Reihe: Das Rad der Zeit, Band 11 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Titelbild: Darrell K. Sweet zeichnete ein Titelbild, das zwar nicht auf das Buch ausgerichtet, jedoch sehr passend ist. Im Vordergrund steht ein junger Mann mit einem Reiher auf dem Wams und einem Horn in den beiden erhobenen Händen. Neben ihm ein Mädchen und ein Mensch mit spitzen Ohren. Im Hintergrund ein Mensch in Rüstung mit Hörnerhelm. Mal abgesehen vom Spitzohr passt das Bild sehr gut zum Roman.
Die Karten: Erhard Ringers Karten sind immer sehr gut und in den meisten Fällen auch sehr übersichtlich gezeichnet. Lediglich eines macht mich immer wieder gerade bei dieser Karte nachdenklich: Wenn ich sie mir so ansehe, sind Ähnlichkeiten mit Tolkiens guter, alter Mittelerde nicht von der Hand zu weisen.
Die Illustrationen: Der Zeichenstil von Johann Peterka ist und bleibt eigenwillig. Doch umso mehr überraschen seine Zeichnungen, wenn man genauer hinsieht. Rahmen und Handlung verschmelzen zu einem positiven Gesamteindruck. Licht und Schatten, harte Kontraste. Dennoch eine Auflockerung der epischen Erzählung und treffend zur Handlung.
Der Roman: Das Abenteuer um Rand al'Thor geht weiter. Der wiedergeborene Drache kommt aus der Wüste der Aiel zurück in das Land, wo er und alle anderen als "Feuchtländer" bezeichnet werden. Doch er kommt erstens nicht allein, denn die Aiel, die ihn als den, 'der mit der Morgendämmerung kommt', kennen, begleiten ihn, und zweitens sind bereits abtrünnige Aiel vor ihm über das Gebirge gekommen und führen den Krieg, den er um alles in der Welt verhindern wollte. Nebenbei erlebt er noch ein kleines Abenteuer mit Avnedhia, die es schafft, ein Tor zu öffnen zu einem anderen Ort, nur mit der Macht des Saidin. Da er ihr folgt, kann er sie vor dem Ertrinken in einem zugefrorenen See retten. Nach einer Liebesnacht in einem Iglu weiß er, wo er sich befindet. Es ist das Land der Seanchan und er kann den dortigen Bewohnern nur knapp entkommen.
Nynaeve und Elayne erleben ihre eigenen Abenteuer. So befindet sich Nynaeve wieder in dieser Traumwelt, zusammen mit der Heldin Birgitte. Beide werden von einer der Verlorenen gefunden und fast getötet. Birgitte wird sogar aus der Traumwelt in die Realwelt geschleudert. Und Elayne kann ihr nur dadurch das Leben retten, dass sie Birgitte zu einer Behüterin macht. Es ist das erste Mal seit Generationen, dass eine Aufgenommene, nicht fertige Aes Sedai einen Behüter nimmt und dazu, noch seltener, eine weibliche Behüterin.
Die Mutter von Elayne kann sich endlich aus dem Bann von Gabriel lösen, der ebenfalls ein Verlorener ist. Mit seiner magischen Kraft machte er sie zu einer Marionette, die jetzt versucht, die Fäden, an denen er zieht, zu kappen. Doch viele Freunde hat diese Königin nicht mehr.
In diesem Buch gibt es nur drei Handlungsstränge, während in anderen Büchern bis zu vier, fünf verschiedene gleichzeitig ablaufen. Dadurch wird das Buch noch wesentlich dichter in seiner atmosphärischen Erzählung, der Aufbau ist wesentlich spannender und der Leser bleibt wesentlich länger am Buch. Allein deswegen, um zu wissen, wohin es nun geht.
Robert Jordans fundamentale und bis in nebensächliche Einzelheiten gehende Erzählweise fesselt den Leser von Anfang an.
Scheinangriff - die Rezension von Rupert Schwarz