Reihe: Sillage, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Nävis ist die einzige Überlebende eines Raumschiffabsturzes und wuchs in einer urwaldartigen Umgebung auf einem abgelegenen Planeten auf. Begleitet wird sie von Houyo, einem tigerartigem Wesen mit hoher Intelligenz, der als Beschützer und Freund dient. Eines Tages dringen Späher in die Atmosphäre des Planeten, einer von ihnen wird versehentlich von Nävis zum Absturz gebracht. Der Insasse eines solchen Spähers, ein kleines Wesen, das sich später als Wachtonier herausstellt, wird offensichtlich bei dem Absturz getötet. Die Nachhut folgt den Wachtoniern auf dem Fusse - das Oberhaupt der Hottarden, eines an hohen Temperaturen gewohnten Volkes, landet auf dem Planeten. Das Ziel des Madjestoten "Heiliig"ist es, den Planeten näher an dessen Sonne zu bringen, damit das darbende Volk der Hottarden eine neue Heimat findet. Derzeit lebt es in einem Frachtraumer in Sillage, einem riesigen Konvoi, der tausende Raumschiffe umfasst.
Nävis erfährt von dem Vorhaben Heiliigs und versucht, dessen Pläne zu durchkreuzen. Nun treffen primitive Waffen und ein großes Stück List auf eine schier überwindliche Armada hochtechnisierter Soldaten...
Vorausschicken muss ich hier sogleich: Mir gefiel der erste Teil der bekannten Comicserie "Sillage". Andere halten die Geschichte für etwas flach, jedoch konnte ich der gewitzten Art und Weise, wie Nävis die Möglichkeiten des Hottarden gegen sich selber wendet, recht viel abgewinnen. Natürlich - die Tatsache, das die junge Dame immerzu nur mit einem dünnen Lendenschürzchen bekleidet in den Panels herumturn, hat einen gewissen Sex-Appeal. Aber warum nicht? Es gibt hochwertigere Comics, in denen die Protagonisten gleich gar nichts anhaben. Zwar ist die Führung des jungen Mädchens durch den Wachtonier etwas zu sehr als offensichtlicher Trampelpfad durch die geplante Story ersichtlich, hier hätte man es schon etwas komplexer gestalten können, jedoch wird dies durch das gewisse Etwas ausgeglichen: Einen Hauch Komik, einen Hauch Tragik, hinzu das relevante Sense of Wonder und der Reiz einer zünftigen Space Opera. Feine Sache, da freue ich mich auf mehr!
Auch zeichnerisch kann der Comic unterm Strich mit Buchet überzeigen, tolle Farbgestaltung, fein gezeichnete Hintergründe, die die Story immer passend unterstreichen und unterstützen - was möchte man denn mehr?
Der erste Band von "Sillage" ist in meinen Augen gute Unterhaltung, die Lust auf weitere Bände der Reihe macht.