Reihe: Star Trek - Alien Spotlight Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Comic spielt kurz nach den Ereignissen in ST 8: Der erste Kontakt, die Enterprise E ist nach den Beschädigungen, die die Borg verursacht haben, wieder hergestellt und geht den "normalen" Missionen nach. Das kommende Ziel des Schiffes besteht darin, einen Konflikt zwischen den beiden im Vastak-System lebenden Völkern zu verhindern. Die Pentaget und die G ´Ell streiten sich um einen Planeten in ihrem Sonnensystem und dessen jeweilige Nutzung - beide Parteien erheben Anspruch darauf. Für Picard keine außergewöhnliche Mission, würde ihn in seinem Quartier nicht Q erwarten, die Inkarnation eines übermächtigen Wesens, das die Enterprise schon mehrere Male heimgesucht hat. Q will von Picard mehr über die Menschen lernen und das Gefühl teilen, Verantwortung zu tragen. Kurzerhand sperrt er Picards Geist aus seinem Körper und schlüpft stattdessen selbst in den Körper des Captains. Mit der Naivität eines Wesens, dem so kleinliche Streitereien wie ein zu nutzender Planet fremd sind, fährt Q die Verhandlungen zwischen Pentaget und G ´Ell fast an die Wand. Noch in letzter Minute wechseln die beiden und Picard kann das Ganze zu einem guten Ende führen.
IDW versucht derzeit wohl, uns jeden Käse anzudrehen. Hier wird ein Heft einer Reihe angeboten, die es sich eigentlich zum Ziel machte, verschiedene Völker vorzustellen und einen kurzen Einblick in deren Psychologie zu gewähren. Stattdessen widmet sich diese Ausgabe dem Picard-Pathos, wie gut dieser diplomatische Problematiken im Vorbeigehen lösen kann und es beherrscht, auch eigene Probleme (Thema Locutus) zu verniedlichen. Über Q lernt man in diesem Comic überhaupt nichts - außer dass er sich buchstäblich blöde anstellt, einen Kompromiss zwischen A und B zu organisieren. Wenn dann wenigstens die Zeichnungen gut wären, diese wirken jedoch leider schlampig hingerotzt, ohne irgendeine Liebe zum Detail oder zum Thema erkennen zu lassen. Allein die Idee, Picard außerhalb seines Körpers als einen Q ständig folgenden, durchsichtigen Kopf darzustellen, ist meiner bescheidenen Meinung nach ziemlich dämlich. Solche Umsetzungen kennt man eher aus billigen TV-Serien aus den trashigen 80er Jahren. Die Charaktere wirken allgemein wie Plastik-Actionhelden aus dem Spielzeugladen. Die Farbgebung des Comics ist ebenso gewöhnungsbedürftig - lila schraffierte und hart abgegrenzte Schattenflächen in einem durchwegs eher dunkel gehaltenen Comic sind nicht das, was man als schön bezeichnen kann. Vielleicht war es angesichts ihrer Häufigkeit nur leicht umzusetzen?
Unterm Strich kann man definitiv drauf verzichten.