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Reihe: Sevenwaters, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit Die Erben von Sevenwaters geht die Sevenwaters-Trilogie in die … vierte Runde.
Sean und Aisling, Herr und Herrin über Sevenwaters, freuen sich für Deirde. Die Zwillingsschwester von Clodagh will einen der Stammesfürsten der südlichen Länder, Illann, heiraten. Zur Hochzeit werden viele Gäste erwartet, und so erscheint auch Johnny mit seinen Leibwächtern, zu denen Aidan und Cathal gehören. Gleichzeitig ist Deirdes Mutter schwanger und steht kurz vor der Geburt. Clodagh erwartet ein großes Unglück, angefangen bei der Mutter, die bei der Geburt des Kindes sterben könnte, bis hin zum Tod des Kindes. Doch noch ist es nicht so weit. Am Hochzeitstag trifft Clodagh wieder auf Aidan und in seiner Begleitung ist sein bester Freund, der geheimnisvolle und arrogante Cathal. Er erscheint ihr mürrisch, unfreundlich und ziemlich einsam, so als ob er ein düsteres Geheimnis mit sich herumtrüge, das er niemanden offenbaren will. Ausgerechnet er ist es, der ihr die Augen über Aidan öffnet, denn Aidan ist einer anderen Frau versprochen.
Kurz nach der Eheschließung überschlagen sich die Ereignisse, denn Clodaghs neugeborener Bruder Finbar wird entführt. Ein schwerer Schatten liegt über der Familie Sevenwaters. Die Familie vermutet eine politische Tat, doch Clodagh weiß es besser, stand sie während der Tat doch ganz in der Nähe. Sie erklärt, in der Wiege liege ein Wechselbalg, aber niemand glaubt ihr. Zeitgleich verschwindet auch der mysteriöse Cathal. Clodagh macht sich, mit dem Wechselbalg im Arm, heimlich auf die Suche nach einem Eingang zur Anderswelt. Unterwegs trifft sie wieder auf Cathal. Der erfahrene Fährtensucher findet das gesuchte Weltentor und begleitet sie. Ihr Ziel ist es, Mac Dara, den Prinz des Feenvolkes, zu finden und Finbar zurückzubringen.
Juliet Marillier beschrieb alle Charakteren von Sevenwaters authentisch und ehrlich. Man könnte fast meinen, die Familie mit all ihren Mitgliedern gebe es wirklich. Wichtig scheint jedoch zu sein, die vorhergehenden Bände gelesen zu haben, um den Familienbanden wirklich folgen zu können. Für eine Neueinsteigerin sind die Verbindungen untereinander manchmal etwas verwirrend. Vor allem wenn es darum geht, welche Abenteuer wer bereits erlebte. Die Geschichte wird aus der Sicht von Clodagh erzählt, die auf dem Weg ist, ihren kleinen Bruder zu retten. Durch diese Erzählweise und die familiären Verstrickungen entsteht das Gefühl, Mitglied der Familie Sevenwaters zu sein.
Manchmal ist es wichtig, viel Zeit für die Welt aufzubringen, insbesondere die von Sevenwaters ausführlich zu schildern. Wenn diese Geschichte zudem unterhaltsam erzählt wird, wirkt sie nie langweilig.
Die Anderswelt ist kein harmloses Märchenland. Sie ist ein grausamer Ort und die abenteuerliche Reise von Clodagh und Cathal ist alles andere als ein Spaziergang. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr. Als Leser weiß man bald nicht mehr, welcher Person man trauen kann und wem nicht. Es bleibt eine Liebesgeschichte mit historischen und phantastischen Elementen, die den Leserinnen sicher sehr entgegenkommt.