Reihe: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Seit jeher ist die Menschheit von der Suche nach fremdem Leben im Weltall fasziniert. Mittlerweise wurden viele Sterne kolonisiert, doch ein anderes fremdes Leben wurde bislang nicht entdeckt. Dies soll sich nun ändern: Das Verwandeln mehrerer Sonnen in Supernovae soll allen intelligenten Lebensformen ein Zeichen sein, dass dort draußen jemand ist, der es versteht zu denken. Dr Kimberly Brandywine betreut dieses Projekt in der Öffentlichkeit, doch dann tritt ein alter Bekannter an sie heran und warnt, dass man mit diesem Projekt Wesen auf die Menschheit aufmerksam machen könnte, die besser nichts vom Homo sapiens wüssten. Eine Spur führt 27 Jahre zurück, als Kims Schwester Emily von einer höchst ungewöhnlichen Mission zurückkam. Kurze Zeit nach der Rückkehr verschwand Emily und auch zwei weitere Mitglieder der vierköpfigen Crew fanden den Tod. Sollte tatsächlich außerirdisches Leben der Grund für diese Ereignisse gewesen sein? Hat die Crew damals etwas vertuscht und hat der lang ersehnte Erstkontakt zu einer anderen intelligenten Spezies längst stattgefunden? Kim wird immer entschlossener und folgt einer sehr, sehr kalten Spur.
Jack McDevitts Roman ist zweierlei: eine Erstkontaktgeschichte und ein Krimi. Dies ist eine gewiss sehr ungewöhnliche Kombination, doch in diesem Roman funktioniert sie sehr gut. Kimberly Brandywine ist die zentrale Figur, und auch wenn die Protagonistin manchmal zu clever und zu sehr vom Glück begünstigt wirkt, ist die Geschichte doch sehr spannend und unterhaltsam erzählt. Genau wie Kim erschließen sich dem Leser die ganzen Zusammenhänge erst nach und nach, aber man kann beruhigt sein: Zum Ende hin gibt es handfeste Antworten und keine Fragen mehr. In einem sehr angenehmen Erzählfluss und einem absoluten Fokus auf die Protagonistin erzählt der Autor eine spannende Geschichte, die mit erstaunlich wenig Action auskommt, aber den Leser dennoch fesselt. Zum Ende hin überzieht MeDevitt etwas und dreht sich die Dinge zu schnell in die Richtung, in der er sie haben wollte, aber dennoch ist dies eine gelungene Erzählung, die trotz des Umfangs kurzweilige, abwechslungsreiche Unterhaltung bot und auch das viel gerühmte Sense of Wonder heraufbeschwor. 7 von 10 Punkten.