Titel: Die Schülerin der Magie Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Kurz zusammengefasst zeigt das Cover des Buches eine lesende junge Frau – das Cover für jeden Buchliebhaber. Das Buch, in dem sie liest, ist von einem magischen Glanz umgeben, während die junge Frau zu einem Großteil unter einem Umhang verborgen ist. Damit ist sie genauso verborgen wie der Weise, der in der Geschichte gesucht wird.
Um die Magie zu erlernen, schleicht sich Ksar, so oft es ihr ihre Arbeit erlaubt, in die Geheimgänge der Burg, um Meister Scopos Magieunterricht zu lauschen. Als sie bei einer ihrer heimlichen Touren den Mord an Meister Scopo belauscht, setzt sie alles daran, den Mörder zu finden. Aber mit dem, was sich hinter dem Mord verbirgt, hätte sie niemals gerechnet.
Auch wenn “Die Schülerin der Magie” mit einem Mord beginnt, ein Krimi ist das Buch nicht, eher ein Fantasy-Thriller. Die Heldin der Geschichte, Ksar, ist aufgrund ihrer Herkunft nicht berechtigt Magie zu lernen, hat allerdings während ihrer heimlichen Studien weit mehr gelernt als die “normalen” Schüler der Magie. Mit dem Tod ihres Mentors ist ihr das weitere Studium verwehrt, aber das ist bei weitem nicht ihr einziges Problem: Der Mörder ihres Mentors ist auf der Suche nach dem Buch der Macht und hat keine Skrupel dafür über (weitere) Leichen zu gehen.
An Ksars Seite folgt man den Spuren des Mörders und grübelt über dessen Identität. Bei ihrer Suche erhält sie überraschenderweise Unterstützung durch ihren Vorgesetzten, den Midrac Leon, den sie bisher für nichts weiter als einen Emporkömmling hielt – und damit nimmt langsam auch die Liebe ihren Platz in der Geschichte ein. Die Weiterentwicklung von Ksars magischen Fähigkeiten übernimmt zumindest kurzzeitig jemand anderes – lange genug, um Ksar zu helfen, ihr volles Potential zu ermitteln.
Die Suche nach dem Buch der Macht und dem Mörder ist gespickt von Rätseln und kleinen Tricks, von dem der ein oder andere dem Leser durchaus bekannt sein könnte – aber auch so wieder für ein Schmunzeln sorgt. Der nicht so belesene Bösewicht fällt zum Glück trotzdem darauf herein. Fedra Egea verlässt sich allerdings nicht nur auf bekannte Tricks, sie webt eine Geschichte, bei der auch der Leser immer wieder Überraschungen erlebt. Und die Wesen und die Magie ihrer Welt kann man definitiv nicht klassisch nennen. Die Midrac zum Beispiel sind mindestens genauso interessant wie Ksars Anwendung von der Magie – und über beides würde ich wirklich gerne noch ein weiteres Buch lesen.
Der Bösewicht hingegen ist definitiv typisch zu nennen und so steckt hinter seinen Motiven nichts weiter als reine Machtgier. Da sind dann weitere Nebenfiguren wie etwa die Königin des Landes, Valisia, und ihr heimlicher Schatten, Trens, weitaus facettenreicher beschrieben. Andere Figuren und ihre Motive bleiben jedoch völlig im Dunklen – ich grübele jetzt noch über die merkwürdige Heilerin, die Ksar und Leon bei ihrer Rückreise in die Hauptstadt geholfen hat.
Das Ende des Buches ist dann nicht wirklich unerwartet, rundet das Geschehen allerdings gelungen ab und sollte auch die romantisch veranlagten Leser zufrieden stellen (und das sogar im doppelten Sinne).
Wer ein Buch über eine Studentin der Magie erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein (eine Sonea ist Ksar definitiv nicht). Aber wer einer kleinen magischen Verschwörung nicht abgeneigt ist, den erwartet an Ksars Seite ein abwechslungsreicher Ausflug durch ein Land, dessen Magie durchaus einen zweiten Blick wert ist. Zusammen mit den kleinen Tricks und Überraschungen ein gelungenes Leseerlebnis, das trotz des abgeschlossenen Endes Lust auf eine Fortsetzung macht.