Reihe: Doctor Who - Ongoing Comic Series, Band 1 & 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Des zehnten Doctors kreischender Companion Donna Noble meinte zu ihm in seiner letzten TV-Episode, "Journeys End", dass er doch einmal Charlie Chaplin besuchen solle. Da IDW die Rechte zur Verwendung der Figur nicht bekam - oder sich nicht leisten konnte? - schuf man flugs einen Charakter namens Archie Maplin, den der Doctor treffen konnte. Am Filmset begegnet er nicht nur dem berühmten Schauspieler, sondern auch der hübschen Emily Winter und ihrem Freund Matthew Finnegan. Die beiden werden für die nächsten Comichefte den Doctor begleiten (worüber man sich nicht unbedingt freuen muss). Ebenso lernt er Maximilian Love kennen, einen angeblichen Produzenten. Nachdem dieser dem Doctor schon aus unerfindlichen Gründen von Anfang an nicht ganz koscher erscheint, verstärkt sich dieser Eindruck, als Winter nach einem Casting bei Love psychisch beeinflusst zurückkommt. Der Doctor beschließt nun, der Sache auf den Grund zu gehen, und entdeckt dabei eine außerirdische Verschwörung. Dabei setzt er bei seinen Ermittlungen sein Leben aufs Spiel und findet sich von Maximilian Love schließlich auf ein Zuggleis gebunden - während eine Lok dem Wehrlosen immer näher kommt.
Dass einer Person Erinnerungen gestohlen werden, um einen kommerziellen Zweck damit zu erfüllen, das ist keine neue Idee bei Doctor Who. Auch der 'Thrill', mit dem der Autor die Leser erschüttern möchte, wenn der Doctor, an Gleise gebunden, mit dem Tode konfrontiert wird, funktioniert so nicht ganz, denn die Rettung ist derart klassisch - genau so hätte man es erwartet, wenn dem Autoren nichts einfällt. Die Geschichte an sich reißt also niemanden hinter dem Ofen vor, ist leider nicht einmal als passabel zu bezeichnen. Die Zeichnungen sind von besserer Qualität als manch andere IDW-Werke, jedoch immer noch so gestaltet, dass verschiedene Charaktere, insbesondere der Doctor, nicht als solche zu erkennen sind. Zwar sind grundsätzliche Wesenszüge zu entdecken, doch die Zeichnungen sind alles andere als realitätsnah. Mit etwas verschobenen Gesichtszügen sieht der Doctor ständig anders aus und zieht oft unfreiwillig grausige Grimassen. Die Colorierung ist sehr konservativ. Hier hätte mehr Pep vielleicht nicht geschadet.