Reihe: Stargate: Atlantis
Titel: Wraithfall
Story: Stuart Moore
Zeichnungen: Mauricio Melo
Heft/Verlagsdaten: Avatar Press; 2006 bis 2007, je 32 Seiten
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
(weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier)
Neuer Planet, neues Glück ... und wie fast immer in Geschichten, die während der ersten Season von Stargate: Atlantis spielen, begegnet man den Wraith. Sheppard und sein Team sehen sich mit einem seltsamen Ritual konfrontiert, in dem die Bewohner um des Planeten willen den Wraith fünf ihrer Söhne und Töchter übergeben. Sheppard, der sich immer noch verantwortlich für die Erweckung dieser vampirähnlichen Spezies fühlt, greift, ohne lange zu überlegen, ein und rettet einen der jungen Männer vor seinem Schicksal. Dieser, Dakh, wehrt sich mit allen Kräften gegen diese 'Rettung' und erklärt später, dass sein Volk mit den Wraith ein Abkommen geschlossen habe: Alle drei Monate opfert man fünf Menschen aus ihrer Mitte und wird so von einer planetenweiten Entvölkerung verschont. John Sheppard ist entsetzt über solch ein Abkommen mit den Wraith und fordert Dakh auf, nach Alternativen in seiner Lebensweise zu suchen. Er überredet Weir, noch mal auf den Heimatplaneten Dahks zu reisen, da er befürchtet, dass dessen Artgenossen durch die Störung des Rituals dem Zorn der Wraith schutzlos aufgeliefert sind. Dort jedoch angekommen, wird er schon von den bösartigen Außerirdischen erwartet, sein Jumper abgeschossen. Dakh gelingt auf Atlantis währenddessen die Flucht durch das Stargate und er hinterlässt dieses schwer beschädigt. Wer kann Sheppard nun noch retten?
Grundsätzlich finde ich die Story dieses Dreiteilers ganz in Ordnung. Man ist von Stargate-Comics ja nicht unbedingt verwöhnt, was die Handlung und die Zeichnungen betrifft, und zumindest in ersterem gelingt Avatar hier eine kleine Erholung vom Grauen des Panels ... Wraithfall stellt neben dem üblichen Stargate-Drumherum bezüglich Rettung und Gegenrettung und vielem Gehämmere mit Maschinengewehren eine klassische Nichteinmischungs-Geschichte dar, wie sie beispielsweise in Star Trek oft genug geschildert wurde. Ist die selbstgewählte Lebensweise der Einheimischen zu verurteilen oder muss man sie akzeptieren, auch wenn sie gegen eigene Moral- und Ethikvorstellungen verstößt? In Wraithfall bleibt die Erkenntnis diesbezüglich leider auf der Strecke, denn statt einer vernünftigen Auseinandersetzung geht dann doch alles den üblichen Bach hinunter und man widmet sich den oberflächlichen Klischees. Die Geschichte hat gut bekommen, ist aber schnell zerronnen ... Bezüglich der Zeichnungen ist wie immer zu sagen, dass die Hintergründe und technischen Details ganz nett dargestellt werden, ich aber niemals mit den Gesichtern klarkommen werde, die ausdruckslos und mit nur wenigen Strichen hingekritzelt wurden. Wobei nach Ansicht des Wraithfall-Previews, in dem erste Seiten der Story als nicht-coloriertes Schwarzweiss abgedruckt sind, die Ansicht aufkommt, dass die Farben schon sehr viel mehr zerstören, als man den Zeichnungen unterstellen könnte.
Unterm Strich ist Wraithfall ein weiteres Beispiel dafür, wie man TV-Umsetzungen nicht abdrucken sollte.