Reihe: D.O.C. Agents Eine Rezension von Christel Scheja |
Die 1958 in Braunschweig geborene Mara Laue begann bereits mit zwölf Jahren zu schreiben. Seit 1980 veröffentlichte sie Kurzgeschichten und Artikel aus den phantastischen und dem Krimi-Genre in Anthologien und Zeitschriften. 2005 wagte sie den Schritt, das Schreiben zum Beruf zu machen. Ihr neuster Roman ist „Schattenspur“, der erste Band der Reihe um die „D.O.C. – Agents“. Wayne Scott gehört einer Sondereinheit des FBI an, dem Department of Occult Crimes, kurz DOC genannt, die sich um die Aufklärung von Verbrechen kümmert, die nicht ganz von dieser Welt sind. Dabei kommt ihm seine telepathische Gabe zugute – privat macht ihm aber zu schaffen, dass er die Gedanken anderer Menschen nicht einfach ausschließen kann. Das verdammt ihn dazu, allein zu bleiben. Das wird erst anders, als sein Partner und er in den Südstaaten Fällen nachgehen, in denen Menschen auf unerklärliche Weise in katatonische Starre versetzt werden. Es ist, als sei ihnen die Seele entrissen worden. Dabei begegnet er der hübschen aber geheimnisvollen Joy, die eng mit einem der Opfer verwandt ist. Sie scheint mehr über die ganze Sache zu wissen, als sie zugeben will, doch sie weicht ihm immer wieder aus. Als Wayne ihr genauer auf den Zahn fühlen will, findet er nicht nur heraus, wie sehr junge farbige Frau mit den Vorkommnissen, sondern bringt auch seinen Partner und sich in tödliche Gefahr. Mara Laue macht keinen Hehl daraus, dass „Schattenspur“ in erster Linie eine paranormale Romanze ist, denn sie räumt der sich entwickelnden Beziehung zwischen dem FBI-Agenten und der hauptberuflichen Tänzerin einen großen Raum ein. Darüber hinaus vergisst sie aber auch wie viele andere Autoren des Genres nicht die Thrillerhandlung. Immer wieder schimmert der gut recherchierte Hintergrund durch und treibt die Handlung voran. Auch wenn die Autorin einiges dazu erfunden haben mag, wirkt der Umgang mit Voodoo und Geisterglauben realistisch und ganz und gar nicht aufgesetzt. Die Geschichte ist für erfahrene Leser weitestgehend durchschaubar, aber es gibt dennoch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung, die für zusätzliche Spannung sorgt. Auch die Beziehung wird angemessen behandelt, die beiden Hauptfiguren haben zwar einen Bonus durch ihre Gaben, wachsen aber dennoch nach der Phase des Misstrauens langsam aufeinander zu. Neben ihnen wirken die anderen Personen allerdings eher blass. Selbst die Gegenspieler sind auf wenige Charakterzüge reduziert und machen nicht wirklich Angst. Das ist aber auch das einzige Manko. Alles in allem ist „Schattenspur“ ein in sich geschlossener und runder romantischer Thriller mit paranormalen Elementen, der vor allem mit einer actionreichen Handlung und einem glaubwürdig aufgebauten Hintergrund punkten kann.