Reihe: Shadow Falls Camp, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Katja Lehmann |
Inhalt:
Endlich ist es Kylie gelungen, mit Hilfe ihres noch immer herumspukenden toten Vaters Daniel herauszufinden, was für ein übernatürliches Wesen sie ist. Doch obwohl sie jetzt die Bezeichnung dafür kennt, ist sie des Rätsels Lösung noch immer nicht näher gekommen. Ganz im Gegenteil, denn ihr Vater hat sie nur noch mehr verunsichert. Immer wieder verändert sich ihr Muster und sie entwickelt immer mehr mysteriöse Gaben. Dann sind da noch die mysteriösen Stimmen aus dem Wald, die sie förmlich zu sich rufen wollen und ein weiblicher Geist, welcher genauso aussieht, wie eine Person, die Kylie sehr wichtig ist und vor allem noch vollkommen lebendig ist. Bald schon ist klar: Kylies Leben ist das pure Chaos.
Fazit:
„Verfolgt im Mondlicht“ ist der mittlerweile vierte Band der erfolgreichen Shadow Falls Camp-Reihe von C.C Hunter.
Endlich erfährt man, was es mit Kylies Wesen auf sich hat, doch es entwickeln sich immer mehr Rätsel, die weder Kylie, noch ihre Freunde sich erklären können. Ihre Gaben variieren, da ihr Muster sich ebenfalls stets verändert. Ihr Geisterproblem hält ebenfalls noch immer an und stellt sie vor eine große Herausforderung. Warum sieht der Geist, der ihr erscheint, genauso aus wie jemand, der noch lebendig ist? Und was will der Geist ihr mitteilen? Als ob sie mit ihren 16 Jahren nicht schon genug Probleme hätte, kommt auch noch die Liebe ins Spiel. Der neue Freund ihrer Mutter ist ihr nicht allzu sympathisch und ihre Beziehung mit dem gut aussehenden Werwolf Lucas verläuft ebenfalls nicht so, wie man es sich wünscht.
„Verfolgt im Mondlicht“ beginnt genau da, wo „Entführt in der Dämmerung“ aufgehört hat. Storymäßig steht dieser vierte Band seinen drei Vorgängern in nichts nach und konnte erneut vollkommen überzeugen. Spannung und Dramatik waren genauso vorhanden wie Komik und Romantik. Was allerdings die Charaktere betrifft, so unterscheidet er sich grundlegend von den anderen Bänden. Und das leider nicht im positiven Sinne. Das Kylie es wirklich schwer hat, kann keiner bestreiten und man verspürt als Leser auch ab und an so etwas wie Mitleid. Allerdings hat sie in ihren Augen am aller-allerschwersten und niemand hat größere Probleme als sie. Wenn es ihr schlecht geht, müssen sofort immer alle abrufbereit sein – auch wenn es mitten in der Nacht ist. Die meiste Zeit verbringt Kylie in diesem Band bei ihrer Campleiterin und Freundin Holiday, um sich auszuweinen, Fragen zu stellen und über ihr schreckliches Schicksal zu philosophieren. Ja Kylie, wir haben es verstanden. Du hast es am allerschwersten. Obwohl Holiday von allen Campbewohnern sehr geschätzt wird, scheint sie sich nur um Kylie und ihre Freunde kümmern zu können – dieser Eindruck wird jedenfalls erweckt, wenn man dieses Buch liest. Derek hat mir im Laufe des Bandes ziemlich Angst gemacht. Ich mochte ihn in den Vorgängern eigentlich recht gern (auch wenn ich recht schnell ein Lucas-Fangirlie geworden bin), doch was er in diesem Band abzieht, hat schon etwas von einem Stalker.
Es ist insgesamt sehr schade, da diese vielen nervigen Eigenschaften, die sich die Charaktere angewöhnt haben, den Lesefluss zwar nicht stören, den Spaß daran allerdings ein wenig reduzieren. Auch hat man als Leserin immer wieder das Bedürfnis, seinen Kopf gegen das Buch zu schlagen, da man bereits von der ersten Seite an Kylies Geheimnis erraten kann, während sie und ihre Freunde mehr als die Hälfte des Buches damit verbringen, darüber nachzudenken, was das alles bedeuten könnte. Hätten sie alle ein weniger besser im Biologie-Unterricht aufgepasst, wären sie vielleicht auch selbst darauf gekommen.
Insgesamt hat mir „Verfolgt im Mondlicht“ wieder richtig gut gefallen, auch wenn die Charaktere stellenweise ziemlich nervig und blind rüberkamen. Trotzdem mangelte es nicht an Spannung, Dramatik und emotionalen Momenten, sodass man sich bedenkenlos auf die Fortsetzung „Erwählt in tiefster Nacht“ freuen kann.