Reihe: Gratis Comic Tag 2013
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Und wieder mal hat es eine deutsche Mangaka geschafft, einen Vertrag bei einem großen Manga-Verlag zu unterschreiben. Diesmal handelt es sich um Melanie Schober und es ist wahrlich eine Seltenheit, eine deutsche Zeichnerin im Manga-Regal zu finden. Doch wenn man sich diesen Manga mal anschaut (der übrigens in europäischer Leserichtung zu lesen ist…), muss man schnell feststellen, dass die beste Freundin dieser Autorin die Rasterfolie ist. Wo man auch hinsieht, man findet die typischen Pünktchen und Streifen. Ich muss ehrlich zugeben - ich bin absolut kein Freund davon, wenn zu viel Rasterfolie benutzt wird.
Die ersten vier Seiten von „Skull Party“ werden dem Leser in Farbe präsentiert und geben auf den ersten Blick ein recht hübsches Bild an. Nette Colorationen und hübsche Motive – allerdings mangelt es sehr an Details, wie zum Beispiel auch den völlig irrelevanten Augen des Protagonisten. Doch so lang ist sein Pony doch gar nicht, als dass dieser die Gucklöcher verdecken könnte?
Der Protagonist ist Emil Schwarz. Ein Name, der verboten werden sollte. Dieser lebt in einer Welt in der Zukunft, in der es scheinbar (bis auf eine) keine Tauben mehr zu geben scheint und das System die Menschen unter Drogen stellt, damit sie kontrolliert werden können. Doch der Student Emil hat eine rebellische Ader und wehrt sich dagegen, bis er von Frau Hirt (dieser Name!!!) mit einem Betäubungspfeil beschossen wird, da er weder unter der Kontrolle des Systems steht, noch brav im Bildungsinstitut sitzt und stattdessen lieber eine Taube füttert. Als Emil wieder aufwacht, ist niemand weit und breit zu sehen – bis ein merkwürdiger Typ mit Skeletthand und Maske hinter ihm auftaucht und ihm aufträgt, den Unterkiefer zu finden. Nach dieser Begegnung ist nichts mehr, wie es vorher war.
Diese dystopisch angehauchte Geschichte konnte mich von der Leseprobe her absolut nicht begeistern. Die Story klingt merkwürdig (hallo? „Suche den Unterkiefer!“), die Charaktere sehen aus, als wären sie einem Magical Girl-Manga entsprungen und wie ich bereits am Anfang erwähnt habe – es wurde viel zu viel gerastert. Beim Lesen dieser Geschichte haben mich die Bilder nahezu kirre gemacht, so sehr sind sie durch die Rasterfolie und Aktionsstreifen in Bewegung. Sowohl die Geschichte, als auch der Stil haben mich keinesfalls angesprochen. Vielleicht sollte man das Manga-zeichnen doch lieber den Japanern überlassen.