Reihe: Sonea, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Noch immer bringt ein wilder Magier eine Droge namens Feuel nach Kyralia, ohne dass die Gilde der Magier seiner habhaft werden kann. Ist die Wirkung der Droge schon schlimm für normale Menschen, so ist sie für einen Magier verheerend. Es zeigt sich mehr und mehr das Entzug fast unmöglich ist und die Wirkung der Droge die niedersten Beweggründe in den Menschen hervor ruft, doch das ganze Ausmaß der Gefahr wird erst offenbar, als die beiden Jungmagierinnen Lilia und Naki in einem Feuel Rausch einen Menschen töten. Zu Soneas Entsetzen haben die beiden zudem schwarze Magie benutzt. Währenddessen wird Soneas Sohn immer noch im Lager der Verräterinnen festgehalten, einer Splittergruppe von Magierinnen im fernen Land Sachaka, die sich gegen ein Regime auflehnen, dessen Beziehung zu Kyralia bestenfalls als Waffenstillstand bezeichnet werden kann.
Waren Trudi Caravans Geschichten bislang einfach, aber unterhaltsam zu lesen, so ist dieses Buch einfach nun ein Reinfall. Zwar versucht die Autorin die Geschichte abwechslungsreicher und etwas komplexer zu erzählen, aber das Plot ist in jeder Hinsicht zu vorhersehbar. So besteht die Spannung lediglich darin, wie die Autorin zum erwarteten Ende kommt und hier zeigt Trudi Caravan wenig Fantasie und wartet mit einer Menge Klischees auf. Krampfhaft wird dann noch eine Dreiecksbeziehung zwischen drei Männern eingebaut, die herumzicken wie picklige Teenagerinnen und zum Ausgleich sind dann auch noch Naki und Lilia ein Lebisches Pärchen. Das Naki aber der total naiven Lilia übel mitspielt, war dem Leser ob der plumpen Schreibweise der Autorin sofort klar und die Naivität der jungen Frau und die im Selbstzweifel ertrunkenen Selbstreflexionen von Lilia sind einfach unerträglich. Vielleicht muss man aber Teenager sein, um das gut zu finden, wer weiß. Kurzum, ich kam mit diesem Buch kaum zurecht, meist hat es mich maßlos genervt und ich habe es nur zu Ende gehört, weil ich diesen Verriss schreiben wollte. Man liest so viel unverständliches Lob zu diesem Mist, dass es auch eine Gegendarstellung geben muss.
Die Hörbuchumsetzung war gut und es ist erfreulich, dass Audible seinen Kunden besondere Schmankerl anbietet, wie z. B. dieses Buch exklusiv in der ungekürzten Fassung. Sicher, man hätte sich einigen Schmerz mit der gekürzten Fassung erspart, aber so schlecht kann ein Buch gar nicht sein, als dass ich Kürzungen begrüßen würde. Also Audible, weiter so. Und Frau Canavan: Ich empfehle endlich den Besuch eines Schriftstellerseminars. Mit so etwas will ich mich nicht mehr kasteien.