Titel: Star Wars Episode 3: Die Rache der Sith Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Der Krieg mit den Separatisten ist in eine noch heißere Phase gegangen. Den Gegnern ist es gelungen auf Coruscant einzufallen und Kanzler Palpatine zu entführen. Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker, mittlerweile zum Jedi aufgestiegen, haben den Auftrag den Kanzler aus den Fängen von Count Dooku und General Grievous zu befreien. Es kommt zu einem erneuten Duell zwischen den beiden Jedi und Dooku, dass für Anakin mit einer weiteren Manipulation durch Palpatine endet. Er tötet entgegen seiner Überzeugung Count Dooku und ist somit wieder einen Schritt näher zur dunklen Seite der Macht. Der Einfluss des Kanzlers auf den jungen Jedi wird immer größer. Dieser wehrt sich anfangs noch, aber die Sorge um die schwangere Padmé lässt Anakin immer mehr auf die Seite des Kanzlers wechseln. Palpatine hat nur eines im Sinn: Er will die Macht endgültig an sich reißen, um ein galaktisches Imperium zu errichten. Doch ihm stehen noch die Jedi, unter der Führung von Yoda im Weg. Doch mit Anakin Skywalker auf seiner Seite ist das ein durchaus lösbares Problem...
DIE RACHE DER SITH schließt den Kreis der Prequel-Trilogie von STAR WARS, die 1999 mit DIE DUNKLE BEDROHUNG begann. Nachdem George Lucas in den beiden Vorgängern versuchte, lahme Stories mit technisch perfekten Spezialeffekten aufzupeppen, zeigt er sich in Episode 3 bemüht, die Kurve zur alten Trilogie zu kriegen. Es ist nur schade, dass die Story, die anfänglich zu gefallen weiß, im Verlauf des Films das Weite sucht. Sicher, man kann sagen, dass es sich bei diesem Film um den besten der Prequels handelt. Allerdings hängt dies auch mit diversen Episoden in der Handlung zusammen, auf die der geneigte STAR WARS-Fan schon lange gewartet hat. So stellt das große Abschlussduell zwischen Obi-Wan und Anakin eines der großen Highlights des Films dar. Auf der anderen Seite ist der Übergang von Ani zur dunklen Seite der Macht etwas sehr naiv dargestellt. Der junge Jedi, der ja eigentlich der “Auserwählte“ sein soll, stellt sich dabei sehr eindimensional an. Eben weil George Lucas in diesen Film alles reinpacken musste, was auf die alten Filme hinarbeitet, bleiben beispielsweise seine Charaktere auf der Strecke. Padmé verkommt zur absoluten Stichwortgeberin, die sich zudem noch als Heulseuse erster Güte entpuppt. Dabei merkt man schon, dass Darsteller wie Ewan McGregor und Natalie Portman, die in der Vergangenheit schon in anderen Filmen beeindruckten, weit unter ihrem Niveau spielen. Hayden Christensen setzt mit seiner hölzernen Darstellung von Anakin dann dem ganzen Produkt noch die Krone auf. Wenn man sich allerdings die Specials auf der 2. Disc der Doppel-DVD anschaut und sieht wie die Schauspielerführung von Lucas aussieht, dann kann man Christensen keinen Vorwurf machen. Er richtet sich nur nach den Wünschen seines Regisseurs.
Der Story gegenüber steht ein technischer Aufwand, der stellenweise schon etwas zuviel für das Auge ist. Man bemerkt in fast jeder Szene, dass Lucas und die Leute bei ILM bemüht sind gegen die Konkurrenz der HERR DER RINGE-Filme anzutreten. Doch diese konnten nicht nur auf der Effektseite punkten, sondern boten auch eine sehr interessant umgesetzte Story. Bei DIE RACHE DER SITH wird man von der ersten Sekunde an von einer Bildgewalt erschlagen, die auf lange Strecken etwas ermüdend wirkt.
Die Klasse der alten STAR WARS-Filme erreicht REVENGE OF THE SITH in keiner Sekunde, er bietet allerdings einige Szenen, die schön anzuschauen sind. Hinzu kommt noch ein wuchtiger Soundtrack von John Williams, der sich ebenfalls redlich bemüht der Sache noch etwas Tiefe zu geben. Auch wenn der Streifen ein Wiedersehen mit Darth Vader beschert, bleibt das Endprodukt zu oberflächlich um wirklich zu gefallen. Alles wirkt zu bemüht, um die Gesamtgeschichte in eine richtige Linie zu finden. Schade, denn das Projekt hat sehr gutes Potential für einen sehr guten Film.
Wie schon die Vorgänger kann auch diese Doppel-DVD auf der technischen Seite punkten. REVENGE OF THE SITH entstand, ähnlich wie ATTACK OF THE CLONES, nicht mehr auf Filmmaterial, sondern mit Digitalkameras. Man bemerkt sofort, dass die Technik sind in den letzten Jahren kräftig entwickelt hat. Dies ist u.a. auch Robert Rodriguez zu verdanken, der die Kameras von Sony mit Werken seit IRGENDWO IN MEXIKO kräftig ausgetestet hat. Der Transfer von EPISODE 3 wurde direkt vom digitalen Speichermedium gezogen. Dementsprechend wirkt er auch auf der Scheibe. Das Bild kann auf der ganzen Linie überzeugen. Schärfe und Kontrast sind optimal und lassen die teilweise poppigen Farben richtig zur Geltung kommen. Auch wenn manche Szenen etwas steril wirken, so bewegt man sich hier auf einem sehr hohen Niveau. Sehr wuchtig ist auch die Tonabmischung ausgefallen. Sie entspricht den Erwartungen, die man an einen Actionfilm dieser Kategorie stellt. Alle Kanäle werden angesprochen, womit eine Räumlichkeit hervorgerufen wird, wie man es von einer neuen Produktion erwartet.
Bei den Extras hielt man sich an der Konzept der beiden Vorgänger. Der Audiokommentar von George Lucas, Rick McCallum, John Knoll und der Crew von ILM ist sehr technisch ausgefallen, aber doch informativ. Auf der 2. DVD findet man wieder eine Ansammlung von Dokumentationen, die einen Einblick in die Entstehung des Films geben, aber in jedem Fall etwas oberflächlich bleiben. Interessant sind die Deleted Scenes, die u.a. eine erweiterte Version der Befreiung Palapatines zeigen. Dazu kommen noch einige Trailer und TV-Spots sowie Bildergalerien über die Promotion des Films. Ebenfalls nett anzuschauen ist das Musikvideo zum Film, das mit zahlreichen Szenen garniert ist. Witzigerweise liegt das Video in Dolby Surround vor, während es auf der Zusatz-DVD des Soundtracks in Dolby Digital 5.1 zu finden war. Wer eine X-Box besitzt kann die Bonus-DVD auch mal dort hinein werfen und das Demo von STAR WARS: BATTLEFRONT II spielen.
DIE RACHE DER SITH stellt nicht nur den Abschluss der Prequels dar, sondern ist auch (höchstwahrscheinlich) der letzte STAR WARS-Film, der fürs Kino gedreht wurde. Auch wenn er handlungsmäßig nicht so sehr überzeugen kann, kann man ihm seine technische Höchstleistung nicht absprechen. Damit teilt er das Schicksal mit so vielen Werken aus Hollywood, die in der letzten Zeit in Kino gekommen sind. Aber Technik ist nicht alles. Das unausgegorene Drehbuch hinterlässt beim Zuschauer einen etwas schalen Geschmack. Das macht den Film eigentlich nur für beinharte Fans richtig interessant.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de