Serie: Simon - Zeuge der Zukunft, Band 1 (Simon du Fleuve) Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Eine unbestimmte Zeit in der Zukunft: Simon wandert einsam über die tief verschneiten Berge in Richtung des Tales. Plötzlich wird er von einer Gruppe Nomaden aufgehalten und gefangen genommen, eine Erklärung erhält er nicht. Im Tal angekommen, erfährt er indirekt, dass er einer von vielen Gefangenen ist, die zwangsweise in den Clan der Zentauren mit aufgenommen werden. Die Nomaden erklären, dass das Leben in den Bergen zu schwer sei und ihre Ankunft den Clan stärken werde. Dort trifft Simon den alten Charles, der ihn als Sohn eines Kollegen wiedererkennt. Vor vielen Jahren, als die alte Weltordnung noch vorherrschte, arbeiteten Simons Vater und Charles zusammen in einem Forschungslabor des Zentrums 3. Dieses ist eine Großstadt, die als Verwaltungszentrum ein größeres Gebiet um sie herum organisiert und beherrscht. Die immer größere Militarisierung der Zentren führte dazu, dass Charles mit seiner Tochter Estelle floh - und sich dem Clan anschloss. Dies ist nun zwanzig Jahre her - in der Zwischenzeit hat Simons Vater weiter für das Zentrum gearbeitet und eine Laserpistole entwickelt. Mit der Tragweite seiner Erfindung konfrontiert, versuchte er die zum Nachbau nötigen Unterlagen zu zerstören, scheiterte jedoch am Prototypen: Er wurde von den Herrschern des Zentrums kaltblütig erschossen. Simon gelang es, mit der Pistole zu fliehen und nun erreichte er das Lager des Clans, um dort seines Vaters Kollegen wiederzutreffen.
Simon lebt sich im Lager ein und verliebt sich in Estelle, die wiederum vom Indianer Igaal umworben wird. Die Entdeckung, dass dem Lager durch einen Kreuzzug der Zentren große Gefahr droht, nimmt Igaal zum Anlass, sich Simons mittels eines altertümlichen Duells zu entledigen. Dieser wird vom Clan ausgeschlossen. Doch ist die Gefahr nicht erfunden und dem Clanlager droht die Apokalypse ...
Comickunst alter belgisch-französischer Schule wird hier geboten. Detaillierte und sorgsam gezeichnete wie auch colorierte Panels laden zu mehrmaligem Schwelgen in den Seiten ein. Zwar ist der Stil, Menschen, die sich mehr im Hintergrund befinden, einfach durchweg in Grau-ocker darzustellen, nicht unbedingt mein Nonplusultra, aber es passt zum gesamten Ensemble.
Die Story selber passt ebenso nahtlos in die Entstehungszeit des Comics. Postapokalyptische Szenarien gab es damals zuhauf, wobei hier kein nuklearer Grund den Zusammenbruch des System bewirkt, sondern einfach nur der Mensch selber seine Zukunft komplett umgestaltet. Dass das nicht immer positiv endet, zeigt der Comic recht deutlich.
Insgesamt ein schöner Band, auch wenn die Handlung etwas aufwühlender sein könnte.