Titel: Tochter der Träume Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Seit es ihre Mutter ihr in jungen Jahren eröffnete, weiß Dawn Riley, dass sie kein normales Mädchen, sondern die Tochter des Gottes der Träume ist. Die Tochter von Morpheus hat sich mit ihrem Vater überworfen, seit ihre Mutter in einer Art Koma liegt. Diese allerdings hat die Wirklichkeit nur hinter sich gelassen, um in der Traumwelt bei ihrem Geliebten sein zu können. Dawn gibt ihrem Vater die Schuld und hat inzwischen ganz verdrängt, dass sie eine Art Zwitterwesen ist. Sie gehört halb zur Traumwelt, halb zur Wirklichkeit.
In der Wirklichkeit arbeitet die 28-jährige Psychologin, eine vollschlanke Dame mit Konfektionsgröße 42, in der Traumforschung. Sie liebt es, auf dem Sofa zu liegen und die seichten TV-Serien zu sehen, liebt Einkaufengehen und Kosmetik. Ihre Eigenschaft, nicht nur gezielt zu träumen, sondern auch im Reich ihres Vaters umherzuwandern, ermöglicht es ihr, erfolgreich in der Traumforschung zu arbeiten. Im Schlaflabor lernt sie den attraktiven Künstler Noah kennen und lieben. Der Künstler wird seit langer Zeit von schrecklichen Alpträumen geplagt, wobei die Träume immer wirklicher werden. Der Traumdämon ermordet Menschen, die scheinbar friedlich im Schlaf gestorben sind und bedroht letztlich sie selbst. Als ihr klar wird, dass Noah in Gefahr ist, nimmt sie den Kampf gegen den Dämon auf, der ihre Liebe und ihr Leben bedroht.
Dawn benötigt dafür die Hilfe ihres Vaters Morpheus. Da sie sich mit ihm überworfen hatte, tritt sie nicht ganz ohne Schuldgefühle vor ihn. Morpheus nimmt seine verlorene Tochter wieder auf. Als er den Grund ihres Kommens erfährt, macht er sich große Sorgen um sie. Zu ihrer Sicherheit lehrt er sie, die ihr gegebenen Kräfte zu nutzen. Bald darauf steht Dawn dem grausamen und mächtigen Traumdämon gegenüber.
Kathryn Smith erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die als Wesen zweier Welten aufwuchs. Ihrer Heldin wurde klar, dass sie zu keiner der beiden Welten wirklich gehört. Das Leben war für sie nicht einfach, wählte sie doch die wirkliche Welt und verzichtete auf die Traumwelten ihres Vaters. Doch um den Traumdämon bekämpfen zu können, muss sie sich ihren eigenen Dämonen stellen, hauptsächlich der Abneigung gegen ihren Vater. Erst dann kann sie sich Morpheus’ Hilfe sicher sein und gegen den dunklen Dämon antreten. Kathryn Smith nimmt ihre Leser mit auf eine fantastische, träumerische und vor allem sinnliche Reise in Morpheus’ Welt. Neben den fantastischen Elementen würzt die Autorin ihre Geschichte mit einer ordentlichen Portion Sinnlichkeit und Erotik. Manch eine der Sex-Szenen hätte jedoch abgeschwächter sein dürfen, weil mit ihnen ein wenig des Flairs des Romans verloren geht. Dawn ist ein sinnlicher und lebensbejahender Mensch, der in seinen Träumen und in der Wirklichkeit alle Genüsse voll auskostet. Tochter der Träume ist ein hervorragender Frauenroman. Er regt zum Träumen an. Zumindest ist das Buch in sich abgeschlossen, man muss also nicht die Fortsetzung lesen. Aber man kann.