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Reihe: Die Chroniken von Siala, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Unaussprechliche rüstet gegen Siala. Einzig der Meisterdieb Garrett und seine Gefährten können ihre Heimat retten. Doch die Zeit drängt und der Weg ist ohne Wiederkehr ... (Klappentext)
Die Grenzen zu den Reichen der Menschen und magischen Wesen sind in Gefahr. Orkhorden machen an den Grenzen des Öden Landes auf sich aufmerksam. Siala scheint endgültig dem Untergang geweiht zu sein. Wären da nicht Garrett und seine Gefährten und ein letztes magisches Artefakt, genannt das Horn des Regenbogens. Wie das mit magischen Gegenständen so ist, wurde es vor Jahrhunderten von Zauberern geschaffen, die dazu das Gerücht in die Welt setzten, die Waffe könne den Unaussprechlichen besiegen. Garrett erfährt davon, dass dieses sagenhafte Horn in den unterirdischen Palästen von Hrad Spine zu finden sein soll. Doch aus den Maulwurfsschloss genannten Örtlichkeiten ist seither niemand mehr lebend herausgekommen.
Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich auf den Weg. Der König hatte eine Belohnung ausgesprochen, und als Garrett zudem von göttlicher Seite gedrängt wird, nimmt er die Berufung auf sich. Peinlich wird es für Garrett, als der Meisterdieb bestohlen wird. Plötzlich ist sein Schlüssel, der Zugang für Hrad Spine, verschwunden. Um seinen Auftrag zu erfüllen, macht er sich auf den Weg, den Dieb zu bestehlen, den Schlüssel zurückzuerobern und herauszufinden, wer der geheimnisvolle "Herr" ist, der den Schlüssel in seinen Besitz bringen will.
Die abenteuerliche Reise zieht sich nicht nur in die Länge, sondern ist tödlich wie eine Giftschlange. Hinter der kleinen Gruppe auf Reisen sind die unterschiedlichsten Gegner her, um sie an der Ausführung ihres Auftrages zu hindern. Ein Hindernis ist sicherlich der unheimliche Wald von Sagrabas, bis es in die unheimlichen unterirdischen Räumlichkeiten geht.
Die Geschichte mit der unterirdischen Stadt erinnerte mich zuerst einmal an eine Geschichte von John Norman, der eine Stadt von der Größe New Yorks unter die Erde verlegte, dann kamen Fritz Leiber mit Die Herren von Quarmall sowie die neueren Erzählungen von Alison Croggon (Die Krähe) und Gesa Schwartz (Grim). Es ist also nichts Neues, eine Stadt unter die Erde zu verlegen. Was mich ein wenig störte, war der Eindruck, einem Rollenspiel zu folgen. Mit der Gefährtengruppe werden sich viele sofort an J. R. R. Tolkien erinnert finden oder viele ähnliche Romane, bis hin zum Rad der Zeit.
Ignoriert man alles, was an andere Romane erinnert, so ist die russische Fantasy nicht schlechter oder besser als amerikanische Übersetzungen oder die neueren deutschen Erzählungen. Die Erzählung ist schnell zu lesen, packend für den Leser und durchaus gefährlich für die Heldengruppe, die sich am Ende nicht unbedingt alle wieder lebend auf dem Rückweg wiederfinden.
Alles in allem ist das Buch handfeste Fantasy. Das Buch ist gut geschrieben, fällt aber auch nicht besonders auf. Sehen wir trotzdem hoffnungsfroh dem nächsten Band entgegen.