Titel: Die Stadtwölfin Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Gerade noch freut sich die Studentin Eva Wolff über eine vielversprechendes Praktikum in einer internationalen Firma, da hat sie ein nächtliches Tête-à-Tête mit einem Werwolf. Zunächst ahnt sie nichts davon, auch dann nicht, als sich ihr Körper zu verändern beginnt, doch als dann Vollmond am Himmel steht, gerät ihr Leben vollkommen außer Fugen. Zum Glück hat sich inzwischen die Werwölfin Leila ihrer angenommen und begonnen, sie ganz behutsam auf das vorzubereiten, was kommen wird. Tatsächlich ist es gar nicht so schlecht ein Werwolf zu sein, denn man ist mit einer erhöhten Kraft und einem langen Leben gesegnet. Auf der anderen Seite wird Eva zum Politikum in der Werwolf Hierarchie, denn Eva wurde ohne ihr Eingeständnis umgewandelt - ein Vergehen, das unter den zivilisierten Werwölfen ganz hart bestraft wird, denn die Existenz der Gemeinschaft soll auch weiterhin der breiten Öffentlichkeit verborgen bleiben. Doch wer immer dafür verantwortlich war: Er spielt ein Spiel mit sehr hohen Einsätzen und Eva Wolff ist nicht bereit, nur ein Spielball der Mächtigen der Werwolf Gesellschaft zu bleiben.
Der Roman ist sehr humorvoll aus der Sicht von Eva – teilweise aber auch aus der Sicht von Leila erzählt. Für den Leser wie auch für die Protagonistin erschließt sich allmählich die Werwolf Gesellschaft und dies meist in einer recht lockeren und meist humorvollen Erzählweise. Das macht den Roman zu einer gelungenen, kurzweiligen Lektüre, die gerne etwas länger hätte sein können. Einziger Schwachpunkt ist die autobiographische Einflechtung der Autorin selbst zu Beginn der Geschichte, in der die Protagonistinnen eine Schriftstellerin auffordern, ihre Geschichte niederzuschreiben. Das ist mit einer der schlechtesten Ansätze, so eine Geschichte zu beginnen. Warum nicht gleich in der Geschichte einsteigen und solche Kapriolen weglassen? Geteilter Meinung kann man eventuell über die Namensgebung der Protagonisten sein, deren Namen fast alle Bezug nehmen auf ihre wölfische Seite. Manch einem mag das gefallen, ich fand es aufgesetzt, aber das ist natürlich meine persönliche Meinung. Wichtiger ist jedoch, dass der Roman sehr gelungen und sehr fließend erzählt wurde. Die Autorin hat durchaus Talent und man darf gespannt sein auf weitere Werke aus ihrer Feder.
7 von 10 Punkten.