Besprechung / Rezension von Reinhard Zens |
Eschbach malt in diesem Weltraum-Thriller ein durchaus mögliches Zukunftsbild. Das ist einerseits interessant, andererseits wird der Anfang der Geschichte fast von den ausführlichen Beschreibungen der Welt von morgen erschlagen. Nur mühsam kommt die Handlung in Fahrt. Doch dann entwickelt sie sich konsequent voran; nicht wirklich überraschend, aber trotzdem fesselnd und zielsicher dem großen Showdown entgegen...
Kurz zum Inhalt: Die Solarstation umkreist die Erde in etwa 400 km Höhe. Riesige Sonnensegel fangen Lichtenergie ein und senden sie als Mikrowellenstrahl zur irdischen Empfangsstation.
Plötzlich geschieht ein Mord an Bord der Station, und Leonard Carr, eigentlich nur "Hausmeister", muss erfahren, dass er noch für einen anderen Job unterschrieben hatte: Sicherheitsbeauftragter.
Einer der Wissenschaftler von der Handvoll Besatzung der gerade mal ISS-großen Station muss der Mörder sein. Wer jetzt eine Hercule-Poirot-im-All-Geschichte erwartet, wird überrascht. Denn ein fremdes Raumschiff dockt an und äußerst dubiose Gestalten entern die Solarstation. Der Mikrowellenstrahl ist nicht nur ein Energieüberträger, sondern auch eine mächtige Waffe. Und für Carr wird es zu einem persönlichen Kampf, denn das Leben seines Sohnes auf der Erde steht auf dem Spiel...
Der folgende Endkampf, geführt in der nervenaufreibenden Trägheit und Tücke der Schwerelosigkeit, lässt den Leser nicht mehr los, bis man das Buch durch hat.
Fazit: Schwächelnder Anfang, solide beschleunigende Mitte, starkes rasantes Ende. Allemal besser als anders herum!
Solarstation - Rezension von Rupert Schwarz