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Reihe / Serie: Sektion 3, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Schattenspiele ist der zweite Teil des Gesamtromans Sektion 3 und führt die Geschichte nach den dramatischen Ereignissen am Ende von Schlangenfutter fort. Nach dem wirklich klassischen Cliffhanger sucht Ermittler Kosloff weiterhin nach den Hinterleuten an dem Mord einer Frau in der Megastadt Hanseapolis. Dabei erfährt der Leser recht schnell, dass Kosloffs Partnerin Louanne die Ereignisse nur um Haaresbreite überlebt hat. Mit der fortschrittlichen Medizintechnik wurde sie geheilt, doch dieser Prozess ist nicht ohne psychische Belastungen, und während ihr Partner nach den Hintermännern forscht und eine weit reichende politische Intrige enttarnt, muss Louanne nach ihrem Erwachen mehrere Krisen meistern.
Der Strang um Louanne ist interessant und durchaus innovativ verfasst, doch die Figur fehlt bei den Ermittlungen über weite Strecken des Romans, und so gerät der Roman über einige Passagen etwas zu klischeehaft. In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte allerdings an Fahrt auf und die Autorin wartet mit einigen interessanten Wendungen auf. Die ganze Tragweite der Ereignisse wird offenbar und es gelingt der Autorin durchaus, alles in ein gelungenes Ende münden zu lassen. Der Schluss ist sogar so gut, dass man sich weitere Romane um Sektion 3 in der Hanseapolis wünscht, denn die geschaffene zukünftige Welt ist wohldurchdacht und reich an Details. Miriam Pharos Megastadt Hanseapolis ist durch und durch plausibel und alles fügt sich zu einem stimmigen Ganzen.
Als ein Roman betrachtet, stellen Schlangenfutter und Schattenspiele einen recht beachtlichen Debut-Roman dar, der in gutem Stil verfasst und spannend erzählt wurde. Louann ist als Gegenpart zu Kosloff die Sympathieträgerin dieses Romans, und so kann man auch sagen, dass die besten Szenen dieses Romans jene waren, in denen die Geschichte im Wechselspiel zwischen den beiden Protagonisten erzählt wurde. Davon würde ich gerne mehr lesen. Eine Anmerkung noch zu den Illustrationen von Gaby Mammitzsch: Passend zur laufenden Handlung wurden in gelungener Weise immer wieder Background-Information eingestreut, die eben illustriert wurden. Die Idee ist gut, die Grafiken auch, doch im Druck kommt das Ganze leider wieder recht blass raus. Trotzdem: Diese Infofragmente stellen eine gelungene Ergänzung zur Handlung dar.
7 von 10 Punkten