Serie / Zyklus: Shadowrun, Band 61 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Fröhliche Weihnacht überall, auch in Seattle im Jahre 2061. Aber nicht überall. Der bestialische Mord an einer Frau rüttelt für einen kurzen Moment Menschen und Metamenschen auf. Vor allem Joseph Makallas ist das Fest gründlich versaut, ist es doch seine geliebte Lebensgefährtin Shelley, die starb. Makallas heuert die besten Männer an, die er für Geld kriegen kann. Das sind der etwas paranoide, aber weltgewandte Mensch Kyle Walker, ehemaliger Hubschrauberkampfpilot. An seiner Seite steht der Ork Martin Simmons. Martin ist ein anerkannter und erfahrener Privatdetektiv, der in Seattle einen hervorragenden Ruf genießt. Beide Männer arbeiten in der Regel allein, und so ist das Misstrauen zu Anfang recht groß. Mit der Zeit erkennen sie jedoch, dass sie sich aufeinander verlassen können. André gibt sich allerdings auch ein wenig dem Klischee hin, Metamenschen seien nicht so gut wie Menschen. Das zeigt sich darin, dass der Ork Simmons für die Straße, den Schmutz, Sex and Crime und billigeres Leben steht. Währenddessen steht Walker für den Gentleman aus der Oberschicht, der seine Aufträge gern mit militärischer Genauigkeit und Gründlichkeit abwickelt. Beide beginnen mit ihren Nachforschungen und bald ergeben sich Hinweise, die dazu führen, dass sie mit gefährlichen Gaunern und Ganoven aneinandergeraten. Beide erkennen: Sie müssen zusammenarbeiten, weil die Spuren, die sie finden, in eine Richtung weisen, die sie nicht erwarteten. Hinter dem Mord an Shelley steckt mehr als nur ein einfacher Raubmord. Bald treffen sie auf Gestaltwandler und müssen sich immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen. Bald werden aus den Jägern Gejagte.
André Wiesler bietet mit der überarbeiteten Neuausgabe dieses Romans gute Unterhaltung. Er erschien bereits bei FanPro, die die Rechte an Shadowrun für Deutschland halten. Spannend, abwechslungsreich und ein wenig Zeitkritik. André Wiesler ist sich nicht zu schade, das Thema Rassismus aufzugreifen, das hier zwischen Menschen und Metamenschen eskaliert. Der Roman kann mit seinen beiden Hauptfiguren durchaus überzeugen. Er überzeugt durch die Unterschiedlichkeit der beiden Personen, die auch ihre Reibungsgrenzen miteinander teilen. Die Idee mit einem Ermittlerduo ist nicht neu. Da bieten die Krimiliteratur, Comics und Fernsehen jede Menge gleicher Kombinationen.
Shelley - die Rezension von Frank Drehmel