Reihe: Star Wars: Agent of the Empire |
Jahan Cross ist Spezialagent im Dienste des Imperiums. Er gehört dem Geheimdienst von Armand Isard an und kümmert sich um die ganz besondern Fälle, die Darth Vader mit seiner militaristischen Streitmacht nicht lösen kann oder soll. So kommt er auf seiner aktuellen Mission einem Moff auf die Spur, der offenbar Droidentechnologie in den Corporate-Sektor schmuggelt. Zusätzlich ist noch von einem geheimnisvollen Projekt namens "Iron Eclipse" die Rede, die Cross als potentielle Bedrohung für das Imperium einstuft. Und so macht er sich auf in den Outer Rim, wo die Familie Stark offensichtlich ihre Finger mit in diesem Spiel hat. Wie der gebildete Star Wars Fan weiß, war Iaco Stark einer der Auslöser des "Stark Hyperspace War" 44 BBY, einem regionalem Konflikt um die Nutzung von Hyperraum-Routen. Nach dem Tode Iacos führen nun die Brüder Iaculyn Stark und Elli Stark die Geschäfte und fühlen sich von der Präsenz Jahan Cross sehr bedroht. Zumal dieser zwecks vorteilhafter Informationsbeschaffung sich sogleich an Iacos zweiter Frau, der Nautolan Dah'lis, heranmacht. Cross mechanischer Begleiter, der hochmoderne Droide IN-GA 44 wird ausgeschaltet und der Agent selber sieht sich nach einer abenteuerlichen Nacht mit Dah'lis am nächsten Morgen ihrer Leiche gegenüber...
Star Wars trifft nun nach diversen anderen Ausflügen (zum Beispiel ins Zombiegenre) auf James Bond. Jahan Cross im Service ihrer Majestät, äh, Imperator macht dabei gar keine schlechte Figur. Zahlreiche Charakterzüge sind der Originalfigur von Jan Flemming entnommen bzw. den Filmen entliehen. Dazu gehört natürlich der recht flapsige und intime Kontakt zu hübschen Frauen oder beispielsweise die Vergabe von besonderen Gadgets am Beginn der Geschichte von einer ausserirdischen Variante des Erfinders Q - ebenso mit dem traditionellen Hinweis, das die Geräte meist in einem sehr miserablen Zustand wieder in das Labor zurückkommen. Der typische Bond-Humor der Connery/Moore-Jahre wird ebenso sehr gelungen eingebaut. Auffällig ist, das das Star Wars-Setting nur als Ummantelung einer klassischen Spionage-Geschichte dient - sie könnte auch ohne Probleme ohne das SF-drumherum funktionieren. Die kurze Begegnung zwischen Cross und Han Solo im ersten Band mag wohl ein kurzes Identifikationselement sein, ob es eine tiefere Bedeutung bekommt, wage ich zu bezweifeln. Muss auch nicht sein, denn die Geschichte funktioniert auch bestens ohne die sonst üblichen Begleiter des SW-Universums.
Aus der geübten Feder von John Ostrander wird uns eine James Bond-Variante im Star Wars Universum vorgelegt, die nicht nur sauber gezeichnet und coloriert ist, sondern vor allem Spass macht. Zahlreiche Anspielungen und humoristische Elemente fördern den Unterhaltungswert ungemein, ich freue mich schon auf die nächsten Bände!