Titel: Stan Lee's Lightspeed Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Superhelden im Kino sorgen stets für volle Kassen. Aus diesem Grunde werden Blockbuster zur Fließbandware, was soviel heißt wie nach Teil 1 folgt Teil 2, nach Teil 2 folgt Teil 3... und so weiter. Und wenn einem Drehbuchautor oder Regisseur einmal wirklich nichts einfallen will, dann wird die neueste Geschichte eines Superhelden aufgeblasen und breitgewalzt, auch wenn dabei die Handlung ins Nichtssagende verrutscht - siehe Spiderman 3.
Nun gibt es aber auch Regisseure, die der Meinung sind, dass Superhelden auch gut fürs Fernsehen wären. Ein Fall, der in diese Richtung zielt, dürfte Don E. Fauntleroy sein, der mit "Lightspeed" etwas schuf, über das man lachen oder sich die Haare raufen kann - je nach Gemütslage.
Die Handlung: David Leigh arbeitet als Anti-Terror-Spezialist bei einer privaten Sicherheitsfirma. Als er, bei einem Hochhauseinsturz schwer verletzt, ins Krankenhaus kommt, werden ihm dort seine Beine mithilfe eines Supermetalls wieder bewegungsfähig gemacht. Schnell merkt Leigh, dass er nun in Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend joggen kann - der Traum eines jeden Freizeitsportlers. Zur selben Zeit bedroht der Schlangenmensch Python Washington D.C. Ist Lightspeed alias David Leigh alias Jason Connery schnell genug, um Pythons teuflische Pläne aufzuhalten?
Wer bisher die Taten von Spiderman usw. im Kino verfolgt hat, der wird bei "Lightspeed" sein blaues Wunder erleben. Nicht nur, weil der Anzug blau ist, sondern da anscheinend die Produzenten ihr Geld lieber woanders verschleudern wollten, so dass eine Low-Budget-TV-Version daraus wurde. Die Szenen, in denen Leigh in Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend läuft, wirken äußerst unbeholfen - sowohl was Effekte als auch die Darstellung überhaupt betrifft. Hinzu kommt, dass Jason Connery von Aussehen und Alter her überhaupt nicht in die Rolle eines Superhelden passt. Zwar ist der Gag, dass Lightspeed aufgrund seiner Schnelligkeit und der verursachten Reibung eine Art Sonnenbrand davon trägt, recht gelungen, doch ansonsten fällt "Lightspeed" vor allem durch Einfallslosigkeit auf. Hinzu kommt eine dumpfe Brutalität, die wahrscheinlich über das geringe Budget hinwegtrösten sollte. Selbst "Colt für alle Fälle"-Majors kann mit seiner "Millionen Dollar"- Mimik den Film nicht retten.
Das ist sehr schade, da der Vorspann vielversprechend ist. Dann lieber wieder eine aufgeblasene Big-Budget-Produktion, die jedenfalls Witz und Ironie bereithält.