Titel: Schwarze Jagd Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Captain Frey und Crew der Ketty Jay durchleben gerade eine Pechsträhne. Zwar konnten sie das letzte Abenteuer überstehen, ohne gehängt zu werden, aber das Schiff benötigt einige dringende Reparaturen, doch wie soll man die bezahlen. Da kommt das Angebot eines Forschers gerade recht, ein altes Schiffwrak zu plündern. Unglücklicherweise stellt sich dieses als Schiff von Manen heraus. Die Manen sind das Schreckgespenst alle Städt, denn die unheimlichen Untoten nehmen Menschen gefangen und verwandeln sie zu ihresgeleichen. Dieses Schicksal wiederfuhr auch Jez, der Navigatoren der Ketty Jay. Sie konnte zwar fliehen, bevor die Umwandlung abgeschlossen war, doch ihr Herz hat aufgehören zu schlagen als schließlich die Wahrheit zu Tage tritt, weiß keiner der Crew mehr, wie es weitergehen soll. Und dann ist da noch die rätselhafte Kugel, die beim Wrak geborgen wurde. Langsam ahnt Captain Frey, dass dieses Artefakt eine Art Büchse der Pandora ist, die Tod und Verderben bringen wird. Doch da wird er schon von seinem Partner Grist übers Ohr gehauen, der mit dem Artefakt seine ganz eigenen Pläne hat.
Ganz wird nie erzählt, wie die Schiffe über die Welt fliegen können und warum eine solch hochstehende Technik auf einer sonst eher rückständigen Welt verfügbar ist. Allerdings ist das nicht ein großes Problem, denn die Geschichte ist in fast allen Aspekten eine Piraten / Freibeuter Geschichte und Chris Wooding lässt das trashige Flair dieser Geschichten sehr gelungen aufleben. Das Ganze wird um Steampunk Elemente ergänzt und zu einem runden Ganzen geformt. Allerdings ist der Roman ein wenig zu vorhersehbar. Das Schema die Crew im Stress an den Rand des Zerfallens zu bringen, ist alt und oft benutzt. Somit ist der Verlauf des Romans ebenso klar wie das Ende mit der finalen Widervereinigung. Der interessanteste Aspekt des ansonsten eher durchschnittlichen Romans ist die Sache mit den Dämonen. Diese werden gefangen und in Artekfakte gesperrt um dann diesen besondere Eigenschaften zu gewähren. Diese Ideen sind frisch und wirklich spannend erzählt. Was den Rest Betrifft: Ich hätte mir gewünscht, der Autor hätte den Mut gehabt, sich von den gängigen Piraten Klischees zu entfernen und den Leser hier und da mal zu überraschen. Das gleiche gilt bedingt für die Protagonisten. Obwohl aller durchaus mit Leben gefüllt werden, entsprechen doch einige sehr den gängigen Klischees. Auch hier wäre mehr Mut notwendig gewesen.
Schwarze Jagd ist ein kurzweiliger Roman, der allerdings seichte Küstengewässer durchschreitet und dies selten bei Sturm.
6 von 10 Punkten.