Titel: Ewiglich die Sehnsucht Eine Rezension von Sonja Zeiler |
Kurzbeschreibung:
Wenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen... Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie Große Gefühle, verzweifelte Hoffnung - der Sehnsuchtsroman von der wahren Liebe Der erste Band der Ewiglich-Trilogie verbindet ein modernes Setting mit Elementen aus dem "Orpheus" und "Eurydike"-Mythos
Meine Meinung:
100 Jahre war Nikki von dem Schmerz befreit, welcher sie einst in die Unterwelt - das Ewigseits - getrieben hat. Lediglich eine Erinnerung verbindet sie noch mit der normalen Welt. Die Erinnerung an das Gesicht von Jack. Diese Erinnerung bewahrt sie vor dem Tod und bringt sie, wenn auch nur für kurze Zeit, zurück auf die Erde. Zurück, zu ihrer Familie, zurück zu Jack. Doch Cole, welcher sie einst mit in die Unterwelt genommen hatte, sieht sie an seiner Seite und versucht sie davon zu überzeugen, dass ihr als Ewigliche ein besseres Schicksal bevorsteht, als in den Tunneln des Ewigseits. 6 Monate bleiben Nikki, dann muss sie wieder zurück in die Unterwelt.
Wird es ihr und Jack gelingen, einen Ausweg zu finden?
>>In alten Sagen heißt es Unterwelt. Oder gar Hölle. (S. 7)<<
"ewiglich - die Sehnsucht" hat mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Es ist der Debütroman sowie Auftaktband einer Trilogie der Autorin Brodi Ashton.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Nikki erzählt (Präteritum).
Im Prolog erfährt man, wie es dazu kam, dass Nikki von der Unterwelt wieder auf die Erde zurückkehren konnte. Dann folgt die eigentliche Handlung. Nikki ist zurück auf der Erde und versucht sich wieder, in das "normale" Leben einzugliedern. 100 Jahre im Ewigseits entsprechen 6 Monate auf der Erde. 6 Monate sind somit seit ihrem plötzlichen Verschwinden vergangen. Nikki muss sich das Vertrauen ihres Vaters neu aufbauen. Keiner kennt oder hinterfragt die wahren Gründe, weshalb sie einfach verschwunden ist. Auch mir als Leser war zu Beginn nicht ganz klar, weshalb Nikki diese Entscheidung getroffen hat. Doch nach und nach werden durch Rückblenden, welche als Überschrift mit ".... Monate/Wochen vor der Nährung" bezeichnet sind, die Beweggründe für ihre Entscheidung klarer und waren somit auch für mich nachvollziehbar.
Je mehr Seiten verstreichen desto spannender wird die Handlung, was aber keinesfalls heißen soll, dass die Einführung trist startet. Der Spannungsbogen zieht sich von Beginn an durch das Buch. Erst ist es die Ungewissheit, welche das Buch so spannend macht:
>Weshalb hat Nikki diese Entscheidung genau getroffen? Was waren ihre Beweggründe?<.
Gegen Ende des Buches, stellt sich einem die Frage
>Werden Jack und Nikki einen Ausweg aus dieser Situation finden?<.
Gesteigert hat die Spannung vor allem der Hinweis, wie viel Zeit bis zu Nikkis Rückkehr noch bleibt. Denn diese läuft schnell ab.
Der Charakter der Hauptprotagonistin Nikki ist zu Beginn etwas undurchschaubar. Durch die Rückblenden bekommt man ein etwas besseres Bild von ihr. Auf mich wirkt sie sehr impulsiv und emotionsgeladen. Sie handelt schnell, ohne viel über mögliche Konsequenzen nachzudenken und lässt sich viel von ihrer derzeitigen Gefühlslage beeinflussen. Jack und Cole sind zwei, für mich, sehr unterschiedliche Charaktere. Während Cole, den geheimnisvollen Typ Kerl darstellt, bei welchem mir noch nicht so ganz klar ist, ob er nun zu den bösen oder guten Jungs zählt, ist Jack zu vergleichen mit dem netten Nachbarsjungen von nebenan.
Cole versucht alles, um Nikki davon zu überzeugen mit ihm ins Ewigseits zurückzukehren. Diese würde jedoch lieber die Qualen der Tunnel über sich ergehen lassen, als andere Menschen so leiden zu lassen, wie sie es als Nahrungsquelle für die Unsterblichkeit der Ewiglichen getan hat.
Jack, Nikki´s bester Freund von Kindesbeinen an, würde ebenso alles für Nikki geben - denn er liebt sie. Nie hat er den Gedanken aufgegeben, dass sie wieder zu ihm zurückkommen wird, und ist an ihrem plötzlichen Verschwinden fast zerbrochen. Die Beziehung zwischen den Beiden hat mich sehr ergriffen, da sie sehr emotionsgeladen ist. Ich habe mit den beiden Protagonisten richtig mitgefiebert, gelitten, gehofft und geweint.
>> Der Weg, den jemand einschlägt, bestimmt, ob er zum Helden wird; nicht die Kräfte, über die er verfügt." (S. 144)<<
Die griechische Mythologie spielt in "ewiglich - die Sehnsucht" eine große Rolle. Vor allem die Mythen um die Töchter Persephone sowie um Orpheus und Eurydike sind sehr schön in das Buch integriert und beruhen, wie ich neugierigerweise auf Wikipedia nachlesen konnte, auf bestehende Mythen.
Diese Handlungsstränge wurden sehr gut in die Geschichte eingebaut und waren auch für mich, als "Mythologie-Neuling", verständlich und nachvollziehbar dargestellt.
Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, bleiben offene Handlungsstränge nicht aus. Auf die Fortsetzung bin ich mehr als gespannt und hoffe, dass der Erscheinungstermin (Januar 2013) noch vorverlegt wird.
Mein Fazit:
Nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, musste ich es erst einmal sacken lassen. Die Autorin versteht es, griechische Mythologie gekonnt mit der jetzigen Zeit zu verbinden und mich emotional sehr zu berühren.
Ich denke, wem "Göttlich verdammt" gefallen hat, dürfte auch mit "ewiglich - die Sehnsucht" keinen Fehlkauf tätigen.
Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung und bin restlos begeistert! Für mich eindeutig ein Pagenturner!