in jedem Band den Stil etwas anders wirken zu lassen, sodass ich anfangs glaubte, in jedem Band einen anderen Künstler anzutreffen. Von Band zu Band geraten die Figuren immer mehr in Richtung Manga - welchen Sinn das Ganze haben sollte oder ob das nur ein sehr subjektiver Eindruck meinerseits ist, kann ich nicht sagen. Man kann das Ganze ja auch als 'Auflockerung' sehen und glücklich damit werden. Ansonsten ist die Geschichte des Kinofilmes "Stargate" mehr oder weniger original abgebildet - die Darstellung des RA erscheint in Band 4 nur etwas unglücklich. Hier habe ich den Film bzw. den entsprechenden Charakter anders in Erinnerung.
Am Grundergebnis ändert das jedoch nichts. Wenn man von den ersten verunglückten 13 Seiten der Miniserie einmal absieht, liegt dem Leser tatsächlich eine solide gezeichnete und brauchbare Film-Adaption vor. Nur schade, dass man die Anfangssequenz nicht auch gleich ganz neu zeichnen ließ.