Serie: Dresden Files, Band 10 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Winter hat Chicago fest im Griff und so überrascht es Harry Dresden nur wenig, als Mab, die Feenkönigin des Winterhofs, auftaucht und den zweiten jener drei Gefallen einfordert, die Harry ihr schuldet. Er soll Gentleman Johnny Marcone, den Kopf der Unterwelt Chicagos retten und es ist typisch für Mab, dass sie Harry weder Hinweise noch auf Marcones Aufenthalt noch den Grund für seine Entführung nennt. Und natürlich zog Mabs Besuch Harry wieder in den immerwährenden Konflikt zwischen den Sommer- und den Winterfeen hinein. Harry muss sich gegen unangenehme, über 2 Meter große Ziegenböcke erwehren, die ihm nach dem Leben trachten. Doch schon bald zeigen die Ermittlungen, dass die Feen Harrys kleinstes Problem sind. Nikodemus und alle anderen gefallenen Engel befinden sich in der Stadt. Sie haben mit Marcone etwas besonders vor, doch Harry weiß: So sehr er Marcone verachtet, er muss ihn retten, denn was immer der Plan seiner Gegner ist - die Auswirkungen werden das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse entscheidend beeinflussen.
Der mittlerweise zehnte Harry Dresden Roman führt die Geschichte konsequent fort. Vieles aus den voran gegangenen Bänden spielt in diesem Werk eine wichtige Rolle und man muss wohl die Reihe gelesen haben, um mit diesem Buch klar zu kommen. Dies ist aber sicherlich keine Nachteil. Autor Jim Butcher macht nicht den Fehler, seine Figur zu einem Ermittler übernatürlicher Fälle verkommen zu lassen, sondern entwickelt seine Figur weiter. Inzwischen ist Harry Dresden ein Wächter geworden und trägt nun sogar die Verantwortung für den Nordamerikanischen Kontinent. Der verlustreiche Krieg zwischen den Vampiren und den Zauberern hat sogar Harry Dresden eine Karriere ermöglicht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er den Kampf gegen seine wirklich übermächtigen Gegner nicht alleine zu führen muss. Tatsächlich macht die Entwicklung der Figur Harry Dresden den Reiz der Serie. Der Held der Serie in diesem Buch ist ein ganz anderer als zu Beginn der Serie und man darf gespannt sein, wie sein Weg in Zukunft aussehen wird.
Gewisse Kritik gibt es aber doch: Der Showdown war etwas zu überzogen. Außerdem wollte der Autor zu viel in das Buch packen - zu viele Erzählstränge aus den voran gegangenen Romanen wurden aufgegriffen. Dies wirkt sich am Ende auf Kosten der Protagonisten aus und Figuren wir Karrin Murphy oder sein Halbbruder Thomas kommen zu kurz. Hier wäre es gut gewesen, sich ein wenig einzuschränken. 7 von 10 Punkten.