Reihe: Dunkles Universum, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die junge Frau Sirantha Jax besitzt die besondere genetische Gabe, Raumschiffe durch den sogenannten Grimspace zu führen (der ein wenig an die SF-Heftserie Die Terranauten erinnert). Der Weltraum wird gekrümmt und so die Distanz zwischen dem Ausgangsplaneten und Zielplaneten verkürzt.
Diese Gabe machte sie für den Farwan-Konzern interessant, der sie zu einer Navigatorin ausbildete. Der Konzern ist Monopolist, denn er beherrscht alle bekannten Routen, die durch den Weltraum führen. Für jeden Navigator gibt es einen Piloten, und beide müssen eng zusammenarbeiten, damit ein fehlerfreier Flug gewährleistet ist. So natürlich auch im falle von Sirantha. Ihr Pilot ist gleichzeitig ihr Freund, Kai mit Namen. Navigatorin und Pilot gehen während des Fluges eine besondere und sehr innige Bindung ein. Die beiden müssen sich blind aufeinander verlassen können. Der Navigator und der Pilot verbinden sich während des Fluges durch den Grimspace gedanklich. Der Pilot kann nichts erkennen und ist auf die Fähigkeiten des Navigators angewiesen. Irgendwann ist jeder Navigator jedoch nicht mehr fähig, den Grimspace aufzusuchen, oder er kehrt nicht mehr aus ihm zurück. Lediglich Sirantha Jax weicht von dem Schema ab. Unzählige Flüge brachte sie bereits hinter sich und zeigt keine Anzeichen für das sogenannte Ausbrennen.
Bei einem ihrer Aufträge geschieht das Entsetzliche. Ein Unfall geschieht und alle außer Sirantha Jax sterben. Jax ist am Boden zerstört, macht sie sich doch große Vorwürfe wegen des Todes ihres Freundes Kai. Um eine Untersuchung zu ermöglichen, wird sie kurzerhand unter Arrest gestellt. Sirantha fühlt sich dadurch gedemütigt. So nimmt sie das Angebot des plötzlich auftauchenden Marsch an. Er will sie befreien und für die Rebellentruppe gewinnen, die gegen den Monopolisten antritt. Jax schließt sich den Rebellen an und macht überraschende Entdeckungen, was sie selbst und den Unfall betrifft, in den sie verwickelt war. Die Rebellen sind ein wüster Haufen und mit Marsch und seiner Mannschaft begibt sie sich auf eine riskante Reise durch das Universum. Navigatoren, die gegen den Farwan-Konzern arbeiten, leben gefährlich. Im Mittelpunkt stehen die beiden Hauptdarsteller Sirantha und Marsch. Zuerst stehen sie sich fast in einer Hassbeziehung gegenüber, obwohl sie sich nicht kennen. Doch recht schnell wird daraus die befürchtete Liebesgeschichte. Mit der Liebesgeschichte entwickeln sich die Hauptdarsteller; der Rest der Mannschaft, wie Doc, Loras und Dina ist relativ einfach gehalten und eher schmückendes Beiwerk. Marsch ist ein geheimnisvoll angelegter Typ, der immer zu wissen scheint, was Jax denkt. Da der Leser aber nie mehr in Erfahrung bringt als Jax selber, muss er sich mit der unbefriedigenden Situation abfinden.
Wäre dies nicht eine der Liebesgeschichten im Phantastik-Gewand, wäre es ein guter SF-Roman geworden. Die Erzählung ist durchaus fesselnd, schnell und humorvoll. Es gibt ungewöhnliche Ideen, aber zu viele Anleihen bei bekannten SF-Fernseh-Serien.
Ann Aguirres Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber er bleibt interessant und lesenswert. Das Titelbild hat mir, bis auf den Vordergrund, auch zugesagt. Bleibt wie immer nur eines zu klären: Wie kommt man von den Originaltiteln auf die nichtssagenden deutschen Titel?
Sonnenfeuer - die Rezension von Damaris Metzger