Titel: Social Network: Die Bibliothek des Schicksals Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Als Rosemarie von Wards bewusstlos aufgefunden wird, ist trotz notärztlicher Behandlung alles vergebens. Die Notfallbehandlung endet mit der Einweisung im Krankenhaus. Rosemarie von Wards wird auch in ihrem Krankenzimmer wieder (wie zufällig) aufgefunden. Der lebensnotwendige Infusionsschlauch wurde gelöst und so ist dies garantiert kein Unfall, sondern ein gezielter Mordanschlag, der gelungen ist. Daniel Lang ist nach dem tragischen Tod seiner Verlobten nicht gewillt in der Nähe des Unglücksortes zu leben. Er, der nichts weiter wollte, als an Rosemaries Seite glücklich zu werden, muss sich nun selbst finden und seine Wut über die Umstände und seine Trauer überwinden. Für ihn beginnt in München mit einem neuen Arbeitsplatz bei der Firma FaTec ein neuer Lebensabschnitt.
Daniel wird jedoch von unheimlichen Ereignissen eingeholt. Er wird während einer Taxifahrt in einen Unfall verwickelt, der Taxifahrer erschossen. Nach seiner Flucht vor dem Schützen ist er auf sich allein gestellt. Niemand verschwendet einen Gedanken an Daniels Aussage, als er von einem mysteriösen Priester spricht, der in der Nähe des Unfalls gestanden haben soll. Lediglich seine scheinbar geistesgestörte Nachbarin Grace Owen, die selbst seltsame Stimmen hört, aus dem dritten Stock, versteht und glaubt ihm. Für ihn beginnt nun eine Ermittlungsarbeit, die eigentlich die Polizei erledigen sollte.
Und hier beginnt die eigentliche Geschichte um die Bibliothek des Schicksals. Die Idee mit den Büchern, der Bibliothek, den seltsamen Bibliothekaren mit den noch seltsameren Namen wie etwas EINER VON IHNEN, ist durchaus gelungen. Zudem ist Daniel nicht die einzige Figur, die sich abmüht, die Wahrheit zu erfahren.
Zu allererst, mir persönlich war die Geschichte zu verwirrend. Ich fand keinen richtigen Zugang zu der Erzählung, alles blieb oberflächlich, wie die Zeichnung der Charaktere. Gerade Daniel Lang war es nicht, der mir die Geschichte näher brachte, sondern seine Nachbarin Grace Owen. Oftmals musste ich mich regelrecht dazu zwingen, den Text weiterzulesen. Zu Beginn wird das Buch aus mehreren Sichtweisen erzählt. Das hilft dem Verständnis genausowenig, wie die in kursiver Schrift gehaltenen Einwürfe, die zudem auch noch etwas anderes zu bedeuten hatten. Hier wäre es sinnvoll gewesen, eine Absicht beizubehalten. Die Handlungsfiguren entsprechen dem üblichen Schema, bieten also keinerlei Überraschung, weder positiver noch negativer Art. Allerdings gibt es Dinge, die mich sprachlich irritieren. Etwa wenn es auf Seite 222 heisst, die Stimme klang grau. Lektoratsfehler oder Absicht?
3 von 5 Punkten