Titel: Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock Eine Besprechung / Rezension von Andreas C. Lazar |
Entgegen seinen Starfleet-Befehlen bricht Kirk mit seinen Freunden auf, um Mr. Spock zu suchen.
Wenn ein Film schon Star Trek III: The Search for Spock heißt, dann ist das zu erwartende Ende natürlich längst vorweggenommen. Nur Zyniker und Idioten können sich vorstellen, dass sich Captain Kirk am Ende des Films zur Kamera dreht und sagt: "Tut mir leid, wir haben überall gesucht, aber wir haben Mr. Spock leider nicht gefunden", zumal das Fandom bei Spocks Tod sowieso schon halb verrückt gespielt hatte. Somit bleibt nur die Spannung, wie die Crew denn nun Mr. Spock findet.
Leider ist diese Spannung manchmal nicht vorhanden. Der dritte Teil der Star-Trek-Reihe ist zwar der beste aller Filme mit ungeraden Nummern, aber letztlich eben doch nur eine ungerade Nummer. Zwar beginnt der Film sehr erfrischend - eine vom Kampf mit Khan noch weidwunde Enterprise kommt ins Raumdock und gleitet in einer tricktechnisch exzellenten Szene an der nagelneuen, schnittigen Excelsior vorbei zu ihrer vorbestimmten letzten Ruhe - und geht auch noch ein gutes Stück so weiter (die von Spocks Freunden entgegen eindeutigen Befehlen betriebene Entführung der Enterprise aus dem Raumdock und ihre vergebliche Verfolgung durch die notorische Excelsior ist nicht nur nett inszeniert und witzig gespielt, sondern verrät dem interessierten Laien auch einiges über die tiefe Freundschaft zwischen den Crewmitgliedern und über die wuchernde Bürokratie von Starfleet), aber kommt spätestens in den Szenen auf dem Genesisplaneten zum langweiligen Stillstand. Leonard Nimoys Regie ist künstlerisch weitgehend ideenlos und bringt nicht mehr als durchschnittliche Schauspielleistungen, eine stereotype Kamera und öde Musik hervor. Einzig die von William Shatner ausnehmend gut gespielte Stelle, als er - der Admiral - vor versammelter Mannschaft auf der Brücke hinfällt, ragt positiv heraus.
Ansonsten erschöpft sich Star Trek III: The Search for Spock in zweifelhaften Plottwists (Spocks Geist in McCoys Kopf!), unnötigen Raumschiffschlachten und lächerlichen, fast-geriatrischen Faustkämpfen mit überflüssigen Klingonen (unbedrohlich und einschläfernd: Christopher Lloyd), die letztendlich - irgendein Überraschungseffekt musste ja her - zur Zerstörung der liebgewonnenen Enterprise und zum Tod von Kirks Sohn führen. Robin Curtis als Kirstie Alley-Ersatz (die gute Kirstie hatte - die Quellen widersprechen sich hier - entweder mehr Geld verlangt (was man ihr nicht geben wollte) oder weniger angeboten bekommen) bringt's auch nicht, und selbst das "Das Wohl des Einen geht über das Wohl der Vielen"-Geplänkel zwischen Kirk und dem auf plottechnisch wundersame Weise wiedererweckten, vom Kind zum Manne herangewachsenen Mr. Spock wirkt durch die lasche Umsetzung nur mehr wie Plastikpsychologie. Zum Ende ist man also froh, wenn unsere liebste Raumschiffcrew aller Zeiten den guten Spock wieder vollständig hergestellt hat und mit dem klingonischen Bird of Prey sogar ein neues Schiff besitzt - aber nur, weil es damit in die Fortsetzung geht, die wieder eine gerade Nummer trägt.
3 von 5 Sternen